NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 121/20 | 15. DEZEMBER 2020
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Wolf / Herdenschutz
Weidetierhaltung und Wölfe: Verbände begrüßen Einrichtung eines
nationalen Herdenschutzzentrums
Verbände stellen Konzeptpapier für Herdenschutzzentrum vor /
Ausgestaltung muss betroffene Gruppen einbeziehen und Raum zum Austausch
geben
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Berlin – Ein bundesweites Bündnis mit elf Verbänden aus Landwirtschaft
und Nutztierhaltung, Jagd sowie Natur- und Tierschutz begrüßt die in
2021 geplante Einrichtung eines nationalen Kompetenzzentrums
„Weidetierhaltung und Wolf“ bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft
und Ernährung (BLE). Es ist dringend notwendig, die vielfältigen
Erfahrungen mit Herdenschutz in den unterschiedlichen Wolfsregionen
Deutschlands auf Bundesebene institutionell zusammenzuführen.
 
Nach Auffassung des Bündnisses kann fachlich korrekt ausgeführter
Herdenschutz Wolfsrisse weitgehend verhindern. Herdenschutz sei jedoch
komplex: Da keine Region und keine Weide gleich sei, orientiere sich
seine Ausgestaltung immer an den Gegebenheiten vor Ort. Der
Erfahrungsaustausch sei in der Praxis dabei unverzichtbar. „Wenn jedes
Bundesland sein eigenes Süppchen kocht, werden Synergien verspielt. Das
kostet Zeit, Geld und am Ende leider auch das Leben von Weidetieren“, so
Günther Czerkus, Präsident des Bundesverbands Berufsschäfer.
 
Für die konkrete Ausgestaltung des Zentrums hat das Bündnis ein
Konzeptpapier entwickelt. Darin nennt es Eckpfeiler wie Forschung, den
offenen Austausch, die Einbeziehung der betroffenen Gruppen sowie
Schulungen und Qualifikation für Berater*innen der Bundesländer, an die
sich Weidetierhalter*innen jeweils wenden können.
 
Nach dem Haushaltsplan für 2021 soll das Herdenschutzzentrum auch Daten
zu Wolfsvorkommen erheben. Für die Verbände ist das nicht
nachvollziehbar, da diese Aufgabe bereits von der Dokumentations- und
Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) zuverlässig erfüllt wird.
Eine Doppelzuständigkeit verursache unnötige Kosten und könne zu
Verwirrung führen.
 
Das Zentrum soll 2021 mit 300.000 Euro finanziert werden. Dies ist laut
Bündnis ein Anfang, jedoch kaum ausreichend, um eine so komplexe
Thematik wie Herdenschutz fachlich abzudecken. Zudem werde zur
Einrichtung des Zentrums ein anderes Herdenschutzprogramm des Bundes
gekürzt. „Wir hoffen, dass aus dem Zentrum kein Papiertiger wird. Die
Chance zur Vernetzung von Herdenschutzpraxis und Forschung darf nicht
vertan werden“, so Ralf Schulte, Fachbereichsleiter Naturschutz und
Umweltpolitik beim NABU (Naturschutzbund Deutschland).


Konzeptpapier für ein nationales "Herdenschutzzentrum"
https://www.nabu.de/downloads/201215_HS-Zentrum_Konzeptpapier.pdf
 
Mehr Infos & Pressefotos
www.NABU.de/presse
 
Für Rückfragen:
Ralf Schulte, Fachbereichsleiter Naturschutz und Umweltpolitik
Tel. +49 (0)30 284 984-1601, E-Mail: ralf.schu...@nabu.de



Marie Neuwald, Referentin Wolf beim NABU
Tel. +49 (0)30 284 984-1624, E-Mail: marie.neuw...@nabu.de
 
Knut Kucznik, Vorsitzender AG Herdenschutzhunde
Tel. +49 (0)160 989 534 91, E-Mail: schae...@kucznik.de
 
Andreas Schenk, Pressesprecher beim Bundesverband Berufsschäfer
Tel. +49 (0)152 345 627 09, E-Mail: andreas.sch...@berufsschaefer.de 
 
Friederike Scholz, Referentin Artenschutz beim BUND
Tel. +49 (0)30 275 86 -566, E-Mail: friederike.sch...@bund.net 
 
James Brückner, Abteilungsleiter für Arten- und Naturschutz beim
Deutschen Tierschutzbund
Tel. +49 (0)89 600 291 0, E-Mail: artensch...@tierschutzbund.de 
 
Peter Blanché, Vorsitzender bei Gesellschaft zum Schutz der Wölfe
Tel. +49 (0)171 864 74 44, E-Mail: peter.blan...@gzsdw.de 
 
Andreas Dinkelmeyer, Campaigns Manager beim IFAW
Tel. +49 (0)173 622 75 39, E-Mail: adinkelme...@ifaw.org 
 
Eckhard Fuhr, stellv. Vorsitzender beim Ökologischen Jagdverband
Tel. +49 (0)151 544 012 00, E-Mail: eckhard.f...@oejv.de 
 
Holger Benning, Vorsitzender beim Verein für arbeitende
Herdenschutzhunde
Tel. +49 (0) 4263 985 14 45, E-Mail: h.benn...@heidschnuckenherde.de 
 
Sonja Schütz, Referentin für Umwelt bei Vereinigung der Freizeitreiter
und -fahrer
Tel. +49 (0)152 554 565 55, E-Mail: sonja.schu...@vfdnet.de 
 
Moritz Klose, Programmleiter Wildtiere beim WWF Deutschland
Tel. +49 (0)151 188 548 87, E-Mail: moritz.kl...@wwf.de 
 
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