NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 122/19  | 12. NOVEMBER 2019

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Umwelt/Klima

NABU: Kohleausstiegsgesetz gefährdet Klimaziele

Krüger: Kohleausstiegsgesetz ist ein „Trojanisches Pferd“, das die
naturverträgliche Energiewende gefährdet

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Berlin – Aus Sicht des NABU gefährdet der vorliegende aktuelle
Referentenentwurf zum Kohleausstiegsgesetz die Klimaziele der
Bundesregierung und bremst die naturverträgliche Energiewende. Das
Bundeswirtschaftsministerium muss die Kompromisse der Kohlekommission
umsetzen und hat dazu einen Referentenentwurf erarbeitet, der jetzt
zwischen den Ministerien abgestimmt wird.  Das Gesetz soll am 18.
November im Bundeskabinett verabschiedet werden.  

 

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert: „Der Name
‚Kohleausstiegsgesetz‘ klingt nach Klimaschutz, dahinter verbirgt
sich in Wahrheit aber ein trojanisches Pferd, das den Klimaschutz weiter
untergräbt.“ Denn im vorliegenden Entwurf sollen die pauschalen Abstände
von Windenergieanlagen zu bebauten Gebieten vergrößert werden. Dadurch
stünde viel weniger Fläche für die Windenergie zur Verfügung.

 

 „Der NABU fordert die pauschale Abstandsregelung für Windanlagen  aus
dem Gesetzesentwurf zu streichen. Der Ausbau der Windenergie würde damit
unnötig erschwert, das dringend notwendige Repowering alter Anlagen
ausgebremst und der Druck auf naturschutzfachlich wertvolle Flächen
erhöht. Der Ausbau erneuerbarer Energie ist aber dringend notwendig,
um die Erderhitzung zu begrenzen“, so Krüger.

 

Mit der vom Bundeswirtschaftsministerium geplanten pauschalen
Abstandsregelung  von einem Mindestabstand von 1000 Metern zu Siedlungen
greift der Bund in Landesangelegenheiten ein, mit der Begründung die
Akzeptanz zu steigern. „Die Reduktion der zur Verfügung stehenden Fläche
für Windenergie führt aber dazu, dass vermehrt naturschutzfachlich
wichtige Standorte ins Visier der Windprojektierer geraten und der Druck
auf den Natur- und Artenschutz steigt. Das führt nicht zu mehr, sondern
zu weniger Akzeptanz für den notwendigen Windenergieausbau“, so Krüger
weiter. 

 

NABU-Klimaexperte Sebastian Scholz: „Die Bundesregierung beweist leider
wieder mal, dass sie die Dringlichkeit der Klima- und Artenkrise nicht
begriffen hat. Sonst würde sie nicht einerseits die Flächen für die
Windenergie verringern und andererseits Einschnitte beim Artenschutz
fordern. Ein solch widersprüchliches Gesetz sendet auch international
verheerende Signale: ‚Welcher Staat soll Deutschland als glaubwürdigen
Verhandlungspartner bei der kommenden Weltklimakonferenz in Madrid ernst
nehmen ?‘“.  

 

Kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz vom 2. bis 13.  Dezember in
Madrid ruft der NABU gemeinsam mit Fridays for Futureund vielen weiteren
Partnern zum zweiten globalen Klimastreik am 29.11. auf, um endlich
wirksamen Klimaschutz zu fordern. 


Mehr Infos: 
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Für Rückfragen:
Sebastian Scholz, Leiter Energiepolitik NABU-Bundesverband, Mobil +49
(0)172-4179727, Mail: sebastian.sch...@nabu.de


 
 
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