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Redaktion: Kathrin Klinkusch, Britta Hennigs, Annika Natus
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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 64/10 ---- 22.6.2010 
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Umwelt/Moorschutz
Symbolischer erster Spatenstich bei NABU-Moorschutzprojekt Theikenmeer
Tschimpke: Moorschutz wichtiger Beitrag zum Arten- und Klimaschutz

Werlte/Sögel - Der NABU will sich verstärkt für den Schutz von Mooren
einsetzen und fordert von Bund und Ländern deutlich mehr Engagement zum
Erhalt dieses für den Arten- und Klimaschutz wichtigen Ökosystems. Mit
einem symbolischen ersten Spatenstich haben am heutigen Dienstag erste
Maßnahmen zur Wiedervernässung der Moorflächen am Theikenmeer in
Niedersachsen begonnen. Damit startet das NABU-Projekt zur Renaturierung
des bedeutenden Schutzgebietes in eine neue Phase. Nach dem Erwerb von
Moorflächen, dem Erstellen eines bodenkundlichen Gutachtens und den
notwendigen Vermessungsarbeiten werden nun Verwallungen aufgeschüttet,
die eine gezielte Wiedervernässung des Moores ermöglichen. Ziel des
Projektes ist es, das 240 Hektar große Naturschutzgebiet Theikenmeer
wieder in ein lebendiges Hochmoor zu verwandeln. 

„Den Mooren in Deutschland geht es schlecht. Von ursprünglich 1,5
Millionen Hektar Mooren in Deutschland können heute nur noch fünf
Prozent als naturnah eingestuft werden. Das ist ein Alarmzeichen für die
Bemühungen um den Erhalt der biologischen Vielfalt und für den
Klimaschutz. Jeder Tag, mit dem ein engagierter Moorschutz auf die lange
Bank geschoben wird, bedeutet eine zusätzliche Belastung für unser Klima
und den fortschreitenden Verlust bedeutender Lebensräume“, sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Moore erfüllen nicht nur eine wichtige Funktion für den
Landschaftswasserhaushalt und als Lebensraum für viele bedrohte Arten,
sie sind auch ein wichtiger Kohlenstoffspeicher. In Mooren lagert
doppelt so viel Kohlenstoff wie in allen Wäldern weltweit. Werden
Moorlandschaften entwässert, um sie landwirtschaftlich oder für den
Torfabbau zu nutzen, oxidiert der Kohlenstoff und heizt unserem Klima
weiter ein. 

„Die Renaturierung des Theikenmeeres ist ein gutes Beispiel dafür, wie
sich jede Investition im Moorschutz doppelt auszahlt. Wir sichern und
verbessern damit nicht nur die Überlebenschancen vieler heimischer
Arten, sondern können so auf lange Sicht 435.000 Tonnen CO2-Emissionen
allein aus den Moorflächen des Theikenmeeres verhindern“, sagte
NABU-Moorschutzreferent Felix Grützmacher.

Der NABU verfügt heute über 45 Hektar Grundbesitz am Theikenmeer und
verwaltet weitere zehn Hektar aus dem Besitz der Zoologischen
Gesellschaft Frankfurt (ZGF). Ein Teil der restlichen Fläche im
Schutzgebiet ist im Besitz der öffentlichen Hand. Hiervon werden
ebenfalls rund 50 Hektar durch den NABU betreut. Durch praktische Arbeit
des NABU vor Ort konnten bereits Erfolge im Artenschutz erzielt werden.
Neben einer großen Kreuzotterpopulation sind im Theikenmeer wieder
streng geschützte Vogelarten wie Rohrweihe, Sumpfohreule, Neuntöter,
Schwarzkehlchen und Ziegenmelker zuhause.

Für Rückfragen: NABU-Pressestelle, Tel. 030-284984-1510, -1500.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de 

Das Projekt Theikenmeer wird von VW Leasing unterstützt. 



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