NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 31/21 | 25. März 2021


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Umwelt/Naturschutz/Flüsse


NABU zu Auenzustandsbericht: Immenser Handlungsbedarf an Deutschlands
Flüssen geboten 


Miller: Potenziale der Auen für Naturschutz, Klimaschutz und
Klimaanpassung müssen stärker genutzt werden – wir brauchen eine
Renaturierungs-Agenda


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Berlin ᆳ– Bundesumweltministerium und Bundesamt für Naturschutz haben
heute den neuen Auenzustandsbericht vorgelegt. Dieser attestiert
Deutschland in der letzten Dekade nur sehr geringe Fortschritte beim
Auenschutz: Weiterhin sind rund zwei Drittel der Auenfläche nicht mehr
an die Gewässer angeschlossen. Vom verbliebenen Drittel weisen mehr als
50 Prozent einen stark oder sehr stark veränderten Charakter auf. Der
NABU nimmt den Bericht zum Anlass, um für Renaturierungen im großen Stil
zu werben. 


„Aus dem Bericht lassen sich zwei Schlussfolgerungen ziehen. Erstens:
Der Handlungsbedarf ist immens, nicht zuletzt deshalb, weil intakte Auen
als Kohlenstoffsenken einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten
und als Überflutungsflächen eine wichtige Hilfe zur Milderung der Folgen
der Klimakrise sind. Die zweite Schlussfolgerung ist eine
hoffnungsvolle: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Das zeigen wir zum
Beispiel an der Unteren Havel, in Deutschlands größtem
Flussrenaturierungsprojekt. Es darf aber nicht bei einzelnen
Leuchtturmprojekten bleiben, wir brauchen eine Renaturierungs-Agenda“,
stellt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller fest. „Es muss nun darum
gehen, die Weichen für die Umsetzung großflächiger
Renaturierungsvorhaben zu stellen.“


„Zum Ende des Jahres erwarten wir eine Renaturierungsgesetzgebung der
EU, hier sollte Deutschland vorbereitet sein“, so Miller weiter. Das
Auenförderprogramm für das „Blaue Band“ laufe gerade gut an, dabei
allein dürfe es aber nicht bleiben. Deshalb fordert der NABU von der
zukünftigen Bundesregierung die Einrichtung eines Renaturierungsfonds
in Höhe von 500 Mio. Euro jährlich, um Projekte zur Wiederherstellung
von Artenvielfalt und Ökosystemen zu fördern – neben Flussauen z.B. auch
Moore, Wälder und Wildnisgebiete.


„Eine neue Bundesregierung kann für den Auenschutz aber noch viel mehr
tun als nur die notwendige Finanzierung bereit zu stellen. Wir schlagen
deshalb vor, einen Bundesraumordnungsplan "Gewässerkorridore"
aufzustellen. So können Grundsätze für die Gewässerentwicklung auf
Bundesebene planerisch festgelegt werden", erläutert
NABU-Biodiversitäts-Experte Till Hopf eine weitere Wahlforderung des
NABU. Außerdem müsse zukünftig auf eine Privatisierung von Bundesflächen
verzichtet werden, um diese unter anderem für den Gewässer- und
Auenschutz zur Verfügung zu stellen. So könne der nationale
Biotopverbund gestärkt werden.


Mit mehr als 820.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete
NABU der mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU
engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den
Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und
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