NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 11/20 | 13. FEBRUAR 2020
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Umwelt/Vögel
NABU: Über 75.000 Menschen fordern Ende der Turteltaubenjagd
Krüger übergibt am Valentinstag Petition zum Schutz der gefiederten
Liebesboten an Umweltministerium
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Berlin – Die Jagd auf die Turteltaube in der EU muss endlich gestoppt
werden! Das fordern 75.351 Menschen mit einer Petition, die
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger am 14. Februar, dem Valentinstag,
an das Bundesumweltministerium übergibt. Bundesumweltministerin Svenja
Schulze wird damit aufgefordert, sich gegenüber der EU-Kommission für
einen Jagdstopp in den Mitgliedstaaten für die gefiederten Liebesboten
einzusetzen.
 
„Die Turteltaube gilt als Symbol für Liebe und Romantik. Doch ohne
effektiven Schutz könnte es sie bald nur noch auf Valentinskarten, aber
nicht mehr in unserer Natur geben. Deshalb freuen wir uns sehr, dass
sich so viele Naturfreundinnen und Naturfreunde für den Vogel des Jahres
und gegen die Jagd stark machen“, so Krüger. „Die Turteltaube ist der
erste  Jahresvogel, der als global gefährdete Art auf der weltweiten
Roten Liste steht. Daher ist es völlig unbegreiflich, dass die kleine
Taube in zehn Ländern der EU immer noch legal getötet werden darf.“ Die
Jagd ist derzeit in Spanien, Griechenland, Italien, Bulgarien, Portugal,
Frankreich, Österreich, Rumänien, Zypern und Malta erlaubt. Bis zu 2,2
Millionen Turteltauben werden dabei insgesamt pro Jahr getötet.
 
Heute brüten in Deutschland nur noch 12.500 bis 22.000 Paare, das sind
89 Prozent weniger als 1980. Die meisten der höchstens noch 5,9
Millionen Paare Europas leben in Spanien, Frankreich, Italien und
Rumänien. Alle Turteltauben überwintern südlich der Sahara und
überqueren auf ihrem Zug mindestens ein EU-Land, in dem sie durch
Abschüsse oder Fang bedroht sind. 
 
„Wissenschaftler konnten nachweisen, dass die jährlich mehr als 1,4
Millionen in der EU legal getöteten Turteltauben von der Art nicht mehr
verkraftet werden können. Der Art geht es bei uns schon schlecht genug,
weil sie durch Nahrungsmangel immer weniger Junge aufziehen können.
Darum wiegt jeder Abschuss besonders schwer. Zudem dient er heute meist
als ,Sport‘ nur dem eigenen Vergnügen“, so Eric Neuling,
NABU-Vogelschutzexperte. 
 
Gegen Spanien und Frankreich wurden im Juli 2019 bereits
Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission wegen des
schlechten Erhaltungszustands der Art eingeleitet. In Frankreich wurde
nun die Jagdquote erstmalig von 90.000 auf 18.000 reduziert. Gegen vier
weitere EU-Länder liegen offizielle Beschwerden vor – und das, obwohl
auf einem Treffen aller Mitgliedsstaaten im Mai 2018 ein Aktionsplan zum
Schutz der Europäischen Turteltaube verabschiedet wurde. 
 
Weitere Infos unterwww.Vogel-des-Jahres.de 
 
 Pressefotos zum Vogel des Jahres und druckfähige Grafik zur Bejagung
unter: www.NABU.de/pressebilder_turteltaube 
 
Pressefoto von der Übergabe, ab 14.2., 10 Uhr :
www.NABU.de/pressebilder_turteltaube 
 
Blog zum Vogelzug der Turteltauben: www.blogs.nabu.de/zugvoegel 
 
Video- und Audiomaterial zur Turteltaube:
https://seafile.nabu.de/d/c6e778d0b7/ 
 
Für Rückfragen:
Eric Neuling, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. +49 (0)30.28 40 84-1812, 
E-Mail: eric.neul...@nabu.de
 
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