-----Original Message-----
Feed: greenpeace-magazin.de: Meldungen
Posted on: Tuesday, April 22, 2014 2:17 PM
Author: greenpeace-magazin.de: Meldungen
Subject: Internationaler Tag der Erde

Am 22. April wird seit 1970 der Earth Day gefeiert - an diesem Tag sind die 
Menschen dazu aufgerufen, sich über den Zustand des Planeten Gedanken zu machen 
und sich im Rahmen von Aktionen für den Umweltschutz zu engagieren. Laut den 
Vereinten Nationen nehmen an diesem Tag jedes Jahr über eine Milliarde Menschen 
in 190 Ländern an Aktionen rund um den Umweltschutz teil.

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Tags der Erde rief 
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon die Menschen auf, sich stärker für den Erhalt 
der Natur einzusetzen: „Lassen Sie uns für Mutter Erde sorgen, damit sie weiter 
für uns sorgen kann“, so Ban. Er forderte eine „globale Transformation des 
Verhaltens und der Gewohnheiten“, da der derzeitige Verbrauch der Ressourcen 
des Planeten „nicht nachhaltig“ sei.

Der Tag der Erde wurde erstmals im Jahr 1970 in den USA gefeiert und wird seit 
1990 auch international begangen. 2009 wurde der Tag auf Vorschlag des 
bolivianischen Präsidenten Evo Morales von der Generalversammlung der Vereinten 
Nationen zum Internationalen Tag der Erde erklärt.

In Deutschland lautet das diesjährige Motto „Lebensader Flüsse - aktiv 
schützen, stärken, Vielfalt bewahren“. Das deutsche Komitee ruft zu mehr 
Wachsamkeit auf: Jeder einzelne Mensch könne seinen Beitrag leisten, indem er 
zum Beispiel Reinigungs- und Waschmittel niedrig dosiert, so wenig wie möglich 
Pflanzenschutzmittel verwendet und Streusalz im Winter vermeidet. So könnten 
die Ökosysteme in Bächen und Flüsse deutlich geschont werden.

View article...
http://tinyurl.com/ls63drw

--------------------------------------------------------------------------

Wiener Zeitung
http://www.wienerzeitung.at/meinungen/gastkommentare/624495.html

22.04.2014 - Gastkommentar 

Führt uns die Wohlfühl-Gesellschaft zur Ausrottung?

Wenn Herkömmliches nicht zur Lösung beiträgt

Von Thomas Reis 

Wenn Donella Meadows [1] den Zuhörer fragt, was für eine Vision wir für unsere 
Zukunft haben, so wollte sie uns vielleicht dazu anregen, uns mit den möglichen 
positiven Seiten unserer Zukunft zu beschäftigen. Wir haben seit dem 
Zusammenbruch des Ostens vielleicht keine andere Vision als die einer 
konsumorientierten Wohlfühl-Gesellschaft. Es ist für fast alle Menschen sehr 
positiv, in einer solchen Gesellschaft zu leben, und gleicht einem Tagtraum. 
Dieser angenehme Tagtraum erfüllt sich für die meisten Menschen seit fast 70 
Jahren hier im Westen. Aber wie schon Nietzsche bemerkte, gibt es gebrannte 
Kinder, die immer wieder das Feuer suchen. Künstler und Denker, die den Sinn 
suchen und hinter die Matrix blicken wollen.

Ein solches Fenster lassen momentan Syrien oder Nordkorea zu. Die Länder sind 
eine Blaupause dafür, was passiert, wenn die Ressourcen plötzlich nicht mehr 
ausreichen und gleichzeitig die Degradation der Natur unübersehbar wird. 
Nordkorea, das seit vielen Jahrzehnten zu wenig Energie von außen bekommt und 
gleichzeitig ein viel zu komplexes Regime aufrechterhält. Die Konsequenz ist 
eine extrem ausgebeutete Bevölkerung und Natur. Zeitweise wurde dort 
buchstäblich jeder Wurm, jedes essbare Insekt und jeder Vogel verspeist. Jeder 
Strauch, Baum und trockene Halm wurde als Brennstoff verwendet. Die Hungersnot 
und der fehlende Import von Brennstoffen haben fast die gesamte Biomasse 
verschwinden lassen. Auf Fotos sind nur noch ganz wenige Bäume festzustellen 
und die Böden sind biologisch fast nicht mehr aktiv.

Wenn dieses Szenario auf die ganze Welt umgelegt wird, so wird nach dem 
Einsetzen von wesentlichen Ressourcen-Knappheiten Ähnliches auch anderswo 
passieren. Es werden die Ernteerträge sinken und Hungersnöte einsetzen. Da 
werden uns schicke neue Stadtviertel, Universitäten oder Krankenhäuser wenig 
nutzen. Ebenso werden unsere auf Zellstoff-Produktion getrimmten Wälder keinen 
Beitrag zur Ernährung liefern können. Gleichzeitig wird sich der Klimawandel 
immer stärker bemerkbar machen und die Weltbevölkerung wird versuchen ihre 
Ackerflächen zu vergrößern, was zusätzliche Erwärmung mit sich bringen wird. 
Wir sollten daher George Mobus' [2] Rat folgen und alles daran setzen, uns von 
der modernen, aber vulnerablen Landwirtschaft schrittweise zu verabschieden. 
Essbare Landschaften und nicht Landschaften als Treibstoff- und 
Ressourcenquelle, die regelmäßig durch das Pflügen und Abholzen in Wüsten 
verwandelt werden.

Da sind viele Fragen unbeantwortet und sollten endlich diskutiert werden, bevor 
das Chaos einsetzt. Aber die Wohlfühl-Umweltbewegung hat seit mehr als 40 
Jahren keine Antworten darauf gefunden. Antworten auf die Fragen nach der 
Zukunft, die uns von Forschern wie Donella Meadows im Buch "Grenzen des 
Wachstums" [3] gestellt worden sind. So steht auch am Tag der Erde [4] fest, 
dass die meisten von uns ein neues, dunkles und vielleicht letztes Kapitel der 
Menschheitsgeschichte erleben werden.

Thomas Reis ist Bürgerjournalist der Wiener Zeitung

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Donella_Meadows
[2] http://questioneverything.typepad.com/
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums
[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_Erde




° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° 
Ende der weitergeleiteten Nachricht ° Alle Rechte bei den AutorInnen 
Unverlangte und doppelte Zusendungen bitten wir zu entschuldigen 
Abbestellen: mailto:greenho...@jpberlin.de?subject=unsubscribe 


° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° 
Greenhouse Infopool baut um! 
Wir sind jetzt vor allem hier: 

Twitter: 
http://twitter.com/greenhouse_info 

RSS-Feed: 
http://tinyurl.com/greenhouse-feed

Facebook (Beta): 
http://www.facebook.com/mika.latuschek 

Twitter-News per E-Mail erhalten:
https://listen.jpberlin.de/mailman/listinfo/greenhouse-info




_______________________________________________
Pressemeldungen mailing list
Pressemeldungen@lists.wikimedia.org
https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/pressemeldungen

Antwort per Email an