Sabine Leutheusser-Schnarrenberger neue Präsidentin des Deutschen Forums für 
Kriminalprävention


Das Kuratorium der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) hat in 
seiner gestrigen Sitzung in Berlin die Bundesministerin der Justiz Sabine 
Leutheusser-Schnarrenberger zu seiner neuen Präsidentin gewählt. Sie übernimmt 
die Geschäfte von ihrem Amtsvorgänger, Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter 
Friedrich.


Das Deutsche Forum Kriminalprävention ist der richtige Ort, um die bestehenden 
wirksamen und erfolgreichen, langfristigen und nachhaltigen Methoden im Umgang 
mit kriminellem Verhalten zu bündeln, darüber zu forschen und sich zwischen den 
im Forum verbundenen Akteuren auszutauschen. Die Übernahme der Präsidentschaft 
gibt die Möglichkeit dafür zu werben, dass Prävention die möglicherweise 
unauffälligere, dafür aber gegenüber der Repression durch gesetzgeberische und 
sicherheitsbehördliche Maßnahmen die nachhaltigere und wirksamere Methode der 
Kriminalitätsbekämpfung ist. Dies gilt sogar für so besorgniserregende und 
gleichzeitig hoch komplexe Kriminalitätsphänomene wie die Entwicklung des 
gewalttätigen Rechtsextremismus. 

Ohne den essentiellen Gedanken der Prävention läuft die politische 
Auseinandersetzung mit der Kriminalität Gefahr, reflexartig in Wellen 
stattzufinden: Nach einer Straftat folgt die öffentliche Verurteilung, der sich 
bald politische Forderungen nach Verschärfungen im Strafrecht anschließen, die 
kurz danach aber dem medialen Vergessen anheim fallen. Dieses oft geübte 
Verhaltensmuster wird der Komplexität von Kriminalität und den bestehenden 
Möglichkeiten zu ihrer Bekämpfung nicht gerecht. Es nützt weder den 
berechtigten Anliegen der Opfer von Straftaten, noch sind solche 
Aufregungswellen geeignet, eine Abschreckungswirkung zu entfalten. 


Hintergrund

Das DFK wurde im Jahre 2001 als gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts 
mit Sitz in Bonn gegründet. Dem gesamtgesellschaftlich zusammengesetzten 
Kuratorium gehören neben der Bundesregierung und den Bundesländern Vertreter 
der Wirtschaft sowie Verbände, Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften und 
kommunale Spitzenverbände an. Aufgabe der Stiftung ist die Förderung der 
Kriminalprävention in allen Aspekten. Sie reicht von der Vernetzung staatlicher 
wie zivilgesellschaftlicher Instanzen und Verantwortungsträger über 
Präventionsforschung, Wissenstransfer und Unterstützung konkreter 
Präventionsprojekte bis hin zur Fort- und Ausbildung von Fachpersonal. 

Ein besonderer thematischer Schwerpunkt des DFK liegt in der Prävention von 
Gewalt. So hatte die Stiftung beispielsweise mithilfe eines Teams von 
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den Jahren 2001 bis 2006 im 
Auftrag des Bundesministeriums der Justiz das Konzept der international so 
bezeichneten Hate-Crimes im Hinblick auf die deutsche Situation untersucht. Die 
Studie ergab, dass das Ziel einer Absenkung der Straftaten in diesem Bereich 
vor allem mit einer langfristigen Ausbildung bzw. Änderung der inneren 
Einstellung zum Umgang mit dem "Anders-Sein" zu erreichen ist. Weniger die 
Erhöhung von Strafnormen als die ständige Thematisierung, Isolierung und 
Sanktionierung von Gewalthandlungen, aber auch die Entwicklung von Mitgefühl 
sind in der Lage, Hassgewalt effektiv vorzubeugen. Diese Erkenntnisse sind auch 
auf andere Gewaltdelikte übertragbar. 

Nähere Informationen unter: www.kriminalpraevention.de 


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