Energiezukunft

https://www.energiezukunft.eu/wirtschaft/industrielobby-nimmt-die-klimaschut
zbewegung-ins-visier/

 

17.07.2019 

 

Klimaschutz

 

Industrielobby nimmt die Klimaschutzbewegung ins Visier

 

Nach der Grundrente ist nun der Klimaschutz dran. Die Initiative Neue
Soziale Marktwirtschaft – eine Lobbyorganisation der Industrie – versucht
seit Wochen konsequente Klimaschutzbemühungen zu diskreditieren. Teilweise
mit Erfolg

 

Von Manuel Först

 

Mit einem Jahresetat von sieben Millionen Euro gehört die Initiative Neue
Soziale Marktwirtschaft – kurz INSM – zu den einflussreichsten
Lobbyorganisationen
<https://lobbypedia.de/wiki/Initiative_Neue_Soziale_Marktwirtschaft#cite_not
e-26>  Deutschlands. Dahinter steckt das Institut der Deutschen Wirtschaft,
dessen Trägervereine der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sind. Gemeinsam
vertreten BDI und BDA die Interessen der Unternehmer aus der Metall- und
Elektroindustrie. Der Name ihrer Initiative suggeriert zwar, für eine
„soziale“ Marktwirtschaft zu werben, doch ihre bisherigen Kampagnen zeigen:
Es geht ihnen vor allem um den Abbau des Sozialstaats.

 

In der aktuellen Legislaturperiode hat es die INSM vor allem auf
sozialpolitische Pläne der SPD innerhalb der Großen Koalition abgesehen. So
wurden Überlegungen der SPD für einen Mindestlohn im letzten Jahr von der
INSM medienwirksam mit vermeintlichen Studien über negative Effekte für die
Beschäftigung torpediert. In diesem Jahr waren dann die Pläne für eine
Grundrente von Arbeitsminister Hubertus Heil Ziel einer Gegenkampagne. So
zitiert die Bild
<https://www.bild.de/geld/mein-geld/vorsorge-und-rente/heils-grundrente-im-k
reuzfeuer-gutachter-warnt-vor-kosten-explosion-62305682.bild.html>  einen
sogenannten Gutachter der INSM, der Gesetzentwurf schieße „in
verfassungswidriger Weise über das Ziel hinaus“. Neben der Bild präsentiert
sich mit der Welt ein weiteres Medium des Axel-Springer-Verlages als
Sprachrohr der INSM, wie auch gemeinsame Veranstaltungen
<https://www.insm.de/insm/Presse/INSM-Veranstaltungen/2018/Welt-Veranstaltun
g-Soziale-Marktwirtschaft-2018.html>  zeigen.

 

Gemeinsam mit der Springer-Presse und Teilen der CDU geht es gegen
konsequenten Klimaschutz

 

Und nun also der Klimaschutz. Mit der neuen Kampagne „12 Fakten zur
Klimapolitik“ versucht die INSM echte und konsequente Klimaschutzbemühungen
zu diskreditieren, wie Hans Josef Fell von der Energy Watch Group und Tina
Ternus, Unterstützerin von Lobbycontrol
<https://hans-josef-fell.de/neue-insm-kampagne-will-die-starke-klimaschutzbe
wegung-der-jugend-aushebeln> , darlegen. Und wieder ist es demnach die Bild,
die unter anderem die Vorschläge von Umweltministerin Svenja Schulze zu
einer CO2-Steuer im negativen Licht
<https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/co2-steuer-umweltminister
in-schulze-stellt-neue-plaene-vor-63099344.bild.html>  erscheinen lässt und
vor einer „Spritpreis-Erhöhung“ warnt. Auch weitere Artikel auf Bild.de, wie
„Am Ende zahlt der Bürger“ und „Das kostet die neue Klimasteuer“, schüren
Misstrauen.

