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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 44/10 ---- 29.4.2010 
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Umwelt/Agrar
NABU: Bund und Länder müssen EU-Agrarreform als Chance nutzen
Tschimpke: Öffentliches Geld darf es nur noch für öffentliche
Leistungen geben 

Berlin/Plön - Anlässlich der Agrarministerkonferenz im
schleswig-holsteinischen Plön (29. und 30. April) hat der NABU an Bund
und Länder appelliert, die Debatte um die anstehende EU-Agrarreform als
Chance für eine Neuausrichtung der Agrarpolitik nutzen. „Landwirte
dürfen in Zukunft nur noch Fördergelder bekommen, wenn sie
gleichzeitig etwas für Natur und Umwelt tun“, sagte NABU-Präsident
Olaf Tschimpke. Mit einer leistungsgerechten Bezahlung für Ressourcen-
und Naturschutz würde die Landwirtschaft zugleich den Ruf des reinen
Subventionsempfängers verlieren. Bislang erhielten alle
landwirtschaftlichen Betriebe pauschale Direktzahlungen in Höhe von rund
300 Euro pro Hektar - unabhängig davon, ob sie Natur und Umwelt
zerstören oder fördern. Ab 2014 soll dieses System in der EU auf eine
zukunftsfähigere Basis gestellt werden, was auf Widerstand von Bund und
Ländern stößt. „Die unselige Koalition aus Besitzstandswahrern schadet
dem Umwelt- und Naturschutz und gefährdet die gesellschaftliche
Akzeptanz der Landwirtschaft“, so Tschimpke.

Nach Auffassung des NABU müsse eine naturverträgliche Agrarpolitik die
gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft für die Erhaltung einer
lebenswerten Umwelt angemessen honorieren. Die Landwirtschaft solle in
Zukunft nicht nur Nahrungsmittel erzeugen, sondern gleichwertig
Wasserqualität, Klimaschutz und Artenvielfalt erhalten und verbessern.
„Die Gesellschaft hat ein Anrecht darauf, für die Steuergelder, die
sie zahlt, auch Leistungen im Natur- und Umweltschutz zu erhalten“, so
NABU-Agrarexperte Florian Schöne. Eine Umsteuerung der Subventionen
beruhe auf dem Prinzip „Öffentliches Geld für öffentliche Leistung“,
d.h. nur diejenigen Betriebe sollten in Zukunft Geld erhalten, die in
der Fläche konkrete Beiträge für die Umwelt leisten. „Wer jetzt die
Chance für eine nachhaltigere Landwirtschaft nicht nutzt, der sägt an
dem Ast, auf dem er sitzt“, sagte Schöne mit Blick auf die Positionen
der Landwirtschaftsminister. 


Für Rückfragen: Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. 030-284984-1615
oder 0172-5966097

Im Internet zu finden unter www.NABU.de  




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