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WAZ - 25.07.2012 Buchautor muss "Schwarzbuch WWF" entschärfen - Grundkritik bleibt Köln (dapd). Der Buchautor Wilfried Huismann muss im Streit mit der Naturstiftung WWF zahlreiche Textstellen entschärfen. Nach harten Verhandlungen einigten sich der WWF und das Gütersloher Verlagshaus auf die Streichung oder Überarbeitung von 21 Textpassagen, wie beide Seiten am Mittwoch mitteilten. Der WWF war ursprünglich wegen 13 kritischen Stellen im "Schwarzbuch WWF" vor Gericht gezogen. Die Kernaussage, dass der WWF zu stark mit Industrieunternehmen kooperiere, die maßgeblich für Umweltzerstörungen verantwortlich seien, bleibe aber bestehen, sagte der Verlagsjustiziar Rainer Dresen der Nachrichtenagentur dapd. Der Verlag habe bei den Verhandlungen mehr akzeptiert als vom World Wide Fund for Nature vor dem Landgericht Köln gefordert, damit der Streit schnell ausgeräumt werde. Bei den zu ändernden Textstellen handele es sich nur um Detailformulierungen. Der WWF teilte mit: "Auch die Neuauflage wird sicher keine differenzierte Auseinandersetzung mit der Arbeit des WWF liefern." Der Grimme-Preisträger Huismann formuliere nicht ausgewogen, "sondern neigt zu Polemik und Übertreibungen, aber das werden wir als Meinungsäußerungen hinnehmen." Der WWF hatte vor dem Landgericht Köln auf Unterlassung mehrerer Aussagen geklagt. Wichtige Buchhändler hatten das rund 250 Seiten umfassende Werk daraufhin aus dem Vertrieb genommen. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) warf dem WWF Zensur vor. Das Gericht legte beiden Seiten eine außergerichtliche Einigung nahe. Eine friedliche Lösung war schon greifbar, als der Streit überraschend eskalierte. Der Verlag brach die Gespräche ab, weil der WWF eine Mitteilung an die Presse verschickt hatte, die erst nach einer Unterzeichnung des Vergleichs veröffentlicht werden sollte. "Das Buch bleibt weiterhin lieferbar", sagte Dresen. Die erste und eine bereits abgeänderte Version dürften bis September weiter verkauft werden. Ab Oktober soll es dann die neue Auflage mit den geänderten Passagen geben. Verlag zum Streit: http://url.dapd.de/CqTPN8 Buchautor: http://www.wilfried-huismann.de/ WWF zum Streit: http://url.dapd.de/1pzCDp ----------------------------------------------------------------------- http://www.taz.de/!98013/ taz - 25.07.2012 Autor einigt sich mit Naturschützern "Schwarzbuch WWF" entschärft WWF und Verlag treffen eine außergerichtliche Einigung. Autor Wilfried Huismann bleibt bei seiner Kritik, was die Zusammenarbeit mit Monsanto angeht Von Sebastian Erb BERLIN taz | Im Streit über das kritische "Schwarzbuch WWF" haben sich der Verlag, der Autor und die Naturschutzorganisation am Mittwoch außergerichtlich geeinigt. Die Vereinbarung war schon vor zwei Wochen unterschriftsreif, ist aber kurzfristig geplatzt [1]. In der nächsten, der dritten, Druckauflage, werden nun 21 Textstellen geändert bzw. gestrichen. Die Neuauflage wird voraussichtlich noch im Herbst dieses Jahres erscheinen. Die bisherigen Ausgaben dürfen aber weiter verkauft werden. Im Buch steht nun nicht mehr, dass es eine "Kooperation" mit Unternehmen sei, wenn der WWF mit Konzernen wie dem Gentechnikkonzern Monsanto an einem "runden Tisch" sitzt. Änderungen gibt es auch bei den Themen Waldschutz und Zusammenarbeit mit indigenen Organisationen. Der Autor und Filmemacher Wilfried Huismann geht in seinem Buch hart mit dem WWF ins Gericht. Er wirft ihm eine zu enge Nähe zur Industrie vor und kritisiert, dass die Umweltschützer indirekt Umweltzerstörung förderten. "Ich bin mit der Einigung rundum zufrieden", sagte Huismann der taz. Es sei nun eine Einigung erreicht, gegen die keine Rechtsmittel eingelegt werden können. Die Kernaussage des Buchs bleibe bestehen. Dass es nun "mehr Platz für die Innensicht des WWF gibt", finde er in Ordnung. An mehreren Stellen hat die Organisation erreicht, dass ihre Sicht ergänzend dargestellt wird. Huismann erhält auch die Kritik aufrecht, "dass der WWF mit Monsanto zusammenarbeitet", auf internationaler Ebene und in Ländern wie den USA. Er mache gemeinsame Lobbypolitik und bilde an seiner Führungsakademie auch Konzernmanager in "Nachhaltigkeits-PR" aus. Zufriedenheit auch beim WWF: Der Aufwand habe sich gelohnt, sagt Marco Vollmar, Mitglied der Geschäftsleitung, der taz. In "entscheidenden Kernaussagen" seien Überarbeitungen erreicht worden. Für Rainer Dresen, Justiziar der Verlagsgruppe Random House, betrafen die Änderungen "lediglich Detailaussagen". Zuletzt stritten WWF und der Verlag um wenige Worte in der Pressemitteilung. Hatte Vollmar sich erst mit den Worten zitieren lassen, der Autor zeichne auch in der veränderten Neufassung "ein Zerrbild aus falschen Aussagen, Diffamierungen und Übertreibungen", heißt es jetzt nur noch: "Der Autor formuliert nicht ausgewogen, sondern neigt zu Polemik und Übertreibungen." Damit war der Verlag nun einverstanden. Ursprünglich hatte der WWF vor Gericht auf die Unterlassung von 13 Passagen geklagt. Das zuständige Richterin am Landgerichgt Köln hatte bei der Verhandlung am 15. Juni deutlich gemacht, dass sie einige der Einwände nachvollziehen konnte, und zugleich betont, dass der WWF auch Kritik einstecken können müsse. Sie regte eine außergerichtliche Einigung an, die nun erfolgt ist. Beide Seiten werden sich aber Ende August wieder in Köln vor Gericht treffen: Dann geht es um Huismanns WWF-kritischen Film "Der Pakt mit dem Panda" [2]. [1] http://www.taz.de/!97310/ [2] http://www.taz.de/!72834/ Artikel zum Thema König Juan Carlos vom WWF abgesetzt: Der Elefantenjäger muss gehen http://www.taz.de/!97784/ WWF-kritisches Buch: Der Panda-Streit geht weiter http://www.taz.de/!97310/ WWF wehrt sich gegen Vorwürfe: Die Bösen sollen sich bessern http://www.taz.de/!73563/ _______________________________________________________________________ ++ Weitergeleitet durch DNR Redaktionsbüro Fachverteiler für Mitgliedsverbände ++ Veröffentlichungsrechte bei den AutorInnen ++ Bitte insbesondere nicht auf Webseiten stellen ++ Bitte nur in eigener Organisation weiterleiten ++ Fachverteiler abbestellen: mailto:info-ber...@dnr.de?subject=keine-mails ++ Weitere Umwelt-Infodienste: www.dnr.de/umweltinfo ++ Umweltpolitische Monatszeitschrift: www.dnr.de/umwelt-aktuell ++ Bitte prüfen Sie, ob diese E-Mail wirklich ausgedruckt werden muss. 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