Pressetext Austria (pte)

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Klimawandel: 81 Prozent weniger Wasserinsekten

 

Wissenschaftler haben über 42 Jahre lang Daten des hessischen Breitenbachs
ausgewertet 

 

Von Florian Fügemann

 

Frankfurt am Main (pte/07.05.2020/10:30) Die Anzahl der Wasserinsekten ist
im aufgrund des fortschreitenden Klimawandels um 81,6 Prozent, deren
Artenvielfalt dagegen leicht angestiegen - zumindest zeigt das eine
Langzeitbeobachtung eines deutschen Fließgewässers in einem
Naturschutzgebiet. Senckenberg-Forscher [1] haben zusammen mit Kollegen der
Universität München (LMU) über 42 Jahre den hessischen Breitenbach
mindestens wöchentlich beprobt. Details wurden in "Conservation Biology"
publiziert [2].

 

Wassertemperatur steigt 

 

"Zugute kommt uns, dass der Breitenbach in einem rund 610 Hektar großen
Naturschutzgebiet und somit fernab von direkten menschlichen Einflüssen
liegt. Wir konnten so einer zentralen Frage in der Ökologieforschung
nachgehen", so Viktor Baranov von der LMU. Die Ergebnisse sind den Experten
nach alarmierend: Die durchschnittliche Wassertemperatur des Breitenbachs
stieg im Zeitraum Januar 1969 bis Dezember 2010 um 1,8 Grad und die Anzahl
der Insektenindividuen verringerte sich um 81,6 Prozent.

 

"Im Gegensatz zu diesem 'Abundanzverlust' verzeichnen wir insgesamt eine
Steigerung der Biodiversität im Breitenbach - wir haben also weniger
Individuen, dafür aber mehr Arten", ergänzt Senckenberg-Wissenschaftler
Peter Haase. Diese Entwicklung erklären sich die Forscher mit einer
Verschiebung der Fließgewässereigenschaften: "Der beprobte Abschnitt war vor
42 Jahren ein klassischer Bachoberlauf. Durch den Temperaturanstieg zählt er
nun zu einem Bachmittellauf, in dem man generell mehr Arten findet", fügt
Baranov hinzu.

 

Hochsensibles Ökosystem 

 

Die Daten des Wissenschaftler zeigen aber auch, dass dieser Trend wieder an
einer Kehrtwende unterlegen ist - Messungen aus den vergangenen zwei Dekaden
zeigen, dass im Breitenbach die Artenvielfalt wieder abnimmt. Auch hier
spielen Klimawandel-bedingte Verschiebungen eine wichtige Rolle: Seit 1990
dominieren trockene Jahre mit entsprechenden Auswirkungen auf die
Wasserinsekten.

 

"Unsere Studie zeigt, dass der Klimawandel auch in ansonsten anthropogen
unbeeinflussten Gebieten bereits einen erheblichen Einfluss auf unsere
aquatischen Ökosysteme hat. Zudem wird die Komplexität der Natur deutlich,
welche sich nicht linear verhält. Diese kann nur durch Langzeitmessungen,
wie am Breitenbach, in ihrer Gänze verstanden werden - mit Kurzzeitstudien
oder reinen Modellierungen wären wir in unserem Untersuchungsgebiet zu
deutlich anderen Ergebnissen gekommen", resümiert Haase.

 

[1] https://www.senckenberg.de/

[2] https://conbio.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/cobi.13477

 

 

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