NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 14/21 | 18. FEBRUAR 2021

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Ökolandbau / Biodiversität / Landwirtschaft

„Gemeinsam Boden gut machen“: Zehn Bio-Betriebe erhalten Förderpreis
für Umstellung auf Ökolandbau

Wertvoller Beitrag für Klima- und Umweltschutz, sauberes Grundwasser
und gesunde Böden/Bereits rund 15.000 Hektar Agrar-Fläche umgestellt

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Berlin/Nürnberg – Der NABU hat zur BioFach – der Weltleitmesse für
Bio-Lebensmittel in Nürnberg – zehn Landwirtinnen und Landwirte aus
sechs Bundesländern für die vorbildliche Umstellung ihres
landwirtschaftlichen Betriebs auf Ökolandbau mit dem Förderpreis
„Gemeinsam Boden gut machen“ ausgezeichnet. Die Betriebe bauen ihr
Gemüse, Obst und Getreide nach Bio-Kriterien an, verzichten auf
chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und halten höhere Standards
bei der Tierhaltung ein. Bereits im Dezember haben sie im Rahmen des
Projekts erste finanzielle Unterstützung für die Umstellung erhalten.
Die Förderung soll den angehenden Öko-Betrieben dabei helfen, die Kosten
für den Umbau zu decken und die zweijährige Umstellungsphase zu
überbrücken, in der sie bereits nach Bio-Kriterien wirtschaften,
aber noch keine Bio-Preise erzielen. 

 

Mit „Gemeinsam Boden gut machen“ bringt der NABU gemeinsam mit der
„Alnatura Bio-Bauern-Initiative“ (ABBI) und weiteren Herstellern der
Bio-Branche den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft in Deutschland
weiter voran. So leisten sie einen wichtigen Beitrag, Böden und Gewässer
zu verbessern und die Artenvielfalt zu schützen. Fast 80 Landwirtinnen
und Landwirte haben ihren Betrieb seit dem Start des Projekts 2015 auf
ökologische Landwirtschaft umgestellt – eine Gesamtfläche von rund
15.000 Hektar Land. In diesem Jahr wird auch die REWE Markt GmbH zur
finanziellen Unterstützung der landwirtschaftlichen Betriebe beitragen.

 

„Seit über 5 Jahren leisten die ausgezeichneten Landwirtinnen und
Landwirte einen wertvollen Beitrag für den Klima- und Umweltschutz, für
sauberes Grundwasser und gesunde Böden. Außerdem helfen sie dabei, die
Biodiversität zu bewahren und Artenvielfalt zu schützen. Uns als NABU
ist es daher ein besonderes Anliegen, landwirtschaftliche Betriebe beim
oft schwierigen Weg zur ökologischen Landwirtschaft zu unterstützen.“
(Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer)

 

„Wir freuen uns, dass wir nun schon im sechsten Jahr zur Förderung des
Bio-Landbaus beitragen können. Ermöglicht wird dieses freudige Jubiläum
durch unsere Kundinnen und Kunden: Denn für jeden Kauf eines
Alnatura-Produkts, das mit dem Label ‚Gemeinsam Boden gut machen‘
gekennzeichnet ist, fließt ein Cent in das Förderprojekt des NABU.“
(Götz Rehn, Alnatura-Geschäftsführer)

 

„Die Unterstützung ökologischer Landwirtschaft schon in der
Umstellungsphase ist ein bedeutendes Signal und eine wichtige
Wertschätzung – denn der biologische Landbau ist besonders
arbeitsintensiv. Wir freuen uns, diese Projekte unterstützen zu können.
REWE setzt sich seit über 30 Jahren dafür ein, den Öko-Landbau zu
stärken und nachhaltig biologisch produzierte Produkte einem
breiteren Markt zugänglich zu machen.“ (Dr. Daniela Büchel,
REWE-Geschäftsführerin)

 

Das sind die ausgezeichneten Betriebe (mit Anbauverband)

Wiesenhof – Andreas Aller (Naturland), Rheinland-Pfalz

Konradhof Unering (Bioland), Bayern

Bernd Halbritter (Demeter), Bayern

Ω-3-Bauernhof Hamel (Demeter), Hessen

Pfabhof (Naturland), Bayern

Unterleitenhof (Naturland), Bayern

Weinbau Nicolas Olinger (Bioland), Bayern

Bioland Hof Sonnenschein (Bioland), Niedersachsen

David’s Biohof (Naturland), Mecklenburg-Vorpommern

Ziegenhof Stubenrauch (Gäa), Sachsen

 

Wer ist förderfähig? 

Bewerben kann sich jeder und jede, der seinen landwirtschaftlichen
Betrieb auf ökologische Bewirtschaftung umstellen oder seinen Ökobetrieb
um mindestens 30 Prozent erweitern möchte. Der Betrieb muss sich
außerdem einem Bio-Anbauverband in Deutschland anschließen. Gefördert
werden auch Betriebe, die Bioprodukte direkt am Hof verarbeiten oder
vermarkten. Bewerbungen werden ab dem 1. April 2021 angenommen.
Ausführliche Informationen gibt es unter: www.NABU.de/gbgm
( http://www.nabu.de/gbgm) 

 

Hintergrund: EU-Agrarpolitik und Ökolandbau in Deutschland

Noch immer ist die Landwirtschaft bei der Umstellung auf Ökolandbau auf
finanzielle Unterstützung angewiesen, da die europäische Agrarpolitik
bislang keine finanziellen Anreize bietet. Stattdessen hat die
EU-Agrarpolitik dazu geführt, dass Wiesen und Felder immer intensiver
bewirtschaftet werden – mit schwerwiegenden Folgen für die
Artenvielfalt. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale
Umweltveränderungen (WBGU) empfiehlt die europäische Agrarpolitik mit
effektiven Maßnahmen umfassend zu ökologisieren und das System der
Gemeinsamen Agrarpolitik in Europa (GAP) zu reformieren, damit
Landwirtinnen und Landwirte für Umweltmaßnahmen und den Erhalt der
Biodiversität angemessen honoriert werden.

 

Bei den aktuellen Verhandlungen zwischen EU-Kommission, EU-Parlament
und Europäischem Rat (Trilog) zur Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik
müssen die Ziele des Green Deals, insbesondere die
Biodiversitätsstrategie und die Farm2Fork-Strategie umfassend
einbezogen werden. Sollten keine ausreichenden Vorschläge auf
europäischer Ebene kommen, muss Deutschland bei der nationalen
Umsetzung dafür sorgen, dass die Bestände in der Agrarlandschaft nicht
weiter schrumpfen. Dafür braucht es insbesondere umfangreiche
Fördergelder für freiwillige Umweltmaßnahmen der landwirtschaftlichen
Betriebe in der zweiten Säule.


Pressefotos "Gemeinsam Boden gut machen"
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