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Betreff: Kirchliches Netzwerk für Nachhaltigkeit jetzt mit Sitz in
Lutherstadt Wittenberg 
Datum: Thu, 15 Aug 2019 08:27:10 +0000
Von: Constanze Latussek <latus...@ev-akademie-wittenberg.de>
An: Constanze Latussek <latus...@ev-akademie-wittenberg.de>

Reformation zum Genug? 

Kirchliches Netzwerk für Nachhaltigkeit jetzt mit Sitz in Lutherstadt
Wittenberg: Katholisches Hilfswerk Misereor & Evangelische Akademie
finanzieren neue Stelle

Was können wir Menschen tun, damit die Erde für Menschen bewohnbar bleibt?
Welchen Beitrag können die christlichen Kirchen dabei leisten? Und welches
Wissen brauchen sie dazu? Für diese Fragen hat die Evangelische Akademie
Sachsen-Anhalt eine neue Stelle eingerichtet: Die Politikwissenschaftlerin
Constanze Latussek wird ab sofort von Wittenberg aus ein bundesweites,
kirchliches Netzwerk koordinieren: den Ökumenischen Prozess "Umkehr zum
Leben - den Wandel gestalten".

Finanziert wird die neue Stelle vom katholischen Bischöflichen Hilfswerk
Misereor und der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt. Dass die Stelle in
Wittenberg, am Ursprungsort der Reformation angesiedelt ist, hält
Akademiedirektor Friedrich Kramer für ein Zeichen der Hoffnung: "Um die Erde
bewohnbar zu halten, brauchen wir einen grundlegenden Wandel - vielleicht
sogar eine neue, eine ökumenisch-ökologische Reformation, eine planetare
Reformation zum Genug."

Die Bedeutung dieser Fragen für die christlichen Kirchen unterstreicht Georg
Stoll, der bei Misereor für globale Zukunftsfragen zuständig ist: "Die
Kehrseiten der Wohlstands- und Fortschrittsgeschichten der sogenannten
entwickelten Länder sind inzwischen für alle sichtbar, die sehen wollen. Die
Frage drängt sich auf: Wie wollen und können wir in unserem gemeinsamen
Zuhause, auf diesem Planeten leben? Sie berührt die christlichen Kirchen im
Innersten ihres Selbstverständnisses und ihres Auftrags. Deshalb ist die
Arbeit dieses kirchlichen Netzwerks für Nachhaltigkeit so wichtig."

Begriff "Anthropozän": Das Zeitalter des Menschen 

Da der Mensch als erste Art überhaupt dabei ist, die Erde unumkehrbar zu
verändern, wird die aktuelle Epoche zunehmend auch als Anthropozän
bezeichnet - das Zeitalter, das von Menschen gemacht wird. "Erdgeschichtlich
könnte es ein sehr kurzes Zeitalter sein, denn der Mensch entzieht sich in
atemberaubender Geschwindigkeit die eigenen Lebensgrundlagen wie saubere
Atemluft, Trinkwasser oder überlebensfreundliches Klima," sagt Constanze
Latussek.

Planetare Grenzen

Der Mensch bedroht sein eigenes Überleben derzeit in neun Bereichen, so zum
Beispiel durch die menschengemachte Klimaveränderung, die Überdüngung der
Böden mit Stickstoff, die Versauerung der Meere oder das Aussterben von
Arten wie zum Beispiel das Bienensterben. "Damit die Erde auch künftig
bewohnbar bleibt, müssen wir globale Stoppschilder aufstellen.
Wissenschaftler nennen diese Stoppschilder planetare Grenzen", erläutert
Latussek. Ein einfaches Ampelmodell (s. Abb.) zeige, wo die Menschheit
gerade steht: "Rot bedeutet höchstes Risiko, grün steht für einen - noch -
sicheren Handlungsraum." 

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https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Oekologische_Belastungsgrenzen_plane
tary_boundaries.png
Grafik: Felix Müller (CC BY-SA 4.0)
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Große Transformation

Um die Erde auch im Anthropozän bewohnbar zu erhalten, braucht es eine
"Große Transformation" - so die Forderung des Wissenschaftlichen Beirats der
Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen (WBGU) aus dem Jahr 2011.
Dabei kommen in den vergangenen Jahren die Kirchen wieder verstärkt ins
Blickfeld von Wissenschaft und Politik. "Kirchen haben große Erfahrungen mit
tiefgreifenden Transformationen", so Latussek. "Zudem bieten die Kirchen mit
ihren Wertemodellen Gegenentwürfe zum Streben nach Wachstum und Status an.
Wenn mir bewusst wird, dass mich ein großes Auto und ein volles Konto
weniger glücklich machen, als anderen zu helfen und Teil einer Gemeinschaft
zu sein, kann das ein Anfang sein. Wenn das immer mehr Menschen erleben,
kann das vielleicht sogar eine gesellschaftliche Revolution auslösen. Hier
bieten die Kirchen ein Riesenpotenzial an Geschichten, Traditionen und
Ideen."

