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Feed: Natur.de 
Posted on: Monday, July 07, 2014 8:00 AM
Author: Natur.de (redakt...@natur.de)
Subject: Wale, der Maschinenraum der Meere

Den Walfängern gilt er als Futterkonkurrent. Doch Wale sorgen erst dafür, dass 
Fische und andere Meerestiere leben können. Einfach weil sie tauchen, fressen, 
hochschwimmen und ausscheiden. Das belegt eine internationale Studie

Walfang muss sein! Vor allem, weil Wale weltweit die Fischbestände dezimieren. 
Denn dafür sind nicht etwa die Fischer und ihre Fangflotten verantwortlich. So 
die Rede von Walfangnationen wie Japan, Island und Norwegen. An dieser These 
darf allerdings stark gezweifelt werden, legen Biologen in einer aktuellen 
Studie dar. Anders als lange behauptet wirken die großen Meeressäuger stark auf 
verschiedene marine Ökosysteme ein und wahren deren Balance.

So fanden die Foscher heraus, dass Wale Nährstoffe von größeren Tiefen nach 
oben transportieren und umgekehrt. Besonders große Wale tauchen auf den 
Meeresgrund ab und gehen dort auf Nahrungssuche. Zurück an der Wasseroberfläche 
scheiden sie Fäkalien aus. Von denen leben wiederum zahlreiche andere 
Organismen. Diesen Vorgang bezeichnen die Forscher als "Walpumpe".

Wale spielen wichtige Rolle im Meer

Lange ging man davon aus, dass Wale aufgrund ihrer Größe kaum einen Einfluss 
auf die Meeresfauna haben, so Studienleiter Joe Roman von der Universität 
Vermont. "Jetzt, wo sich Buckelwale, Grauwale, Pottwale und andere Meeressäuger 
nach Jahrhunderten der Jagd wieder erholen, beginnen wir zu verstehen, welch 
wichtige Rolle sie im Meer spielen", betont Roman. Bis vor einige Zeit fehlten 
den Wissenschaftlern allerdings die technischen Möglichkeiten, Wale besser zu 
erforschen. Inzwischen tragen zahlreiche Tiere einen Sender, der per Satellit 
erfasst werden kann oder aktiv die Position der Wale durchgibt.

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So funktioniert die Walpumpe: Die Tiere tauchen auf und ab, fressen und 
scheiden Nährstoffe aus
http://pbs.twimg.com/media/BroHHzYCcAEcUi1.jpg:large
Grafik: Frontiers in Ecology and the Environment
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Nicht nur zu Lebzeiten sorgen die großen Säuger mit der "Walpumpe" für die 
richtige Mischung im Meer. Stirbt ein Wal, sinkt er auf den Meeresboden und 
dient dort einer Vielzahl von Tiefseeorganismen als Nahrung. Außerdem binden 
Wal-Kadaver große Mengen von CO2.

Jagd auf Wale hat Ökosystemen geschadet

Die starke Bejagung der Großsäuger dürfte aber längst Lücken in der 
Nahrungskette gerissen haben, befürchten die Biologen um Joe Roman: "Der 
Rückgang der großen Wale - Schätzungen gehen von mindestens 66 bis 90 Prozent 
aus - hat sehr wahrscheinlich die Struktur und Funktion der Ozeane bereits 
verändert." Die Erwärmung und Versauerung der Meere tut dazu ihr Übriges. 
Langlebige Lebewesen wie Wale könnten hier entscheidend zur Stabilität der 
Meere beitragen. Ebenso vermuten die Wissenschaftler, dass Wale auch den 
Nahrungskreislauf für Fische verbessern und deren Reproduktion befeuern. Wo 
Wale sind, ist demnach auch der den Erhalt der Bestände garantiert. "Unsere 
Modelle zeigen auch, dass die Menschen wohl als erstes Wirbellose im Meer 
ausgerottet haben, die von toten Walen am Meeresgrund lebten", bedauert Roman. 
"Diese Arten dürften verschwunden sein, bevor wir eine Chance hatten, sie zu 
entdecken."

Quelle: Joe Roman et al., Whales as marine ecosystem engineers, Frontiers in 
Ecology and the Environment, 2014
http://dx.doi.org/10.1890/130220

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http://www.natur.de/de/10/0,1,0,1480.html




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