Pressetext Austria (pte)
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Eingriffe in Natur fördern Infektionskrankheiten

Entwaldung, Wiederaufforstung und Palmplantagen laut internationaler 
Untersuchung schädlich 

Von Moritz Bergmann

Paris (pte/24.03.2021/10:30) Entwaldung, bestimmte Arten von Wiederaufforstung 
und kommerzielle Palmplantagen hängen mit zunehmenden Ausbrüchen von 
Infektionskrankheiten zusammen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der 
Leitung des Centre National de la Recherche Scientifique und der Kasetsart 
University [1]. Details wurden in "Frontiers in Venerinary Science" publiziert 
[2].

Verlust der Artenvielfalt 

Die Studie bietet den ersten globalen Überblick, wie Veränderungen in der 
Waldbedeckung möglicherweise zu vektorübertragenen Erkrankungen - wie sie von 
Moskitos und Zecken übertragen werden - sowie zu zoonotischen Krankheiten wie 
Covid-19, die von einer Tierart auf die Menschen übertragen wurden, beitragen.

Laut Forschungsleiter Serge Morand sind die genauen ökologischen Mechanismen 
derzeit unbekannt. "Wir nehmen jedoch an, dass Plantagen wie für Ölpalmen auf 
Kosten der natürlich bewaldeten Gebiete entstehen. Die Wiederaufforstung 
ihrerseits besteht hauptsächlich aus monospezifischen Wäldern, die auf Kosten 
von Grasland entstehen." Beide Arten der Landnutzung seien durch den Verlust 
der Biodiversität charakterisiert. Diese vereinfachten Lebensräume würden 
Tierreservoire und Überträger von Krankheiten begünstigen.

Daten von 1990 bis 2016 

Entwaldung wird allgemein als eine negative Auswirkung auf die Artenvielfalt, 
das Klima und die menschliche Gesundheit angesehen. In Brasilien wurde die 
Abholzung bereits mit Malariaepidemien in Verbindung gebracht. Die weltweiten 
Folgen der Entwaldung und der Veränderungen der Waldbedeckung wurden bisher 
nicht im Detail erforscht. Für die aktuelle Studie haben sich die Forscher auf 
globale Veränderungen der Waldbedeckung für den Zeitraum 1990 bis 2016 
konzentriert.

In einem nächsten Schritt verglichen sie die lokale Bevölkerungsdichte und die 
Zahl der Ausbrüche vektorübertragener und zoonotischer Erkrankungen. Zusätzlich 
wurden Wiederaufforstung und Aufforstung untersucht. Dazu gehörten die 
Umwandlung von natürlichem Grasland und die Aufgabe von landwirtschaftlichen 
Nutzflächen. Mehrere frühere Studien waren zu dem Schluss gekommen, dass 
Aufforstung und Palmölplantagen wahrscheinlich bei der weiteren Ausbreitung von 
Krankheitsvektoren eine Rolle spielen.

Malaria und Ebola nehmen zu 

Frühere Hypothesen bestätigen, dass Wiederaufforstung und Aufforstung in einem 
signifikanten Zusammenhang mit dem Ausbruch von Krankheiten stehen. Die 
Forscher konnten in tropischen Ländern wie Brasilien, Peru, Bolivien, der 
Demokratischen Republik Kongo, Kamerun, Indonesien, Myanmar und Malaysia einen 
engen Zusammenhang zwischen Entwaldung und Epidemien wie Malaria und Ebola 
nachweisen. Im Gegensatz dazu zeigten sich in gemäßigten Regionen wie den USA, 
China und Europa eindeutige Zusammenhänge zwischen der Aufforstung und 
vektorübertragenen Erkrankungen wie der Borreliose.

Dieser Ansatz unterschied nicht zwischen verschiedenen Arten der 
Wiederaufforstung. Es konnte jedoch in Ländern mit wachsenden Palmölplantagen 
ein deutlicher Anstieg bei den Ausbrüchen von Krankheiten beobachtet werden. 
Das war vor allem in Regionen von China und Thailand besonders bemerkenswert, 
also in Ländern mit relativ geringer Entwaldung. Diese Regionen schienen bei 
von Moskitos übertragenen Krankheiten wie Denguefieber, das Zika-Virus und 
Gelbfieber besonders anfällig zu sein.

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[1] https://saechsische.de/-5407154.html
[2] https://doi.org/10.3389/fvets.2021.661063


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