"Positive Kultur statt Untergangsszenarios und Gängelei" 

Dabei ist Constanze Latussek überzeugt, dass ein Umdenken nur über eine
"positive Kultur der Nachhaltigkeit" gelingen kann. "Untergangs-Szenarios
und Gängelei führen meines Erachtens zu Angst, Abwehr oder gar Resignation;
sie sind keine guten Ratgeber. In unserem christlichen Glauben finden wir
dagegen eine lebensbejahende, freudige Kraft für eine spirituelle Erneuerung
und Umkehr."

Umkehr zum Leben - den Wandel gestalten

Doch wie schaffen wir Menschen eine solche Umkehr oder eben auch große
Transformation, wie können Kirchen dabei mitgestalten und wie kann die
Theologie dabei mithelfen? Um diese Frage zu klären, fördert und fordert der
Ökumenische Prozess seit 2013 vor allem offene Such- und
Konsultationsprozesse, erschließt Forschungsergebnisse und bringt
Veröffentlichungen auf den Weg. Künftig sollen verstärkt auch konkrete
Schritte der Umkehr und Transformation gesucht werden.

Kurzvorstellung: Constanze Latussek

Die gebürtige Leipzigerin studierte Politikwissenschaften (M. A.) mit
Schwerpunkt Umwelt- und Internationale Politik in Berlin, Münster und Leeds
und arbeitete als Journalistin und Chefredakteurin bei Zeitungen, Radio- und
Multimedia-Formaten im In- und Ausland, u. a. im Deutschen Bundestag. Später
war sie als Marketingdirektorin und Pressesprecherin der Sparkasse Leipzig
tätig. Mit ihrer 2011 gegründeten PR-Agentur Korax Kommunikation betreut sie
gemeinnützige Kunden wie z. B. Diakonische Werke und Einrichtungen der
Kinder- und Jugendhilfe, aber auch Dax-Konzerne. Als Koordinatorin und
Sprecherin des Ökumenischen Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit
(Bonn-Katowice) war sie bereits für die Organisation, Vernetzung und
Öffentlichkeitsarbeit eines großen länderübergreifenden ökumenischen
Projektes zuständig. Auch privat spielen für die Mutter von zwei Kindern
Nachhaltigkeit, Umweltpolitik und christliches Engagement eine elementare
Rolle. So hat sie eine Bürgerinitiative für umweltfreundliche Mobilität
mitgegründet, autofreie Aktionstage durchgeführt, engagiert sich
ehrenamtlich in ihrer Heimatgemeinde und hat das Leipziger "Südcafé" für
Geflüchtete mitgegründet. Beim Ökumenischen Prozess reizt sie die Suche nach
konkreten Schritten der Umkehr. (Pressefoto: Constanze Latussek, frei zur
redaktionellen Veröffentlichung und Bearbeitung)

Der Ökumenische Prozess "Aufbruch zum Leben - den Wandel gestalten" 

Welchen Beitrag können kirchliche Akteure, lokal oder national, zur
Gestaltung einer nachhaltigen, sozial gerechten und klimagerechten
Wirtschaft leisten? Wie können sie zu relevanten Akteuren des Wandels
werden? Auf welchen Wegen können Gemeinden zu einer "Ethik des Genug"
finden? Diesen und ähnlichen Fragen widmet sich seit 2013 der bundesweite
Ökumenische Prozess "Umkehr zum Leben - den Wandel gestalten", getragen von
aktuell 25 kirchlichen Trägern wie Landeskirchen, dem Bischöflichen
Hilfswerk Misereor, Brot für die Welt, Bistümern, Akademien, Diensten,
Vereinen, Instituten und Stiftungen (Stand 7/2019). Aktuelle Sprecher des
Prozesses sind Christoph Fuhrbach (Bistum Speyer) und Christine Gühne (Brot
für die Welt). Mehr Informationen, Publikationen und Kampagnenmaterial
unter: 
http://www.umkehr-zum-leben.de

Pressefotos

Foto Constanze Latussek: Bild frei zur zeitlich unbegrenzten redaktionellen
Veröffentlichung und redaktionellen Bearbeitung durch Beschneiden
https://korax.de/wp-content/uploads/2017/04/ConstanzeLatussek.jpg

Symbolfoto: Plastikmüll, Fotograf: John Cameron, Freier Downoad bei Unsplash

https://unsplash.com/photos/FMrZLPdDyx4

Grafik Planetare Belastungsgrenzen: Autor Felix Müller, Download unter
Creative Commons Attribution Share Alike 4.0 International license hier
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Oekologische_Belastungsgrenzen_plane
tary_boundaries.png

Hinweis
Diese Nachricht wird gleichzeitig als gemeinsame Pressemitteilung von der
Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, dem Bistum Magdeburg und der
Evangelischen Landeskirche Anhalts verschickt.

--
Constanze H. Latussek
Koordinatorin 
Ökumenischer Prozess "Umkehr zum Leben - den Wandel gestalten" 
c/o Ev. Akademie Sachsen-Anhalt e.V.
Schlossplatz 1d
06886 Lutherstadt Wittenberg

Mobil: 0176 80029590
Tel.: 03491 4988-62
Fax: 03491 4988-22
latus...@ev-akademie-wittenberg.de
www.umkehr-zum-leben.de


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