Rotes Kreuz: 120 Angriffe auf syrische Spitäler
Rotes Kreuz fordert Schutz von medizinischen Einrichtungen
Wien/Genf (Rotes Kreuz) - Zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember erinnert 
das Internationale Komitee vom Rote Kreuz (IKRK) gemeinsam mit anderen 
Hilfsorganisationen an das Recht verletzter und kranker Menschen, vor 
Kriegshandlungen geschützt zu werden. Die Initiative "Health Care in Danger" 
fordert den Schutz von medizinischem Personal, Patienten und 
Gesundheitseinrichtungen.
Dazu zählt auch die Evakuierung von Verwundeten und Kranken aus umkämpften 
Gebieten wie aktuell in Aleppo. In der umkämpften Stadt ist es dem Roten Kreuz 
in der Nacht auf Donnerstag erstmals gelungen, 150 medizinische Notfälle in 
Sicherheit zu bringen.

"Diese Patienten waren aufgrund der Kämpfe gefangen. Viele von ihnen brauchen 
spezielle Behandlungen, die in dem ehemaligen Altersheim, in dem sie Zuflucht 
gesucht hatten, nicht möglich waren. Für elf Menschen kam unsere Hilfe leider 
zu spät", berichtet Marianne Gasser, Leiterin der IKRK-Delegation in Syrien. 
Unter den Evakuierten befinden sich auch sechs Kleinkinder.
Gemeinsam mit seinen Partnern ruft das Rote Kreuz die Unterzeichner der Genfer 
Konventionen erneut zum Schutz von Verwundeten, Kranken und Verletzten auf. 
Obwohl es nach dem humanitären Völkerrecht verboten ist, medizinische 
Einrichtungen anzugreifen, passiert dies sehr häufig.

In Syrien hat die WHO alleine im heurigen Jahr mehr als 120 Angriffe auf 
Spitäler und medizinische Einrichtungen verzeichnet. Trotz der verheerenden 
humanitären Lage und der andauernden Kämpfe im Osten Aleppos gibt es noch ein 
funktionstüchtiges Spital (von ehemals neun). "Das Personal ist völlig 
erschöpft und Medikamente und medizinisches Material gehen zur Neige", sagt 
Marianne Gasser.

Im Jemen gab es seit Beginn des Konflikts 2015 etwa 160 Angriffe auf Spitäler 
und medizinisches Personal. Weniger als die Hälfte der medizinischen 
Einrichtungen sind noch in Betrieb. Durchschnittlich 20 Menschen sterben dort 
jeden Tag an Verletzungen und Krankheiten, die unter normalen Umständen heilbar 
wären.

Aus dem Irak gibt es Berichte über Plünderungen und Zerstörungen von 
Krankenhäusern. Manche Gebiete sind medizinisch drastisch unterversorgt, weil 
die meisten Ärzte geflohen sind.

Zahlreiche humanitäre Organisationen fordern in einem gemeinsamen 
Statement<https://www.icrc.org/en/document/everyone-wounded-or-sick-during-armed-conflict-has-right-health-care>,
 dass Gesundheitseinrichtungen geschützt werden.

Rückfragehinweis:
Mag. Thomas Marecek
Österreichisches Rotes Kreuz
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