Safer Internet Day: Keine Klarnamenpflicht – Netz nicht unter Generalverdacht 
stellen

Zum 10. Internationalen Safer Internet Day erklärt Bundesjustizministerin 
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger:

Die Abschaffung der Internetsperren durch diese Bundesregierung und die Absage 
an jedwede Internetsperren bei Urheberrechtsverletzungen haben ein Mehr an 
Freiheit in der digitalen Welt geschaffen. Die netzpolitische Agenda dieser 
Bundesregierung ist ein Erfolg.

Auf Erfolgen darf man sich nicht ausruhen. Leider wird der rasante Wandel der 
digitalen Welt immer wieder für politische Forderungen instrumentalisiert, die 
das Netz unter Generalverdacht stellen. Anonyme Kommunikation sei gefährlich, 
sie erschwere eine effektive Rechtsdurchsetzung, senke Hemmschwellen und 
fördere die Verrohung der Gesellschaft. Auch soziale Netzwerke fordern aus 
kommerziellen Interessen eine Klarnamenpflicht. Ihr Geschäftsmodell ist darauf 
ausgerichtet, möglichst viele private Daten zu sammeln, um Details über 
Interessen, Kauf- und Surfverhalten der Menschen zu erfahren und entsprechende 
Profile anzulegen, die wiederum attraktiv für Werbekunde der Netzwerke sind.

Zur Stärkung der Selbstbestimmung der Nutzer muss die Möglichkeit einer 
pseudonymen Nutzung von sozialen Netzwerken und Plattformen weiter erhalten 
bleiben.

Außerdem muss der User künftig wieder stärker entscheiden können, welche Daten 
er preisgibt und was er an Privatem mitteilt. Der User soll auch entscheiden 
können, was mit seinen Daten passiert. Dazu muss jeder Bürger auch wissen, was 
mit den von ihnen zur Verfügung gestellten Informationen passieren soll. Dieser 
Ruf nach umfangreicher Aufklärung und Transparenz wird immer lauter - er wird 
auch immer mehr von den betroffenen Unternehmen erhört. Die Europäisierung des 
Datenschutzes durch die Europäische Kommission ist trotz Kritik im Detail ein 
Schritt in die richtige Richtung. 

Die Sensibilisierung für das Private in der digitalen Welt ist jenseits von 
Gesetzgebung jeden Tag notwendig. Deswegen hat das BMJ einen 
Studierendenwettbewerb ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Mach Dich nicht 
nackig“ können Studentinnen und Studenten für ihre Grundrechte werben und 
kreativ zeigen, wie wichtig die Grundrechte für das Private in der digitalen 
Welt sind. Einsendeschluss ist der 15. März 2013. 

Weitere Informationen finden Sie unter: bmj.de/nichtnackig

Hintergrund:

Am 5. Februar 2013 findet zum 10. Mal der internationale Safer Internet Day 
statt. Im Jubiläums-Jahr liegt der Schwerpunkt auf „Online Rights and 
Responsibilities“. Das Motto lautet: „Connect with respect!“

Die Europäische Kommission regt den jährlichen Aktionstag im Rahmen des Safer 
Internet Programms an. Weltweit beteiligen sich bereits über 70 Länder am Safer 
Internet Day, um auf einen sicheren Umgang mit dem Internet  aufmerksam zu 
machen. In Deutschland koordiniert die EU-Initiative klicksafe 
(www.klicksafe.de) die vielfältigen Maßnahmen zu dem internationalen Aktionstag.
In diesem Jahr geht es zentral um Online-Rechte und Verantwortung. Klicksafe 
rückt das Thema "Rechtsextremismus im Netz" in den Fokus. 


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