Rotes Kreuz: Rettungswesen in Gefahr
Die Reform des Vergaberechts gefährdet das Rettungswesen. Rotkreuz-Petition hat 
schon mehr als 17.000 Unterstützer. Kanzler Kern verspricht Unterstützung.
Wien (Rotes Kreuz) - 2014 hat die EU eine neue Richtlinie zur Vergabe von 
öffentlichen Aufträgen beschlossen. Sie wird jetzt in österreichisches Recht 
gegossen. "Wenn das nicht umsichtig geschieht, könnte das bewährte 
Rettungsverbundsystem zerschlagen werden", warnt Gerald Schöpfer, Präsident des 
Österreichischen Roten Kreuzes. Zwar sind Rettungsdienste von der 
Vergabe-Richtlinie ausgenommen, jedoch ist nicht definiert, was in der 
Richtlinie mit Rettungsdienst gemeint ist.
Wer in Österreich Hilfe benötigt, bekommt die für ihn richtige Hilfe: 
Notärztliche Notfallrettung, nicht-notärztliche Notfallrettung, 
Sanitätseinsätze oder Ambulanzdienste - das sind die vier Teile des 
Rettungsverbundsystems, das gemeinnützig organisiert und nicht auf Gewinn 
ausgerichtet ist. Es wird mit Hilfe von zehntausenden Freiwilligen betrieben 
und bietet hochqualitative und leistbare rettungsdienstliche Versorgung in 
allen - auch strukturschwachen - Regionen Österreichs. Das Rote Kreuz fordert, 
dass im Anhang zum neuen Vergabegesetz der Rettungsdienst so definiert wird, 
dass das gesamte Verbundsystem von einer verpflichtenden Ausschreibung 
ausgenommen ist. Eine online-Petition dazu 
(www.unsererettung.at<http://www.unsererettung.at>) hat bereits mehr als 17.000 
Unterstützer.

"Werden einzelne Teile des Rettungssystems an kommerzielle Anbieter vergeben, 
droht das große Ganze nicht mehr zu funktionieren", sagt Rotkreuz-Präsident 
Schöpfer. Gewinnorientierte Unternehmen könnten sich auf profitable 
Ballungsräume konzentrieren. In entlegenen Gebieten würde weiterhin der 
gemeinnützige Rettungsdienst die Notfallrettung übernehmen. Schöpfer 
befürchtet, dass so Gewinne privatisiert werden und Kosten "vergemeinschaftet". 
Bereits gestern hat Bundeskanzler Christian Kern auf seinem Facebook-Profil 
Unterstützung für die Rotkreuz-Forderung signalisiert, zugesichert, dass er an 
einer gemeinsamen Lösung interessiert ist und den maximalen Spielraum des 
EU-Rechts ausnützen möchte, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten und 
Kommerzialisierung hintanzuhalten.

Schöpfer führt ein weiteres Argument für die Beibehaltung des derzeitigen 
Modells an: "Das Verbundsystem ist Teil der Katastrophenbewältigung. Es kann 
mit einer Katastrophe 'mitwachsen'. Denn hinter den Helferinnen und Helfern, 
die gerade Dienst haben, steckt ein Pool aus zehntausenden weiteren 
ausgebildeten und ausgerüsteten Freiwilligen, die jederzeit abrufbar sind." 
Diese Ressourcen - Personal, Material, erprobte Alarmierungswege - bilden die 
Basis für die Katastrophenbewältigung. "Kommerziellen Rettungsdienstleistern 
geht diese 'Aufwuchsfähigkeit' ab", sagt Schöpfer. "Sie erfüllen ihre Verträge, 
in denen steht, wie viel Personal und Fahrzeuge sie für ein bestimmtes Gebiet 
benötigen."

Der Rotkreuz-Präsident bittet die Österreicherinnen und Österreicher weiter um 
Unterstützung. "Wenn Sie auch wollen, dass unser Rettungssystem erhalten 
bleibt, unterstützen Sie bitte unsere Petition", sagt Schöpfer.

Weitere Informationen: 
www.roteskreuz.at/rettung<http://www.roteskreuz.at/rettung>

Zur Petition: www.unsererettung.at<http://www.unsererettung.at>

Zum Video: https://youtu.be/I7JPuiy4mJE

Fotolink: http://images.roteskreuz.at/?c=4929&k=957dad5df2


Rückfragehinweis:
Mag. Thomas Marecek
Österreichisches Rotes Kreuz
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Mobil: +43/664 823 48 02
mailto: thomas.mare...@roteskreuz.at<mailto:thomas.mare...@roteskreuz.at>


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