NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 34/18 | 23. MÄRZ 2018
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Umwelt/Artenschutz
NABU: Biodiversitätsbericht ist ein Weckruf an die Weltgemeinschaft
Miller: Bundesregierung muss den Erhalt der biologischen Vielfalt als
besonders dringliche Aufgabe erkennen
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Medellín/Berlin – Der heute bei der sechsten Vollversammlung des
Weltbiodiversitätsrates (IPBES) in Kolumbien verabschiedete
Biodiversitätsbericht zu Europa und Zentralasien zeigt, dass die
biologische Vielfalt und damit die Grundlage menschlichen Wohlergehens
stark gefährdet sind. „Der Bericht ist ein Weckruf der Wissenschaft an
die Weltgemeinschaft, dass der aktuelle westliche Lebensstil unvereinbar
ist mit dem Erhalt unserer natürlichen Ressourcen“, so
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller, „Die fortschreitende
Zerstörung der Natur und die massive Gefährdung unserer
Lebensgrundlagen sollten uns allen die Augen öffnen. Die neue
Bundesregierung muss sich insbesondere für eine andere EU-Agrarpolitik
einsetzen.“ Anders gebe es keine Chance, dass Insekten- und Vogelsterben
aufzuhalten.
 
Laut Bericht ist der Biodiversitätsverlust maßgeblich auf die
intensivierte Land- und Forstwirtschaft zur Versorgung mit
Nahrungsmitteln und biobasierten Brennstoffen zurückzuführen. Als
wichtige Treiber dieser Entwicklung wird vor allem eine fehlgeleitete
Subventionspolitik genannt. Westeuropa schneidet besonders schlecht ab,
etwa beim ökologischen Fußabdruck, der die Fläche widergibt, die zur
dauerhaften Aufrechterhaltung desLebensstils erforderlich ist. Dem
Bericht zufolge beansprucht jeder Deutsche pro Jahr rund 5 Hektar – ein
Flächenbedarf, der weltweit einer der höchsten und nur durch die
Inanspruchnahme von Flächen im Ausland zu stillen ist. So verwundert es
nicht, dass die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union für etwa zehn
Prozent der jährlichen weltweiten Entwaldungsrate verantwortlich gemacht
werden.
 
„Einmal mehr verdeutlichen die Ergebnisse des Berichts, dass
insbesondere westliche Gesellschaften im Rahmen globalisierter
Handelsströme über Landesgrenzen hinweg die Zerstörung der biologischen
Vielfalt exportieren“, so Miller. „Biodiversitätsschutz ist eine globale
Aufgabe, die bei jedem vor der eigenen Haustür anfängt. Die
Bundesregierung sollte sich ihrer Verantwortung zur Erreichung der
Nachhaltigkeitsziele bewusst sein und ihren Beitrag dazu leisten,
wirtschaftliches Wachstum von der Naturzerstörung zu entkoppeln.“
 
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