GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG | 6. SEPTEMBER 2017
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Umwelt/Energie
Umweltverbände fordern Rückenwind für die Energiewende
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Radolfzell/Berlin: Deutschlands größte Umweltverbände, der Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Naturschutzbund
(NABU), forderten am heutigen Mittwoch gemeinsam mehr Rückenwind für die
Energiewende nach der Bundestagswahl. Die bisherige Deckelung des
Ausbaus der Erneuerbaren Energien muss aufgehoben werden. Nur mit
entschiedenem Handeln für einen naturverträglichen Ausbau auf 100
Prozent erneuerbare Energien und einem zügigen Kohleausstieg kann der
drohenden Klimakatastrophe wirksam begegnet werden. 
 
BUND und NABU riefen die handelnden Parteien und damit die nächste
Bundesregierung auf, bereits im Koalitionsvertrag die Ziele für
Klimaschutz und Erneuerbare Energien so festzulegen, dass sie das
Pariser Klimaabkommen konsequent umsetzen. Neben der naturverträglichen
Energiewende fordern die Verbände mehr Engagement bei der Einsparung von
Energie. „Die bisherige Regierungsbilanz in Fragen der Klima- und
Energiepolitik ist enttäuschend. Entscheidende Maßnahmen wie der
Kohleausstieg wurden nicht angepackt und der Energiewende die Bremse
eingebaut“, erklärte Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender. „Gleichzeitig
wurde versäumt endlich den schlafenden Riesen Energieeffizienz zu
wecken. Klima- und Naturschutz sind dann am besten vereinbar wenn wir
unseren Energieverbrauch deutlich senken“, so NABU-Präsident Olaf
Tschimpke. 
 
„Für dauerhaften Klimaschutz muss endlich auch der Gebäudebereich
angepackt werden. Rund 40 Prozent des Energieverbrauchs wird in diesem
Sektor verursacht. Trotzdem hat es die große Koalition in der
vergangenen Legislaturperiode nicht geschafft, endlich die
Sanierungsquote zu steigern. Ein Gebäude-Energie- und ein verbindliches
Energieeffizienz-Gesetz muss ebenfalls ganz oben im Aufgabenkatalog der
künftigen Bundesregierung stehen“, betonte Tschimpke. 
 
„Die veränderten Förderbedingungen für erneuerbare Energien machen es
Bürgerenergiegesellschaften schwer, weiter in die Energiewende zu
investieren“, kritisierte Hubert Weiger. „Die Energiewende muss weiter
von den Bürgern vor Ort getragen werden können – das ist zentral für den
raschen Ausbau der Erneuerbaren mit breiter Akzeptanz. Für die
Bürgerenergie braucht es deshalb dringend eine neue Lösung im
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), sonst dörrt der vitalste Ast der
Energiewende aus. Auch dank dieses Bürger-Engagements findet die
Energiewende heute dezentral, an vielen Orten im ganzen Land statt.“
Dieses Engagement müsse fortgeschrieben werden, so Weiger und Tschimpke.
„Auch wenn sich hier Konflikte zeigen, ein naturverträglicher Ausbau vor
allem der Windenergie ist möglich, wenn er richtig geplant wird und an
geeigneten Standorten stattfindet.“
 
Beide Verbandsspitzen sprachen sich für eine gute Planung der
Windkraft-Standorte aus, um seltene Arten zu schützen und
Landschaftseingriffe zu minimieren. Sie betonten aber auch, dass es ohne
zügigen Ausbau in allen Teilen Deutschlands nicht gehe: „Die
Bundesländer sind aufgefordert, in ihrer Landesplanung den
Windkraft-Ausbau zu ermöglichen und nicht wie Nordrhein-Westfalen und
Bayern durch unrealistische Abstandsregeln zu verhindern. Das erhöht im
Zweifel nur den Druck auf die Natur.“
 
Weitere Informationen zu den Forderungen der Verbände finden Sie
unter:
www.NABU.de/windenergie ( http://www.nabu.de/windenergie ) 
www.bund.net/energiewende/ 
 
Der Vorsitzende des BUND, Hubert Weiger, und NABU-Präsident Olaf
Tschimpke diskutieren am heutigen Abend mit Vertretern der im Bundestag
vertretenen Parteien über die Energiewende: Was muss sich ändern, damit
Deutschland im Klimaschutz wieder Fahrt aufnimmt? Wie gelingt die
beschleunigte, naturverträgliche Energiewende, insbesondere der Ausbau
der Windkraft an Land? Wie bekommen wir die Erneuerbaren auch in andere
Bereiche wie den Wärmesektor? Wie stärken wir Bürgerenergie und
Energieeffizienz?
 
Diesen drängenden klimapolitischen Fragen stellen sich die
Kandidat*innen zur Bundestagswahl:
 
Andreas Jung (CDU), MdB, Wahlkreis Konstanz
PSt Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), MdB, Wahlkreis Waldshut
Claudia Haydt (Die Linke), Kandidatin Bundestagswahl, Bodenseekreis
Oliver Krischer, (Bündnis 90/Die Grünen) MdB, Wahlkreis Düren
 
Die Veranstaltung wird von Dagmar Dehmer (Der Tagesspiegel) moderiert.
 
Datum:           06. September 2017, 18 – 20 Uhr
Ort: Milchwerk, Werner-Messmer-Straße 14, 78315 Radolfzell
 
Pressekontakt: Sylvia Pilarsky-Grosch, BUND-Landesgeschäftsführerin,
Tel. 0711-620306-13  bzw. 0172-8344294; Tina Löffelsend,
BUND-Energieexpertin, Tel. 030-27586-433; Mobil 0176-20067099, E-Mail:
tina.loeffels...@bund.net  bzw. Sigrid Wolff, BUND-Pressesprecherin,
Tel. 030-27586-425, E-Mail: pre...@bund.net ; www.bund.net  
 
Sebastian Scholz, NABU-Teamleiter Energie- und Klimapolitik, Mobil:
0172-4179727, Email: sebastian.sch...@nabu.de , Kathrin Klinkusch,
NABU-Pressesprecherin, 030-284984-1510, E-Mail: pre...@nabu.de  
 
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