Nur ein kurzer Einwurf von mir: Durch die Hinzufügung der CC-BY-NC-ND und
den zusätzlichen erläuternden Text hat sich bei mir die lizenzkonforme
Nachnutzung erheblich erhöht. Zumindest für meine paar tausend Bilder ist
es genau umgekehrt: mit mehr Lizenzen und mehr Erläuterungen wird die
Nachnutzung sauberer.

Ralf

Am 1. Dezember 2011 12:57 schrieb Johannes Rohr <johannes.r...@wikimedia.de>
:

> Am 30.11.2011 00:10, schrieb Martina Nolte:
> > Hallo Johannes,
> >
> > entschuldige die späte Antwort; ich war beruflich eingebunden.
> Kein Problem! Vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast so
> ausführlich zu antworten! Ich werde einfach mal der Reihe nach
> durchgehen...
> >
> > Am 24.11.2011 15:37, schrieb Johannes Rohr:
> >> Könntest Du mal darstellen, warum Du mit der Regelung "CC-by-SA
> >> oder freier und keine zusätzlichen Warnhinweise" Probleme hast?
> > Ich würde sagen "mindestens CC-by-sa alle Versionen oder gleichwertige
> > Lizenzen". Meinem Verständnis nach wäre zum Beispiel die FAL dann
> > zulässig
> Warum brauchst Du sie? Was kannst Du mit ihr machen, was Du mit
> CC-BY-SA, CC-BY oder CC0 nicht kannst? Was ist das
> "Alleinstellungsmerkmal" der FAL?
>
> > (es wäre schön, hiervon mal eine deutsche Übersetzung
> > professionell erstellen zu lassen und diese als offizielle Version zur
> > Anerkennung zu bringen).
>
> >
> > Auch Mehrfachlizenzierungen würde ich erlauben. Es gibt Werke/Webseiten,
> > die komplett unter CC-by-nc-sa veröffentlicht werden - ein Beipsiel:
> > http://www.radreise-wiki.de/Radreise-Wiki:Cc-by-nc-sa;  es gibt sogar
> > immer noch Webseiten, die der GFDL treu bleiben.
> > Solche Nachnutzer freuen sich, wenn sie bei uns Inhalte finden, die eine
> > nc- oder eine GFDL-Zweitlizenz haben. Wenn sie nicht  unseren bunten
> > Lizenzwald  erben und jedes Bild mit der abweichenden Lizenz
> > kennzeichnen wollen, können sie unsere einfach lizenzierten by-sa-Bilder
> > nicht nutzen. Auch wenn ich persönlich die Methode "ein Bild, eine
> > Lizenz" bevorzuge, sehe ich in einer Mehrfachlizenzierung eben keine
> > Einschränkung, sondern eine Erweiterung der Nutzbarkeit und verstehe
> > nicht, warum dies willentlich unterbunden werden sollte.
> Das heißt - hier arbeiten wir uns eigentlich an demselben Problem ab:
> Wie kann man die Nachnutzung erleichtern? Wobei Du jetzt eine sehr
> spezielle Nachnutzergruppe im Auge hast und ich erst einmal nicht
> überzeugt bin, dass das ein so häufiger Fall ist, dass man seine
> Regelungen danach ausrichten muss. Bzw. ich halte den Nutzen auf der
> einen Seite für zu gering um den Nachteil auf der anderen aufzuwiegen.
>
> Das Grundproblem ist: Bisher bewegt sich die lizenzkonforme Nachnutzung
> der Bilder aus den Commons in einem kaum mehr messbaren Prozentbereich.
> Und WMDE hat sich für das nächste Jahr als eine der Top-Prioritäten
> vorgenommen, daran deutlich etwas zu ändern. Und dazu gehört es eben, es
> so einfach und klar wie möglich zu machen. Ein Element davon (aber
> natürlich nicht das einzige) wäre: Genau eine Lizenz pro Bild. Dass eine
> solche Strategie die Nachnutzung wirklich vereinfacht, ist natürlich
> erst einmal eine Annahme, aber ich würde sagen, es ist eine plausible.
