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From: Umweltbundesamt Newsletter [mailto:i...@umweltbundesamt.de] 
Sent: Friday, July 20, 2012 9:15 PM
Subject: Umweltbundesamt - Publikationen

Publikationen im Umweltbundesamt

Folgende Veröffentlichung(en) ist / sind NEU erschienen:

Uran in Boden und Wasser
Claudia Dienemann, Jens Utermann

Boden und Altlasten

Veröffentlichung anzeigen
http://www.uba.de/uba-info-medien/4336.html

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Die Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung mit ausreichenden und 
qualitativ hochwertigen Lebensmitteln sowie der zunehmende Bedarf an 
nachwachsenden Rohstoffen zur Energiegewinnung stellen bei begrenzter und sogar 
schrumpfender landwirtschaftlicher Nutzfläche eine permanente Herausforderung 
an die Produzenten dar.

In Deutschland überwiegen konventionell wirtschaftende Betriebe, die hohe 
Erträge durch den Einsatz von Mineraldünger und Pflanzenschutzmitteln erzielen. 
Dabei gelangen insbesondere aus mineralischen Phosphatdüngern auch unerwünschte 
Schwermetalle wie Uran und Cadmium in den Boden und damit potentiell auch in 
das Grundwasser. Das birgt mittel- bis langfristig die Gefahr einer Belastung 
auch des Trinkwassers mit diesen Spurenelementen. Während das deutsche 
Düngerecht für Cadmium eine indirekte Begrenzung der Einträge in die Böden 
durch eine Grenzwertsetzung in Verbindung mit einer Kennzeichnungspflicht für 
das Inverkehrbringen der mineralischen Phosphatdünger vorsieht, existiert eine 
entsprechende Regelung für Uran derzeit nicht.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie mittel- bis langfristig ein 
ausreichender Schutz vor einer nicht mehr vernachlässigbaren, unerwünschten 
Anreicherung von Uran in Böden und einer möglichen Verlagerung ins Grundwasser 
gewährleistet werden kann.

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Fazit und Handlungsempfehlungen

Die Urangehalte in Böden schwanken naturbedingt zwischen < 1 mg/kg und ca. 5 
mg/kg Boden. Im Grundwasser variieren die Urankonzentrationen stärker zwischen 
< 0,001 μg/L und ca 10 μg/L, liegen i. d. R. jedoch unterhalb von 10 μg/L. 
Höhere Urankonzentrationen finden sich in Oberflächengewässern, die 
durchschnittlichen Urankonzentrationen liegen in Flusswasser bei 0,04 μg/L und 
in Meerwasser bei 3,3 μg/L. Auch Sedimente und Böden im Einflussbereich 
ehemaliger Uranbergbauregionen (z. B. Zwickauer Mulde) enthalten vermehrt Uran.

Durch menschliches Tun wird Uran in die Böden Deutschlands primär im Zuge der 
Verwendung uranhaltiger, mineralischer Phosphatdünger auf landwirtschaftlich 
genutzten Flächen eingetragen. Eine Reduzierung des Eintrags durch Entfernung 
von Uran aus den Rohphosphaten sowie die Rückgewinnung von Uran aus 
Kraftwerksaschen ist technisch möglich, wird wohl aber erst mit deutlich 
steigenden Rohstoffpreisen wirtschaftlich attraktiv.

Um die unerwünschte Anreicherung von Uran in Böden im Zuge der Düngung 
landwirtschaftlich genutzter Flächen mit mineralischen Phosphatdüngern zu 
begrenzen, setzt sich das Umweltbundesamt in Übereinstimmung mit der Kommission 
Bodenschutz (KBU 2011) unter Vorsorgeaspekten für die folgenden Maßnahmen ein:

1. Der Urangehalt in Phosphatdüngern sollte in der Düngemittel-Verordnung wie 
folgt geregelt werden: 

* Kurzfristige Einführung einer Kennzeichnungspflicht von Phosphatdüngern ab 
einem Urangehalt von 20 mg/kg P2O5. Diese Kennzeichnung ermöglicht es dem 
Anwender gezielt Uran-arme Phosphatdünger einzusetzen.

* Mittelfristige Festlegung eines Uran-Grenzwertes in Höhe von 50 mg/kg P2O5. 
Die Einführung eines Grenzwertes für das Inverkehrbringen von Düngemitteln 
setzt voraus, dass für die Entfernung von Uran aus den Rohphosphaten 
entsprechende technische Kapazitäten vorhanden sind und die Maßnahme 
wirtschaftlich vertretbar ist. Der Grenzwert berücksichtigt die Uranentzüge 
durch Kulturpflanzen.

2. Entsprechende Begrenzungen sollten sowohl für die Uran- als auch die 
Cadmiumgehalte in Phosphatdüngern auf EU-Ebene eingeführt werden.

Forschungsbedarf besteht insbesondere zum ökotoxikologischen Verhalten von 
Uran, vor allem im Hinblick auf Uranwirkungen auf die Fauna des Grundwassers 
und des Bodens. Auch die standortspezifischen und produktionstechnischen 
Randbedingungen des Einflusses der Mineraldüngung auf die Urankonzentrationen 
des Sickerwassers und des Grundwassers sowie die Mobilität und damit 
Verlagerung des Urans sind noch nicht ausreichend untersucht.

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