GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG | 19. JANUAR 2021
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Insektenschutz: Bundesregierung muss ihr eigenes Aktionsprogramm
endlich umsetzen
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Berlin - Die Umweltorganisationen Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), CAMPACT, Greenpeace, Deutsche Umwelthilfe,
Naturschutzbund (NABU), Umweltinstitut München e.V., WWF Deutschland und
der Dachverband DNR fordern die Bundesregierung auf, endlich ein
wirksames Gesetzespaket zum Schutz der Insekten auf den Weg zu bringen.
Noch im vergangenen Dezember waren die Bemühungen am Widerstand des
Bundeslandwirtschaftsministeriums gescheitert, Einvernehmen in der
Bundesregierung herzustellen.
„Kommt die Bundesregierung bis Anfang Februar nicht zu einer Lösung,
wird es in der laufenden Legislaturperiode praktisch unmöglich, die
notwendigen legislativen Schritte für einen besseren Insektenschutz zu
erreichen. Dies wäre eine Bankrotterklärung. Ein zentrales Versprechen
aus der Koalitionsvereinbarung hätte die jetzige Regierung nicht
eingehalten", betonen die Verbände.
Mit dem Entwurf für ein Insektenschutzgesetz hat Bundesumweltministerin
Svenja Schulze bereits im Sommer 2020 wichtige Vorschläge unterbreitet,
um Insekten besser zu schützen. Diese umfassen zum Beispiel Regelungen,
um die Lichtverschmutzung und den Einsatz von Bioziden in
Naturschutzgebieten zu reduzieren, den Abstand von Pestizideinsätzen zu
Fließgewässern zu vergrößern und den Schutz von Biotopen zu erweitern.
Der Beschluss des Gesetzes scheiterte bisher jedoch am Widerstand der
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner.
"Die Bundeslandwirtschaftsministerin muss endlich die notwendige
Pestizidreduktion auf den Weg bringen, anstatt sich nur dafür stark zu
machen, Ausnahmen zuzulassen. Mit einer Halbierung des Einsatzes von
Pestiziden hat die EU-Kommission in der Farm-to-Fork-Strategie eine
klare Zielmarke bis 2030 gesetzt", so die Verbände. Sie sehen im
vorliegenden Verordnungsentwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums
einen klaren Wortbruch, denn entgegen der Vereinbarungen im
Aktionsprogramm Insektenschutz beinhaltet der Entwurf keine Vorschläge,
wie die Anwendung von Totalherbiziden wie Glyphosat komplett beendet
werden kann. Glyphosathaltige Herbizide spielen in den derzeit
dominierenden Anbausystemen eine zentrale Rolle und führen zu einem
eklatanten Verlust an Artenvielfalt bei Blühpflanzen, die als
Nahrungsgrundlage für Insekten dienen.
"Wenn die Bundesregierung jetzt nicht handelt, verspielt sie jegliche
Glaubwürdigkeit und verfestigt den Eindruck, dass Insekten nur in
Sonntagsreden systemrelevant sind. Ein Zustand, den sich unsere
Gesellschaft angesichts des sich weiter verschärfenden Artensterbens
nicht leisten kann", so die Verbände. 


Kontakt: 
BUND-Pressestelle: Daniel Jahn | Judith Freund | Heye Jensen 
 Tel. 030-27586-425 | -531 | -497 | -464 | E-Mail: pre...@bund.net,
www.bund.net
CAMPACT-Pressestelle: Svenja Koch | Tel. 0175 9361546| E-Mail:
k...@campact.de
Deutscher Naturschutzring (DNR): Lavinia Roveran I Tel. 030-6781775-901
I E-Mail: lavinia.rove...@dnr.de
Deutsche Umwelthilfe: Peer Cyriacks I Tel. 030 2400 867-892 I
E-Mail:cyria...@duh.de
Greenpeace: Christiane Huxdorff, Tel: 0171-6035529, E-Mail
chuxd...@greenpeace.org; www.greenpeace.de/pestizide
NABU-Pressestelle: Katrin Jetzlsperger | Tel. +49 173-3555202 | E-Mail:
pre...@nabu.de , www.NABU.de
( http://www.nabu.de/) 
Umweltinstitut München e.V.:Christine Vogt| Tel. +089-30774924|
E-Mail:c...@umweltinstitut.org
WWF Deutschland:Wiebke Elbe, Pressestelle, Tel.: 030-311 777 219,
wiebke.e...@wwf.de


 


 










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