NABU-PRESSSTATEMENT | 10. FEBRUAR 2021

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Insektenschutz

NABU: Insektenschutzpaket liefert erste Ansätze, Artensterben und
Biodiversitätsverlust zu bremsen

Krüger: Glyphosat-Ausstieg und Pestizid-Einschränkungen erster Schritt
in die richtige Richtung / Erfolgreiche Umsetzung nun von Bundesländern
abhängig

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Berlin – Nach langem Ringen hat das Bundeskabinett heute das
Insektenschutzpaket verabschiedet. Es besteht aus dem
Insektenschutzgesetz (ISG) des Bundesumweltministeriums und der
Pflanzenschutzanwendungsverordnung (PfSchAnwV), für die das
Bundeslandwirtschaftsministerium zuständig ist. Darin ist der Ausstieg
aus dem umweltschädlichen Unkrautvernichter Glyphosat bis 2024 geregelt
sowie der eingeschränkte Einsatz von Herbiziden und Insektiziden in
bestimmten Schutzgebieten und in der Nähe von Gewässern. Der NABU
begrüßt das das Insektenschutzpaket als ersten Schritt in die
richtige Richtung. Für eine erfolgreiche Umsetzung muss nun jedoch noch
einiges getan werden.

 

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Nachdem das Aktionsprogramm
Insektenschutz ursprünglich mit wesentlichen ambitionierten Zielen
gestartet ist, hatten wir mehr erwartet. Nun legt das Paket aus Gesetz
und Verordnung zumindest erste konkrete Ansätze vor, die das
Insektensterben und die Biodiversitätskrise bremsen könnten. So ist der
geplante Glyphosat-Ausstieg in der Pflanzenschutzanwendungsverordnung
längst überfällig, um die Nahrungsgrundlage von Insekten zu erhalten
und somit den Schutz für Insekten zu erhöhen. Positiv ist auch, dass der
Einsatz von bestäubergefährdenden Pflanzenschutzmitteln und Herbiziden
in Schutzgebieten eingeschränkt werden soll. Neben den notwendigen
Regelungen setzt man hier auch auf freiwillige Maßnahmen, denen nun
Taten folgen müssen. Die Verordnung bietet dabei erste Ansatzpunkte für
Förderprogramme und einen gegebenenfalls erforderlichen Ausgleich für
Landwirt*innen bei Ertragseinbußen. Das Insektenschutzgesetz legt
ebenfalls wichtige Maßnahmen vor. So werden unter anderem artenreiche
Grünlandflächen und Streuobstwiesen in die Liste der geschützten
Biotope aufgenommen, die Lichtverschmutzung soll reduziert werden.
Insgesamt haben wir beim Insektenschutz allerdings noch einen weiten Weg
vor uns. Auch über das Paket hinaus gilt es nun, den Einsatz von
Pestiziden nicht nur innerhalb von Schutzgebieten, sondern in der
gesamten Landschaft und in Gärten einzuschränken. Dazu sind verbindliche
Programme zur Pestizidreduktion und zur Förderung der biologischen
Vielfalt von großer Bedeutung. Die eigentliche Arbeit beginnt nun in den
Bundesländern. Von ihrer Umsetzung wird der Erfolg des
Insektenschutzpakets maßgeblich abhängen. Wie das gehen kann, zeigen
beispielsweise Lösungsansätze wie der Niedersächsische Weg, der über
Ordnungsrecht hinaus, zielführende Maßnahmen in Zusammenarbeit mit
Naturschutz, Landwirtschaft und Politik entwickelt hat.“


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