NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 105/17 | 21. SEPTEMBER 2017
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Umwelt/Vögel
NABU: Der Storchensommer ist ins Wasser gefallen
2017 keine gute Brutsaison für Deutschlands Weißstörche
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Berlin – Das Jahr 2017 war keine gute Brutsaison für Deutschlands
Weißstörche. Die heftigen Regenfälle im Sommer haben in vielen
Regionen ihre Spuren hinterlassen. Dauerregen und Kälte durchnässten die
Jungen, so dass viele an Unterkühlung zu Grunde gingen. Insgesamt ging
weniger Nachwuchs als in den Vorjahren auf die erste Reise in die
afrikanischen Winterquartiere. 
Auch wenn noch nicht alle Zahlen der vielen ehrenamtlich tätigen
Weißstorchbetreuer im NABU zusammen getragen sind, dürften 2017
mindestens wieder 6.300 Storchenpaare in Deutschland gebrütet haben.
Damit ist die Zahl der Brutpaare insgesamt stabil geblieben. 
 
Aber es gibt auch hier deutliche regionale Unterschiede: Während in den
westlichen Bundesländern die Zahl der Brutpaare um etwa zehn Prozent
anstieg, blieb der Bestand in Ostdeutschland allenfalls stabil, war aber
meist rückläufig. Die nach Westen ziehenden Weißstörche in
Westdeutschland sind derzeit im Vorteil, weil sie einen kürzeren Zugweg
haben als die Ostzieher und auf Mülldeponien und Reisfeldern in Spanien
viel Futter finden können. Große Sorgen indessen bereitet dem NABU die
Situation in Mecklenburg-Vorpommern, wo der Weißstorchbestand seit mehr
als zehn Jahren im Rückgang begriffen ist.
 
„Viele Menschen mag es verwundern, dass der Feuchtwiesenliebhaber
Weißstorch an einem Zuviel an Wasser leiden könnte“, erläutert der
Sprecher der NABU-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz, Christoph Kaatz.
„Doch sind gerade Dauerregen und Kälte für drei bis vier Wochen alte
Küken besonders gefährlich.“ In diesem Alter können sie nicht mehr
von den Eltern gehudert werden, sie haben aber auch noch kein richtiges
Federkleid, das sie vor Nässe schützen könnte.“
 
Sorge bereitet den Storchenschützern im NABU vor allem die Häufigkeit
und Heftigkeit derartiger Wetterereignisse. „Der Weißstorch hat es in
Deutschland ohnehin nicht leicht. Er findet häufig nur noch
hochgewachsene Ackerflächen vor, statt Wiesen und Weiden auf denen er
sein Futter finden kann“, so Kaatz. Zusätzlich werde nun der Bruterfolg
von Adebar durch Unwetterereignisse reduziert. Und Klimaexperten sagen
voraus, dass solche Wetterextreme in Zukunft regelmäßig auftreten
können. „Wie sich das auf die weitere Entwicklung des
Weißstorchbestandes in Deutschland auswirkt, kann noch niemand
voraussagen“, so das Fazit des Storchenexperten. 
 
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