Pressetext Austria (pte)
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Autonome Autos: Mehr Fahrten bremsen Ökovorteil aus

Da einzelne Fahrten günstiger werden, dürften Nutzer letztlich sogar mehr 
Energie verblasen

Von Georg Haas 

Ann Arbor (pte003/19.04.2019/06:10) - Selbstfahrende Autos sind zwar 
energieeffizient, ermutigen aber zu mehr Fahrten, was die Vorteile beim 
Energieverbrauch negiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University 
of Michigan [1]. Der Studie zufolge kommt es durch die Effizienzsteigerung zu 
einem "Rebound-Effekt". Das bedeutet, dass Besitzer häufiger von ihren 
autonomen Autos Gebrauch machen, weil sie es sich eher leisten können. Die 
erhöhte Nutzung bei autonomen Autos könnte sogar den Energieverbrauch steigern. 
"Deswegen braucht es für selbstfahrende Autos viel höhere Ziele bei der 
Energieeffizienz", sagt Ming Xu, Ko-Autor der Studie [2].

Weniger Aufwand bei Fahrzeit

Ein anderer Grund für die erhöhte Nutzung sei die Möglichkeit von vielen 
Aktivitäten, die am Steuer eines normalen Autos undenkbar wären, wie 
beispielsweise Arbeiten, Schlafen oder Lesen. Vorherige Studien zur 
Energieeffizienz von autonomen Autos hatten sich nur auf den 
Treibstoffverbrauch konzentriert. Die Studie der University of Michigan 
berücksichtigt dagegen auch die Fahrzeit. Traditionell wird die Zeit, die man 
mit Fahren verbringt, als Aufwand für den Fahrer gesehen. Durch die 
Möglichkeit, sich mit anderen Dingen als Fahren zu beschäftigen, sinkt der 
wahrgenommene Aufwand laut der Studie um etwa 38 Prozent.

Das verleitet zu mehr nicht unbedingt nötigen Fahrten. Dadurch werden die 
Einsparungen beim Treibstoff fast völlig eliminiert. Die Forscher sehen 
aufgrund der Gefahr, dass der Rebound-Effekt etwaige Vorteile selbstfahrender 
Autos zunichte macht, Handlungsbedarf bei Regulierungen. Denn auch die 
Umweltbelastung könne bei erhöhtem Energieverbrauch steigen.

Strombedarf steigt

Energieexperte Markus Reithner [3] ist skeptisch, ob autonome Autos überhaupt 
wirklich energieeffizient sein können. "Bei autonomen Autos wird vorerst 
voraussichtlich E-Mobilität verwendet werden. Diese ist aber nicht das Gelbe 
vom Ei. Mit der E-Mobilität wird der Strombedarf massiv steigen", meint 
Reithner gegenüber pressetext. Allein die Herstellung der Batterien brauche 
viel Energie. Man müsse bedenken, dass man diese Batterien nach etwa 1.000 
Ladungen austauschen muss.

Die Umwelt werde auch nicht von der E-Mobilität profitieren. Der CO₂-Ausstoß 
werde wegen des hohen Stromverbrauches nicht geringer. Denn selbst bei der 
Gewinnung von Kernenergie entstehe Kohlenstoffdioxid. "In Bezug auf Energie und 
Umwelt ist E-Mobilität höchstens ein Nullsummenspiel, aber sicher kein Gewinn. 
Ich sehe allerdings schon Vorteile bei autonomen Autos. Durch Carsharing und 
Digitalisierung kann das Autofahren reduziert und effizienter werden", sagt 
Reithner abschließend.

[1] 
https://record.umich.edu/articles/induced-driving-could-offset-self-driving-cars-energy-savings
 
[2] 
https://seas.umich.edu/news/04_18_2019/new_research_induced_driving_miles_could_overwhelm_potential_energy_saving
 
[3] http://oekonsult.co.at


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