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Märkische Oderzeitung - 08.07.2012 

Sieben Prozent der Äcker als Öko-Fläche 

BUND begrüßt EU-Vorschlag

Schwerin (dpa) - Landwirte sollen künftig sieben Prozent ihrer Ackerflächen 
nicht mehr intensiv bewirtschaften, sondern zu sogenannten ökologischen 
Vorrangflächen machen. Das sieht ein Vorschlag der EU-Kommission für die 2014 
beginnende neue Förderperiode vor. "Es geht nicht um Flächenstilllegungen", 
sagte der Agrarexperte der Umweltorganisation BUND, Burkhard Roloff, in einem 
Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Die Direktzahlungen an die Betriebe 
sollen jedoch an die Erfüllung der ökologischen Anforderungen geknüpft werden. 
Für die Vorrangflächen sollen die Bauern dieselbe Flächenprämie wie für ihre 
anderen Ackerflächen bekommen. "Selbst wenn sie auf den Flächen gar nichts 
machen", sagte Roloff. Die Bauern könnten anbauen, was sie wollen - sie müssten 
nur komplett auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichten.

Umweltschützer unterstützen das EU-Vorhaben, obwohl nach ihrer Ansicht ein 
Mindestanteil von zehn Prozent an der Ackerfläche nötig wäre. Hintergrund für 
den EU-Vorstoß sei die beängstigend stark abnehmende Zahl an Tier- und 
Pflanzenarten auf den Landwirtschaftsflächen. "Durch die Intensivierung der 
landwirtschaftlichen Produktion hat sich die Eignung der Agrarflächen als 
Lebensraum drastisch verringert", sagte Roloff. Kornblumen, Rotmilan, Rebhuhn 
oder Feldhamster brauchten Lebensräume im Acker, um überleben zu können.

Nach seinen Worten wäre eine extensive Bewirtschaftung der Vorrangflächen 
sinnvoll. Stoppeln und Teile der Pflanzenbestände sollten für den Winter als 
Rückzugsräume für Tiere stehen bleiben. Darüber hinaus sollte es naturbelassene 
Hecken, Gehölze, Weg- und Gewässerränder geben. Wenn die Landwirte sich daran 
hielten, gebe es über die Landwirtschaftsflächen verteilt überall Rückzugsorte 
für Tiere und Pflanzen.

Die Landwirte müssten vor der Anlage der Flächen fachlich beraten werden. In 
den Bundesländern sollten dazu rechtzeitig Ausbildungsprogramme für 
Naturschutzberater organisiert werden. Die Kontrollen über die Einhaltung der 
Sieben-Prozent-Regelung sollte Roloff zufolge über die Staatlichen Ämter für 
Landwirtschaft und Umwelt erfolgen.

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