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Redaktion: Kathrin Klinkusch, Britta Hennigs
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Nr. 88/09 ---- 17. Juli 2009


Umwelt/Wald
NABU: Deutsche Waldpolitik nur bedingt zukunftsfähig
Wissenschaftler fordern mehr Weitsicht in der Waldpolitik

Berlin - Mit der gestrigen Veröffentlichung der Studie „Waldzukünfte:
Herausforderungen für eine zukunftsfähige Waldpolitik in Deutschland“
sieht der NABU seine Forderungen nach einer Neuausrichtung der deutschen
Waldpolitik bestätigt. „Die Waldwirtschaft steht im 21. Jahrhundert vor
komplexen Herausforderungen und bedarf einer größeren Aufmerksamkeit
durch die Politik“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Gerade die Gemeinwohlleistungen des Waldes, wie zum Beispiel der Schutz
der biologischen Vielfalt und der Schutz des Bodens, gerieten durch den
Klimawandel und eine erhöhte Nachfrage nach dem Rohstoff Holz zunehmend
unter Druck. 

Die Studie bildet den Abschlussbericht eines zweijährigen
Forschungsprojekts des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
(BMBF). Eine interdisziplinäre Gruppe von WissenschaftlerInnen aus den
Bereichen Zukunftsforschung, Forst-, Holz- und
Wirtschaftswissenschaften, Soziologie und Umweltethik hatte sich zwei
Jahre lang mit der Zukunft der Waldnutzung in Deutschland beschäftigt.
Mehr als 640 Akteure aus Forst- und Holzwirtschaft, Wissenschaft,
Verwaltungen und Verbänden wurden dafür konsultiert.

„Die Wissenschaftler kritisieren darin vor allem die fehlende
Langfristperspektive in der deutschen Waldpolitik. Sie fordern die
Entscheidungsträger nachdrücklich auf, sich mit der Zukunft des Waldes
auseinanderzusetzen und eine Waldpolitik jenseits von Ressortdenken und
mittelfristigen Teillösungen zu betreiben“, fasst NABU-Waldreferent
Johannes Enssle die Aussagen der Studie zusammen. Dass das BMELV zurzeit
an einer Waldstrategie arbeite sei zwar zu begrüßen, doch müsse sich
diese in übergeordnete Strategien wie die deutsche
Nachhaltigkeitsstrategie und die nationale Biodiversitätsstrategie
eingliedern. „Ein Alleingang in der Waldpolitik wird der
gesellschaftlichen Bedeutung des Waldes nicht gerecht“, sagte Enssle
und forderte eine bessere Beachtung von Umwelt- und Naturschutzbelangen
bei der Gestaltung der nationalen Forstpolitik.


Für Rückfragen:
Johannes Enssle, NABU-Waldreferent, Tel. 01 72-2 83 26 63

Im Internet zu finden unter www.NABU.de, 
Die Studie ist zu finden unter http://www.waldzukuenfte.de/ 



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