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Gemeinsame Pressemitteilung vom 16. März 2020 // Doppelsendungen bitten
wir zu entschuldigen.


++ Donau-Oder-Elbe-Kanal: Milliarden für ein sinnloses Mammutprojekt –
18 Umweltverbände protestieren gegen Zerstörung von Flusslandschaften
++


Berlin. Achtzehn Umweltorganisationen aus Deutschland, Polen, der
Slowakei, Tschechien und Österreich, darunter der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND), der Dachverband DNR, der Naturschutzbund
Deutschland (NABU) und der WWF, wenden sich mit einem gemeinsamen Brief
an die Brüsseler Kommissare für Umwelt, Virginijus Sinkevičius, und für
Verkehr, Adina Vălean. Die Organisationen warnen vor den Planungen der
polnischen und tschechischen Regierungen zum Bau des
Donau-Oder-Elbe-Kanals. 
„Das mindestens 23 Milliarden Euro teure Großprojekt verstößt
fundamental gegen Umwelt- und Naturschutz-Richtlinien der EU und darf so
nicht Realität werden. Die Auswirkungen für die Flusslandschaften wären
desaströs“, so Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND. „Wir fordern die
Europäische Kommission auf, das Projekt einschließlich der Flüsse
Oder und Elbe vom europäische Verkehrsnetz (TEN-T) und damit vom Zugang
zu EU-Fördertöpfen auszuschließen.“ 
Für die Kanalverbindung zwischen Donau, Oder und Elbe, die eine weitere
schiffbare Verbindung vom Schwarzen Meer zur Nord- und Ostsee schaffen
soll, müssten mehrere hundert Kilometer lange künstliche Wasserstraßen
gebaut werden. Um Güterschiffe über ein Mittelgebirge zu hieven und 250
Höhenmeter zu überwinden wäre der Bau von rund 70 Staustufen notwendig.

„Aufgrund der lang anhaltenden Niedrigwasserphasen würden Oder und Elbe
zusätzlich zum eigentlichen Projekt mit duzenden Staustufen komplett
kanalisiert werden. Die Kosten und Schäden durch das Mammutprojekt
würden sich somit noch potenzieren. Das wäre das Ende unserer letzten
großen und noch relativ naturnahen Fluss- und Auenlandschaften“, warnt
Jörg-Andreas Krüger, Präsident des NABU.
Aus Sicht der Unterzeichnenden sprechen nicht nur Umwelt- und
Naturschutzbedenken gegen das Projekt. Auch ist das Ziel, eine
schiffbare Verbindung zwischen den Meeren herzustellen, trotz des
enormen Aufwands nicht zu erreichen. Eine Verkehrsverlagerung auf
Güterschiffe ist unwahrscheinlich, da der Transport kompliziert wäre
und zu lange dauern würde. Ein Donau-Oder-Elbe-Kanal ist auch deshalb
unsinnig, weil es neben der Schiene mit dem Main-Donau-Kanal eine
schiffbare Verbindung zwischen den Meeren mit freien Kapazitäten gibt.
 
Hintergrund:
Die Europäische Union überarbeitet und evaluiert derzeit die Leitlinien
zum transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-T) und die dazugehörenden
Verordnungen. TEN-T soll einen Orientierungsrahmen für den Ausbau von
Verkehrsnetzen bilden. Wird ein Projekt aufgenommen, können die
Mitgliedstaaten Förderung durch die EU beantragen. Würde der
Oder-Donau-Elbe-Kanal Teil der EU-Verkehrsnetzplanung (TEN-T), stiege
die Wahrscheinlichkeit, dass die EU substanziell bei der Finanzierung
des mindestens 23 Milliarden Euro teuren Baus hilft.


Den Brief an die EU-Kommissare für Umwelt und Verkehr finden Sie unter:
https://www.nabu.de/verbaendebrief-donau-oder-elbe-kanal/index.html
 
Kontakt:
Iris Brunar, BUND-Elbeprojekt, Tel. 0340-850 7978, mobil:
0178-163-0204, E-Mail: iris.bru...@bund.net
Julia Mußbach, NABU-Referentin Gewässerpolitik, Tel. 030-284 984 1629,
E-Mail: julia.mussb...@nabu.de
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Tel. 030-27586-425 | -531 | -497 | -464 | E-Mail: pre...@bund.net,
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NABU-Pressestelle 
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