Newsletter | Der Hörgang Dobbenviertel von Christian Gude 
  
 Liebe Freundinnen und Freunde des Edith-Russ-Hauses für Medienkunst, 
  
 sehr herzlich möchten wir Sie zu folgender Veranstaltung einladen. 
  
 Der Hörgang Dobbenviertel von Christian Gude 
  
 Seit nunmehr fast genau zehn Jahren gibt es die Hörgänge Oldenburg, Hörspiele 
für Spaziergängerinnen und Spaziergänger im und für den öffentlichen Raum der 
Stadt. Das Edith-Russ-Haus für Medienkunst war von Beginn an institutioneller 
Partner dieses Projektes. 
  
 In den vergangenen Jahren sind im Rahmen dieses Projektes bisher sieben 
begehbare Hörspiele mit einer Länge zwischen 20 und 47 Minuten entstanden, in 
denen mit den unterschiedlichsten Wahrnehmungen direkt vor Ort gespielt wird. 
Die Inhalte des Hörspiels vermischen sich mit dem Alltag, den tatsächlichen 
Bildern und Klängen vor Ort. Auf diese Weise erlebt die hörende Person im 
Zentrum der „akustischen Bühne“ die verschiedenen (tatsächlichen und auch 
möglichen) Schichten des jeweiligen Ortes besonders intensiv. Immer ging und 
geht es bei den Hörgängen auch um eine Erweiterung, ein Experimentieren mit der 
Form des Hörspiels - fernab des Mediums Radio mit seinen festen Sendeterminen. 
  
 Angeregt durch die Themen der Ausstellung black dogs and red forests im 
Edith-Russ-Haus für Medienkunst vom 27.10.2022 bis 8.1.2023 ist nun ein 
weiteres, achtes Hörspiel entstanden. Mit dem Hörgang Dobbenviertel erscheint 
damit eine akustische Arbeit zu einem sehr interessanten und vor allem 
vielschichtigen Teil Oldenburgs. 
  
 
Das Dobbenviertel ist als Stadtteil relativ jung und existiert als Wohngebiet 
und Lebensraum im Grunde genommen erst seit knapp 120 Jahren. Und auch wenn man 
es an einem normalen Wochentag zwischen den vielen gepflegten Gebäuden und den 
parkähnlichen Anlagen rund um den Dobbenteich zunächst nicht vermuten würde: 
Das Dobbenviertel ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem sehr „komplexen 
Raum“ mit vielen durcheinander und übereinander liegenden Geschichtslinien 
geworden. Als Hörgängerin und als Hörgänger folgt man einigen dieser „roten 
Fäden“, wird mit zahlreichen Fundstücken konfrontiert und versucht erste 
Einordnungen und Sortierungen. Im Zentrum dieser Geschichten, die sich mit 
grundlegenden imperialen Denkmustern beschäftigen, stehen zwei groß angelegte 
Pläne für das Dobbenviertel: Zum einen die Landesausstellung von 1905 mit dem 
sogenannten „Somali-Dorf“, einer verstörenden Zurschaustellung von schwarzen 
Menschen in der Tradition der „Menschenzoos“; zum anderen die Planungen für das 
nationalsozialistische „Gauforum Oldenburg“ von 1940, die das gesamte 
Dobbenviertel in einen architektonischen Monumentalkomplex verwandelt hätten, 
gegen die selbst die schon recht gewaltigen Gebäude des Landtags und 
Staatsministeriums wie Spielzeughäuser gewirkt hätten. 
  
 Dieser Hörgang Dobbenviertel ist in gleich mehrerlei Hinsicht besonders. Im 
Vergleich zu den vorangegangenen Hörspielen ist er mit 74 Minuten nicht nur 
wesentlich umfangreicher, er enthält erstmals auch Fotos und weiteres 
Bildmaterial. Bei der Konzeption und Produktion dieses Hörganges war eine Frage 
daher: Inwieweit kann ein Hörspiel (auch) sichtbar werden und dabei trotzdem 
Hörspiel bleiben? 
  
 Am 24. Juni, 17 Uhr, findet die Premiere des neuen Hörgangs zusammen mit dem 
Autor statt. Treffpunkt ist an der Ecke Hindenburgstraße / Lindenallee. Im 
Anschluss sind alle Besucher herzlich eingeladen, sich bei einer Erfrischung 
über das Gesehene und Gehörte auszutauschen. 
  
 Teilnehmer werden geben, sich den Hörgang vorab unter folgender Adresse auf 
Ihr Smartphone oder Tablet herunterzuladen und Kopfhörer mitzubringen: 
  
 http://oldenburg.hoergaenge.net/der-hoergang-dobbenviertel 
  
 
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 Edith-Russ-Haus für Medienkunst 
  
 Katharinenstr. 23 
  
 D-26121 Oldenburg 
  
 t. +49 (0) 441 - 235 3208 
  
 f. +49 (0) 441 - 235 2161 
  
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