NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 124/19 | 20. NOVEMBER 2019
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Umwelt/Insekten
NABU: Eine Treckerbreite für den Insektenschutz
Krüger: Landwirtinnen und Landwirte können Soforthilfe leisten - Jeder
Meter zählt - Aktionsprogramm Insektenschutz muss vom Leitfaden zum
echten Gesetz werden
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Berlin – Unter dem Motto „Eine Treckerbreite für den Insektenschutz“
will der NABU Bäuerinnen und Bauern für Erste-Hilfe-Maßnahmen für
Bienen, Schmetterlinge und andere Sechsbeiner auf ihren Äckern und
Wiesen gewinnen. Wenn in den über 266.000 landwirtschaftlichen Betrieben
in Deutschland eine Treckerbreite nicht gemäht, gespritzt oder gedüngt
wird, ist es ein Signal in Richtung umweltverträglichere Landwirtschaft.
„Wir laden alle Bäuerinnen und Bauern ein, schon jetzt eine
Treckerspurbreite für den Lebensraum von Insekten frei zu halten. Jeder
Meter für Insekten zählt und ist ein Ausdruck der Dialogbereitschaft“,
sagt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. „Landwirtinnen und Landwirte,
die Platz für die Natur schaffen und Pestizide und Dünger reduzieren,
müssen unterstützt und nicht bestraft werden.“
  
Am heutigen Mittwoch treffen sich auf Einladung von
Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bundesagrarministerin Julia
Klöckner Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Landwirtschaft und
Naturschutz. Sie wollen über das  im September von der Bundesregierung
beschlossene Aktionsprogramm Insektenschutz diskutieren und den Dialog
zu dessen Umsetzung führen. Neben der schnellen unbürokratischen
Soforthilfe muss die Politik die richtigen Weichen stellen. „Hier
erwartet der NABU, dass nach den vereinbarten politischen Ideen, jetzt
auch konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Das aktuelle Programm ist ein
Leitfaden und muss nun zügig zum echten Insektenschutzgesetz werden“, so
Krüger weiter. 
 
Kurzfristig wirksame Maßnahmen zum Insektenschutz können auch auf
kommunalen Grünflächen und im Gartenbereich auf den Weg gebracht werden.
Selbst Betrieben bietet sich die Möglichkeit, auf ihren Flächen Platz
für die Natur zu schaffen. Der Verzicht auf Pestizide und Dünger
sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein.  
 
Nach aktuellen Studien ist die Biomasse an Fluginsekten selbst in
Naturschutzgebieten in den vergangenen 30 Jahren um 70 Prozent
zurückgegangen. Eine jüngst im Fachmagazin „Nature“ erschienene
Studie eines internationalen Forscherteams zeigte, dass auch im Wald die
Insektenmasse allein in den Jahren 2008 bis 2017 um 41 Prozent und die
Vielfalt der Arten um 36 Prozent geschrumpft ist. Da überwiegend
Insektengruppen betroffen waren,  die weite Strecken zurücklegen,
vermuten die Wissenschaftler eine Wechselwirkung zwischen der umgebenden
Landwirtschaft und dem Lebensraum Wald. 




Mehr Infos: 


www.nabu.de/news/2019/09/26925.html


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