Kein Täter werden zieht Zwischenbilanz

Das vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz unterstützte 
Präventionsprojekt „Kein Täter werden“ kann eine positive Zwischenbilanz 
ziehen. An der Charité Berlin sowie mittlerweile zehn weiteren Standorten in 
Deutschland wird Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen und 
daher Hilfe suchen, spezifische Diagnostik und Therapie unter Schweigepflicht 
angeboten.

Auf einer Pressekonferenz unter Beteiligung der Staatssekretärin im BMJV 
Christiane Wirtz erläuterte Professor Beier, Sprecher des Netzwerks „Kein Täter 
werden“ und Leiter des Instituts für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der 
Berliner Charité, dass sich in den letzten fünf Jahren bundesweit mehr als 
7.000 Menschen an das Präventionsnetzwerk gewandt hätten. Über 2.000 Personen 
hätten sich zur Diagnostik und Beratung vorgestellt, 251 Betroffene bereits 
erfolgreich eine Therapie abgeschlossen.

Staatssekretärin Wirtz hob anlässlich der Pressekonferenz die besondere 
Bedeutung der Präventionsarbeit hervor: „Die meisten Fälle von Kindesmissbrauch 
finden im so genannten Dunkelfeld statt und bleiben unerkannt. Am sinnvollsten 
ist es deshalb, bereits anzusetzen, bevor etwas passiert. Prävention ist der 
beste Opferschutz. Daher hat sich das damalige Bundesministerium der Justiz 
bereits sehr frühzeitig bei der Finanzierung des Präventionsprojekts Dunkelfeld 
engagiert. Zwar kann das BMJV das Projekt aus rechtlichen Gründen nicht mehr 
wie bislang weiterfinanzieren. Um dieses wichtige Angebot jedoch zu erhalten, 
haben wir uns – zusammen mit dem Gesundheitsministerium und dem 
Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ – zum Ziel gesetzt, den erprobten 
Behandlungsansatz dauerhaft im Bereich der Gesundheitsvorsorge zu verankern.“


Hintergrund: 

Das Therapie- und Forschungsprojekt „Kein Täter werden“ läuft seit 2005 am 
Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité. Ziel des 
Projektes ist es, Männern mit sexueller Ansprechbarkeit durch ein präpubertäres 
und/oder peripubertäres Körperschema therapeutische Maßnahmen anzubieten, um 
einem ersten oder einem wiederholten sexuellen Missbrauch Minderjähriger 
vorzubeugen. Potentielle Täter sollen erreicht werden, bevor sie sexuelle 
Übergriffe begehen.

In den letzten Jahren ist es schrittweise gelungen, das Angebot der Charité 
Berlin auf ganz Deutschland auszudehnen. Zurzeit bestehen entsprechende 
Angebote an elf Standorten, nämlich in Berlin, Kiel, Leipzig, Hannover, 
Hamburg, Stralsund, Regensburg, Gießen, Düsseldorf, Ulm und Mainz. Die 
Standorte bilden ein Netzwerk, das an der Charité koordiniert wird.

Seit 2008 wird das Projekt an der Charité vom BMJV finanziell unterstützt. Der 
anfängliche jährliche Förderbetrag von 250.000 € (2008) ist zwischenzeitlich 
gestiegen auf 585.000 € (2016). Mit den jährlichen Zuwendungen werden sowohl 
die Therapieleistungen an der Charité als auch die für das gesamte Netzwerk 
erbrachte Koordinierungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Forschungsarbeit 
finanziert.

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