 

Statt einer CO
<https://www.energiezukunft.eu/meinung/meinung-der-woche/co2-preis-alles-spr
icht-fuer-ein-kombi-modell/> 2-Steuer befürwortet die INSM eine Ausdehnung
des Emissionshandels. Und ihre Forderung scheint nicht nur beim
Axel-Springer-Verlag, sondern auch bei Teilen der CDU und im
Wirtschaftsministerium starke Befürworter zu haben. So warnte der
Wirtschaftsrat der CDU – der nach eigenen Angaben bundesweit rund 12.000
Unternehmer vertritt – vor „Aktionismus“ beim Klimaschutz. Man dürfe bei dem
Thema nicht unter „Handlungsdruck“ verfallen. Verbreitet wurde die Meinung
von der Welt
<https://www.welt.de/politik/deutschland/article196143995/Klimaschutz-CDU-Wi
rtschaftsrat-warnt-vor-Aktionismus.html> . Und aus dem
Wirtschaftsministerium gibt es nun ebenfalls den Vorschlag eines
marktwirtschaftlichen Modells, mit einem CO2-Preis aus dem Emissionshandel.
Die INSM lobte sogleich den Vorschlag auf Twitter
<https://twitter.com/insm/status/1151072972293193728> : Peter Altmaier habe
in der Debatte um die CO2-Steuer gegenüber dem Koalitionspartner Haltung
gezeigt.

 

Auch junge Klimaaktivsten von Fridays for Future und Extinction Rebellion im
Visier

 

Neben den Befürwortern einer CO2-Steuer von SPD über Grüne bis hin zu
Umweltverbändenkritisiert die Springer-Presse aktuell auch junge
Klimaschutzbewegungen wie Fridays for Future und Extinction Rebellion. Und
das meist mit Überschriften zu Artikeln, die negative Konnotationen
hervorrufen.
<https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/fridays-for-future-bewegu
ng-sind-klimaschutz-demos-zu-radikal-63091800.bild.html> „Sind
Klimaschutz-Demos zu radikal“ oder
<https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/kommentar-zu-fridays-for-futur
e-radikal-und-dekadent-die-jungen-klima-retter-62943634.bild.html> „Das
Image der selbstlosen Weltretter hat Risse“ zeugen davon. Und auch in der
Vergangenheit <https://hans-josef-fell.de/der-insm-auftrag-wirkt>  trat die
INSM immer wieder auf den Plan, wenn es darum ging, den Ausbau erneuerbarer
Energien zu bremsen, wie Hans-Josef Fell darlegt. Demnach habe die Kampagne
der INSM im Endeffekt zu dem massiven Einbruch beim Ausbau der erneuerbaren
Energien geführt.

 

In der aktuellen Kampagne zu den sogenannten Fakten zur Klimapolitik
<https://www.insm.de/insm/themen/soziale-marktwirtschaft/12-fakten-zur-klima
politik.html#c706174>  indes stellt sich die INSM vermeintlich hinter die
Forderungen für mehr Klimaschutz. Doch bei genauerem Hinsehen wird deutlich,
dass vor allem deutsche Wirtschaftsinteressen gewahrt werden sollen. So
warnt die Initiative vor „nationalen Alleingängen“ und verweist unter
anderem auf China und die USA und deren Treibhausgasausstoß. Auch sollen
beim Strompreis weitere Steuern und Umlagen wie die EEG-Umlage abgeschafft
werden. Und um die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen abzuschwächen,
erklärt die INSM die Begrenzung der globalen Erwärmung auf zwei Grad für
ausreichend. Dabei machen Wissenschaftler deutlich
<https://www.energiezukunft.eu/fridays-for-future-warum-diese-jungen-mensche
n-fuer-ihre-zukunft-kaempfen/fuers-klima-sind-sie-wuetend/> , dass schon bei
einem Verfehlen des 1,5-Grad-Ziels katastrophale Folgen auf uns zukommen
werden.

 

 

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