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N A B U - P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 52/14 ---- 29.04.2014 
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Umwelt/Energie
NABU mahnt Verbesserungen der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) an
Miller: Energieausweis zum Nachfragekriterium auf Wohnungsmarkt machen
 
Berlin – Pünktlich zum Ende der Heizperiode tritt am 1. Mai die neue
Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014 in Kraft. Damit kommen auch neue
Regelungen zum Energieausweis auf Hauseigentümer zu. Der NABU begrüßt
die neuen Regelungen, mahnt aber weitere Verbesserungen an. „Um die
energetische Beschaffenheit von Gebäuden zu einem echten
Nachfragekriterium auf dem Immobilien- und Wohnungsmarkt zu machen, muss
der Energieausweis einfacher, transparenter und verlässlicher werden“,
sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Ab 1. Mai muss bei
Verkauf, Vermietung, Verpachtung oder Leasing spätestens bei der
Besichtigung ein Energieausweis vorgelegt oder während der Besichtigung
deutlich sichtbar ausgelegt werden. Ansonsten drohen Bußgelder bis zu
15.000 Euro. Das Ziel, gegenüber Käufern von Immobilien und
Wohnungssuchenden für mehr Transparenz bezüglich des energetischen
Zustands von Gebäuden zu sorgen, sei richtig, so Miller. Nun müsse es
aber sachgerechter umgesetzt werden. 
Der NABU fordert, den Dualismus von Verbrauchs- und Bedarfsausweis
zugunsten des Energiebedarfsausweises zu beenden und die verschiedenen
Möglichkeiten zur Berechnung einzuschränken. „Transparenz entsteht
nur dort, wo Ergebnisse miteinander vergleichbar sind“, sagte
NABU-Energieexperte Ulf Sieberg. Die Vorlage des Ausweises allein
gewährleiste noch keine Vergleichbarkeit. Kaufinteressenten und
Mietern müsse daher die Suche nach energiesparendem Wohnraum und der
Vergleich verschiedener Angebote durch die verbraucherfreundlichere
Gestaltung der Ausweise und den vollständigen Ersatz des Bandtachos
durch Effizienzklassen mit Buchstaben erleichtert werden. Nur so könne
neben dem Preis und der Lage die energetische Qualität zum Kriterium bei
der Immobilienwahl werden, so Sieberg. 
Aus NABU-Sicht trägt die EnEV 2014 nicht zur Umsetzung einer
erfolgreichen Energiewende in Gebäuden bei. „Die wenig verbesserten
Neubaustandards greifen erst 2016 und damit viel zu spät. Für den
Gebäudebestand fehlen erhöhte Anforderungen sogar ganz“, kritisierte
Sieberg. Gemeinsam mit der Gebäude-Allianz, einem Bündnis aus über 30
Wirtschafts-, Branchen-, Verbraucherschutz- und Umweltverbänden sowie
Gewerkschaften, fordert der NABU von Politik und Bundesregierung eine
konsistente Gesamtstrategie zur energetischen Sanierung des deutschen
Gebäudebestandes auf ein klimaneutrales Niveau. Auch die
EU-Energieeffizienzrichtlinie fordert von Deutschland bereits bis 30.
April die Vorlage einer „Gebäuderenovierungsstrategie“. Nur mit einer
solchen Gesamtstrategie, einem Sanierungsfahrplan für den
Gesamtgebäudebestand und mit einem individuellen Sanierungskonzept
für jedes Gebäude kann laut Gebäude-Allianz der Handlungsbedarf im
Gebäudesektor hinreichend gegenüber der Politik sowie Hauseigentümern,
Investoren und Mietern untermauert werden, um die klima- und
energiepolitischen Ziele zu erreichen.
 
Weiterführende Informationen:
Vorschläge zum Energieausweis:
http://www.nabu.de/themen/energie/gebaeude/gebaude-allianz/energieausweis.html

Vorschläge für eine Gesamtstrategie:
http://www.nabu.de/themen/energie/gebaeude/gebaude-allianz/16720.html 
Für Rückfragen:
Ulf Sieberg, NABU-Energieexperte, Tel.: 030-284984-1521,
ulf.sieb...@nabu.de  
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NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: pre...@nabu.de 
Redaktion: Kathrin Klinkusch, Annika Natus, Iris Barthel, Nicole Flöper
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