Hallo,

Am 29.03.2011 21:47, schrieb poupou:
> fullack@ ziko zu seiner idee des rebranding. das ist einer der besten 
> vorschläge, die ich in den letzten wochen zum thema wp, wm usw gelesen habe.
Ich merke an den Vorschlägen und den Kommentaren, dass nur sehr wenige 
auf der Liste tatsächlich und intensiv in einem kleinen Projekt 
mitarbeiten. Ich denke, dass die meisten der in diesen Projekten solch 
einen Vorschlag ablehnen würden. Und zwar aus verschiedenen Gründen.

Erstens ist die Abhängigkeit von und der Einfluss aus der quasi 
übermächtigen Wikipedia eh schon riesen groß, so dass solch ein 
Rebranding die Sache nur noch mehr verschärfen würde und damit aus den 
Communitys faktisch Zweigcommunitys der WP machen würden, inklusive des 
Überstülpens von Regeln aus der WP, die nicht in die anderen Projekte 
passen. Und sage niemand, dass dies nicht passieren würde.  Schon jetzt 
gibt es immer wieder Besucher aus der WP (Leser und Autoren), die sich 
zB beschweren dass irgendwas aus der WP nicht bei Wikisource gilt. Wenn 
aber der Name gleich wäre, würde dies noch verstärkt werden und man hat 
ja dann auch etwas in der Hand, nämlich den Namen.

Zweitens dürften die meisten Mitarbeiter bei den Schwesterprojekten 
stolz darauf sein, eben nicht Wikipedia zu sein, sondern eben WS, WQ 
oder WB. Man will, so mein Eindruck, die  Projekte unter ihrem eigenem 
Namen zum Erfolg führen und bekannt machen. Schlicht aus dem Grund, 
dieses Projekt IST NICHT Wikipedia, sondern was anderes. Und 
mittlerweilen, sind dabei auch einige Erfolge zu sehen. Wiktionary wird 
zB in Blogs mitterlweile sehr oft verlinkt, wenn es Wörter zu erläutern 
gibt.  Wikisource hat sich im Lauf der Zeit ein gewisses Renomee, auch 
in der wissenschaftlichen Welt, erarbeitet. Das englische Wikibooks ist 
mir aus meiner täglichen Arbeit, auf Grund seiner sehr guten Bücher zu 
IT-Themen, ein Begriff. Und ein Blick auf die Zugriffzahlen aus dem 
Februar 2011 sollte auch die Augen öffnen: en-WS: 9,6 Mio PIs, de-WS: 
2,8 Mio PIs, en-Wiktionary: 73,5 Mio PIs, de-Wiktionary: 9,9 Mio PIs. 
Danach würden sich der größte Teil der kommerziellen und 
institutionellen Webseiten alle Finger schlecken. Als ich zB auf einem 
Vortrag im Okt. 2010 die Zugriffszahlen von de-WS erwähnte, kriegten die 
Zuhörer aus der Bibliotheksszene ganz große Augen.

Das Vorteil die kleinen Projekte würden allesamt nicht wahrgenommen und 
hätten kein Publikum ist schlicht wikipedianischer Selbstverliebtheit 
geschuldet. Ich wage mal zu behaupten, dass es bei den 
Schwesterprojekten kaum jemanden geben wird, der solch einen 
"liebenswürdigen Gnadenbeweis" in Form einer Namensübertragung von der 
großen Schwester haben möchte.

Gruß

Michail

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