NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 129/19 | 2. DEZEMBER 2019
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Umwelt/Wolf
NABU zu den aktuellen Wolfszahlen: Frühzeitig um den Herdenschutz
kümmern
Miller: Schäferei braucht Unterstützung
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Berlin – Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat die aktuellen
Wolfszahlen veröffentlicht. Insgesamt leben 105 Wolfsrudel, 25 Paare und
13 Einzeltiere in Deutschland. Der NABU begrüßt diese Entwicklung, die
aus biologischer Sicht völlig normal ist. Sie zeigt, dass es auch für
einst ausgerottete heimische Tierarten in unserer Kulturlandschaft
genügend Lebensraum gibt. Wölfe benötigen keine menschenleere
Wildnis, sondern Rückzugsräume für die Aufzucht ihrer Jungen sowie
genügend Beute. Bei der hohen Wilddichte in Deutschland ist ein
jährlicher Zuwachs der Wolfspopulation um etwa ein Drittel üblich.
 
Die Rudel konzentrieren sich nach wie vor in den bewährten
Wolfsregionen Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt,
Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Neben Thüringen und Bayern
wurden nun ebenfalls in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz,
Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein territoriale Einzelwölfe
bestätigt. Es zeigt, dass die Wölfe sich viele neue Lebensräume
erschließen und die Ausbreitung Richtung Südwesten verdeutlicht, dass
Wölfe in jedem Flächenbundesland einen passenden Lebensraum finden
können. Der NABU plädiert deshalb auch an die Länder mit
Einzelwölfen, rechtzeitig die Weichen für angemessene Fördermaßnahmen
zu stellen. 
 
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Ein Zusammenleben von Wölfen,
Menschen und Weidetieren ist möglich, wenn der Herdenschutz
funktioniert. Das kann in alten Wolfsregionen bei vielen Betrieben
beobachtet werden. Guter Herdenschutz muss erst wieder erlernt werden,
er ist eine zusätzliche zeitliche und finanzielle Herausforderung für
Schäferinnen und Schäfer. Für die gesellschaftlich anerkannten
Leistungen sollte die Schäferei mit ausreichend finanziellen Hilfen
unterstützt werden. Eine Weidetierprämie wäre eine erste sinnvolle
Maßnahme.“
 
Erneut ist die Zahl der Totfunde gestiegen. Insgesamt 83 Wölfe wurden
durch den Verkehr getötet. Der NABU plädiert deshalb an alle
Autofahrerinnen und Autofahrer, Geschwindigkeitsgrenzen zu wahren und
besonders in der Dämmerung vorsichtiger zu fahren. So ließen sich viele
Wildunfälle verhindern. Auch die Zahl der illegal getöteten Wölfe ist
erneut gewachsen. Acht Mal wurde im vergangenen Monitoringjahr eine
Straftat begangen. Der NABU fordert die Länder auf, mehr Kapazitäten in
die Ermittlungen zu Wildtierkriminalität zu stecken. „Das Töten eines
geschützten Wildtieres ist kein Kavaliersdelikt“, so Miller. 
 
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