Pressetext Austria (pte)
http://www.pressetext.com/news/20210428004

Umweltschutz: Gutes Storytelling hat Nachteile

Konservative reagieren laut aktueller Studie offenbar schlecht auf emotionale 
Geschichten

Von Thomas Pichler

Baltimore (pte/28.04.2021/06:15) Storytelling mit emotionalen Geschichten statt 
trockene wissenschaftliche Fakten: So lassen sich Menschen eher dazu bewegen, 
etwas für die Umwelt und gegen den Klimawandel zu tun. Das zeigt eine im 
Journal "One Earth" erschienene Studie. Allerdings hat die Sache einen Haken: 
Wenngleich der Ansatz bei Liberalen gut funktioniert, kann gutes Storytelling 
Konservative sogar vergraulen - und ist daher vielleicht gar nicht der beste 
Ansatz, um für Umweltschutz zu kommunizieren.

Offene Türen bei Liberalen

Menschen, die eine mitreißende Geschichte über Umweltverschmutzung gehört 
hatten, in der ein Mann starb, gaben laut Studie dann mehr für 
umweltfreundliche Produkte aus, als wenn sie einfach nur wissenschaftliche 
Fakten über Wasserverschmutzung hörten. Allerdings war die Mehrheit der Leute 
in der Studie demokratisch geprägt, also eher liberal - und bei solchen 
Menschen rennt man mit gutem Storytelling zu Umweltthemen wohl offene Türen 
ein, sagt Studien-Mitautor Paul J. Ferraro, Experte für Umweltpolitik an der 
Johns Hopkins University.[1]

"Bei jenen, die nicht ohnehin schon zu Umweltmaßnahmen tendieren, machen Storys 
die Dinge womöglich schlimmer", warnt aber Ferraro. Dafür spricht ein 
Experiment mit gut 1.200 Teilnehmern, das das Team bei einem 
landwirtschaftlichen Event in Delaware durchgeführt hat. Um den Menschen die 
Problematik der Nährstoffbelastung näherzubringen, bekamen diese entweder ein 
Video mit wissenschaftlichen Fakten gezeigt oder aber die Geschichte eines 
Mannes, der nach dem Verzehr kontaminierter Schalentiere gestorben war. Dann 
bot das Team günstige Produkte an, um negative Folgen von Regenwasserabfluss im 
eigenen Garten zu minimieren.

Eine tiefe Kluft tut sich auf

Insgesamt waren die Studienteilnehmer nach der Story vom Verstorbenen eher 
bereit, dafür Geld auszugeben. Allerdings lag das daran, dass Liberale um 17 
Prozent eher die Produkte kaufen wollten. Konservative dagegen wollten 14 
Prozent weniger ausgeben. Die emotionale Geschichte war in deren Fall also eher 
schlecht, um den Willen zu persönlichem Einsatz für den Umweltschutz zu fördern.

Diese Kluft sei für ihn überraschend gewesen, so Ferraro. Denn bei Themen wie 
Energiesparen beobachte er normalerweise kaum Verhaltensunterschiede zwischen 
Demokraten und Republikanern. Die Forscher hoffen also, dass ihre Erkenntnisse 
weitere Arbeiten dazu anregen, wie Klimawandel und Umweltprobleme am besten 
kommuniziert werden sollte und warum bestimmte Storys offenbar nur Liberale 
positiv ansprechen.

[1] https://releases.jhu.edu/2021/04/26/what-spurs-people


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