Sehr geehrte Damen und Herren,


bitte beachten Sie die Zitate von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht 
und Bundesfinanzminister Olaf Scholz zur heutigen Aussprache im 
Wettbewerbsfähigkeitsrat über die länderbezogene Offenlegung von 
Ertragsteuerinformationen (so genanntes Public Country-by-Country-Reporting):



Christine Lambrecht: "Auch große multinationale Konzerne müssen ihren Beitrag 
zum Gemeinwohl leisten. Aggressive Steuertricks, mit denen Gewinne künstlich in 
Niedrigsteuerländer verlagert werden, dürfen wir nicht einfach hinnehmen. 
Deshalb freue ich mich, dass die Mitgliedstaaten in der offenen Aussprache 
heute mehrheitlich den Vorschlag der Europäischen Kommission für ein "Public 
Country-by-Country-Reporting" unterstützt haben. Nach dem Vorschlag sollen die 
Unternehmen offenlegen müssen, in welchem EU-Land und in welchen "Steueroasen" 
außerhalb der EU sie wieviel Steuern zahlen. Die Öffentlichkeit kann sich daher 
zukünftig über solche Steuerpraktiken von Konzernen ein eigenes Bild machen."



Olaf Scholz: "Mit der Entscheidung von heute ist klar, dass sich multinationale 
Konzerne nicht mehr verstecken können. Künftig sollen die Berichte öffentlich 
einsehbar sein, wo die Multis wie viel Steuern zahlen. Dadurch wird 
transparent, welche Umsätze ein Großkonzern in einem Mitgliedstaat macht und 
wie viel (oder wenig) Steuern er dort zahlt - und wie viel in so genannte 
Steueroasen umgeleitet wird. Das ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen 
Steuervermeidung. Denn klar ist: Jedes Unternehmen sollte seinen fairen Beitrag 
zur Finanzierung unseres Gemeinwohls in Europa leisten. Und öffentliche 
Transparenz kann da nicht schaden. Als nächster Schritt muss es jetzt eine 
Einigung mit dem EU-Parlament geben, damit die Berichte rasch öffentlich 
werden. Ein Wermutstropfen bleibt: Schade, dass sich ausgerechnet Deutschland 
bei der Abstimmung enthalten musste, weil unser Koalitionspartner diesen 
Schritt hin zu mehr Steuertransparenz partout nicht mitgehen will."

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Mit freundlichen Grüßen
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