NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 7/21 | 27. JANUAR 2021

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Umwelt/Bauen

NABU: „Betonparagraph“ 13b aus Baugesetzbuch streichen

Krüger übergibt „Flächenfraß“-Petition mit mehr als 35.000
Unterschriften

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Berlin – Mehr als 35.000 Menschen sprechen sich für eine Streichung des
§ 13 b aus dem Baugesetzbuch aus. Die entsprechende Petition übergab
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger an den stellvertretenden Vorsitzenden
der SPD-Bundestagsfraktion Sören Bartol. Damit erhalten die
Regierungsparteien CDU/CSU und SPD den Auftrag zu verhindern, dass der
eigentlich ausgelaufene „Zersiedlungsparagraph“  erneut in die Novelle
des Baugesetzbuchs aufgenommen wird, so wie es bisher vorgesehen ist. 

 

Am Donnerstag, den 28.Januar, findet die erste Lesung des
Gesetzentwurfes, der sogenannten Baulandmobilisierung im Bundestag
statt. Anschließend wird der Entwurf u.a. in  Bau- und Umweltausschuss
diskutiert. Der NABU fordert zusammen mit den Unterzeichnern der
Petition, anderen Umweltverbänden und Institutionen wie dem
Umweltbundesamt die ersatzlose Streichung des § 13b.

 

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger dazu: „Es ist an der Zeit, eine
Forderung abzugeben, wie die Siedlungspolitik der Zukunft aussehen soll
und wie ernst den Regierungsfraktionen ihre selbst gesteckten Ziele
sind. Die einzig richtige Entscheidung kann nur sein, Paragraph 13b als
gescheitertes Experiment zu verbuchen und ihn abzuschaffen, bevor er
noch mehr Schaden anrichtet. Eine Beibehaltung würde nicht nur die
Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung missachten, den
Flächenverbrauch wirksam zu reduzieren. Sie widerspräche auch der
Bodenschutzklausel, die dem Baugesetzbuch vorangestellt ist: Innen- vor
Außenentwicklung.“

 

„Für die SPD-Bundestagsfraktion war es wichtig, dass das Leitmotiv der
Innenentwicklung in der Novelle im Fokus steht. Das sehen wir erreicht.
Die Verlängerung des Paragraphen 13b Baugesetzbuch war das zentrale
Anliegen von unserem Koalitionspartner. Mehr Bauland für den bezahlbaren
Wohnungsbau und mehr kommunale Handlungsfähigkeit, wonach Bundesländer,
Kommunen und Verbände händeringend rufen, gibt es nur in diesem
Gesamtpaket. An die Kommunen vor Ort und die Bundesländer kann ich nur
appellieren, auch wenn §13b verlängert werden sollte, ihre Ortskerne zu
stärken und nicht auf die grüne Wiese auszuweichen“, erklärt Sören
Bartol, SPD.

 

Stefan Petzold, NABU-Siedlungsreferent ergänzt: „Wir betonieren unsere
Freiflächen auf Kosten zukünftiger Generationen und schaffen den
Leerstand von morgen, da der Bedarf an den falschen Orten übererfüllt
wird.“ Studien, wie beispielsweise die des Umweltbundesamtes (2020)
ergaben, dass § 13b BauGB vor allem von kleineren Gemeinden angewandt
wird. Er verschafft bürokratische Erleichterung auf Kosten von Umwelt-
und Artenschutz, Bürgerbeteiligung und einer gezielten
Siedlungsentwicklung.


Pressefotos: www.nabu.de/pressebilder_baugesetz.de
 
Petition zum Flächenfraß: https://mitmachen.nabu.de/de/flaechenfrass
 
Hintergrundpapier: www.nabu.de/Hintergrund-13bBauGB
 
Mehr Infos &Pressefotos
www.NABU.de/presse
 
Für Rückfragen:
Stefan Petzold, NABU-Siedlungsexperte, 
Tel. 49 (0)30.284984-1646, E-Mail: stefan.petz...@nabu.de
 
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