ödp unterstützt Studierenden-Streiks
Pfisterer: „Unzumutbarer Zustand“
Die Ökologisch-Demokratische-Partei (ödp) zeigt sich solidarisch mit
den streikenden Studierenden in ganz Deutschland.
Die Partei hat bereits in Bayern erfolgreich das Büchergeld an Schulen
gekippt und setzt sich auch gegen Studiengebühren ein. Studiengebühren
seien laut ödp eine soziale Ungerechtigkeit. „Schlimm genug, dass es
Studiengebühren gibt. Aber dass die Studenten dann auch noch
zusätzlich Büchergeld zahlen müssen und teilweise Platzmangel in den
Hörsälen herrscht, ist ein unzumutbarer Zustand,“ sagt Tanja
Pfisterer, Bundesvorsitzende der Jungen Ökologen (JÖ) und Mitglied im
Bundesvorstand der ödp.
Streik, als Mittel um seine Unzufriedenheit zu zeigen, bewertet die
ödp als richtig und angemessen. „Ich finde es gut, dass man diesen
friedlichen Weg wählt und nicht - wie in Frankreich - gleich Autos
anzündet!“ meint Pfisterer weiter. Die JÖ, die Jugendorganisation der
ödp, zeigt sich solidarisch gegenüber dem für Dienstag angesetzten
bundesweiten Bildungsstreik.
In der JÖ und der ödp sieht man mit großen Bedenken dem nächsten Jahr
entgegen: Aufgrund des G8-Systems in Bayern, das vorsieht, schon in
der 12. Klasse Abitur zu machen, gibt es in einem Jahr doppelt so
viele Schulabgänger wie normalerweise. Deswegen befürchtet man in
Bayern einen noch größeren Mangel an Ausbildungsplätzen, überfüllte
Universitäten und unzufriedene Jugendliche. Zudem werde die Zahl der
jugendlichen Arbeitslosen drastisch steigen. Pfisterer ist der
Meinung, dass der Bologna-Prozess ein Zeichen für das Scheitern von
Systemen sei, die „von oben nach unten“ arbeiteten. Bei Reformen müsse
man die Betreffenden mit einbeziehen, anstatt über deren Köpfe hinweg
Änderungen einzuführen. Bildung sei zwar eine Aufgabe der Staates bzw.
der Politik und nicht Aufgabe der Studenten, deren Meinung müsse man
aber dennoch berücksichtigen.
„Wie soll das denn weitergehen, wenn Studenten immer mehr Geld
investieren müssen um sich eine gute Bildung zu sichern und dann aber
das Gefühl haben, dass ihr Geld nicht direkt in die Bildung investiert
wird und sie kein Mitspracherecht haben?“ kritisiert ödp-Politikerin
Pfisterer. Von einer gut ausgebildeten Jugend hätten alle großen
Nutzen. Deshalb sei es jahrzehntelang selbstverständlich gewesen, dass
die Ausbildung der Jugend an öffentlichen Schulen und Hochschulen über
Steuerzahlungen finanziert wurde. Die ödp fordert, dieses System
wieder einzuführen: „Unser wirksamer Widerstand mit Verfassungsklage
und Aufdeckung von Fehlverwendung, hat die Staatsregierung in Bayern
zum Rückzug beim Büchergeld gezwungen. Wir werden auch die
Studiengebühren nicht akzeptieren, weil sie familien- und
gesellschaftsfeindlich sind,“ stellt Tanja Pfisterer zum Schluss klar.
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