> Und, wie gesagt, das soll ja auch nicht die einzige Maßnahme bleiben.
>
> Was wäre hier die Alternative? Wenn Du es allen Nachnutzern mit eigenen
> Lizenzvorlieben recht machen willst, müsstest Du eben wirklich jedes
> Bild unter 50 verschiedenen Lizenzen mehrfachlizensieren. Oder wonach
> willst Du entscheiden, wann Du mit Rücksicht auf bestimmte Nachnutzer
> bestimmte Mehrfachlizensierungen vornimmst und warum nicht? In diesem
> Fall würde ich denken, es ist weniger schlimm, wenn die Nachnutzer, an
> die Du denkst, etwas Mehrarbeit haben, weil sie CC-BY-SA-Bilder korrekt
> attributieren müssen, als wenn der ganze Rest unseres Publikums durch
> einen Wald an Doppel- und Dreifachlizenzen erschreckt wird.
>
> [...]
>
> > Dabei sind dies noch sehr überschaubare Beispiele. Es gibt massenhaft
> > Userbausteine auf Commons, die noch wesentlich mehr
> > Interpreationsspielräume lassen, was genau denn nun vom Nachnutzer
> > erwartet oder ihm nur (mehr oder weniger dringend) empfohlen wird oder
> > worum er nur lieb gebeten wird. Die Verbindlichkeit all dieser Bapperl
> > ist umstritten (meiner Aufassung nach sind einschränkende Zusätze
> > wirkungslos - diese Frage zu klären, wäre mal ein extrem hilfreicher
> > Prüfauftrag, den Verein vergeben könnte, um den Projekten ein bißchen
> > mehr rechtliche Klarheit zu geben).
> Gute Idee, ich kann das ja mal mit unseren Content-Befreiern besprechen.
> Ist aber für sich wahrscheinlich ein komplexes Projekt. Ich denke, man
> könnte allenfalls eine Gesamteinschätzung erarbeiten, aber nicht im
> Detail auf die vielen Eigenkonstruktionen eingehen.
>
> >
> > Nun könnte man natürlich sagen: Eben weil so vieles unklar ist oder
> > zumindest hinterfragt wird und weil es bei Userbapperln so weite
> > Interpretationsspielräume gibt, wollen wir überhaupt keine
> > Zusatzbausteine sehen, sondern die Lizenz pur (und noch einen Hinweis
> > auf die WMDE-Förderung). Vielleicht sogar nur genau nach vorgegebenem
> > Lizenz-Template. Klingt schön einfach, ist es aber leider nicht.
> >
> > Das Commons-Template der cc-by-sa 3.0 verlinkt nicht auf den deutschen
> > Lizenztext. Nachnutzer, die dieses Template übernehmen, machen also
> > direkt einen gravierenden Fehler. Denn die Lizenz verlangt
> > unmissverständlich eine Kopie oder mindestens die Internetadresse des
> > Lizenztextes, nicht nur einen Link auf den Deed. Hinweise auf dieses
> > Problem werden auf Commons immer wieder ignoriert, weil die mehrheitlich
> > englischsprachige Commons-Community die deutsche Lizenz ignoriert, die
> > aber das URI-Missverständnis mancher Englisch-Leser eigentlich eindeutig
> > klärt.
> Das ist für mich jetzt aber eher ein Argument dafür, diese Missstände
> anzugehen. Ein Wildwuchs an Bapperln erscheint mir dagegen eher die
> Pest, mit der die Cholera bekämpft wird.
>
> > Ich persönlich (für meine Bilder) habe kein Problem mit der Cc-by-sa 3.0
> > pure as pure can be. Ich sehe nur nicht, welches tatsächliche Problem
> > wir mit einer solchen restriktiven Vorgabe abschließend lösen würden.
> Es wäre, wie gesagt, ein Element in einer Gesamtstrategie zur
> Vereinfachung der lizenzkonformen Nachnutzung, die eines der Hauptziele
> von WMDE für das nächste Jahr ist.
>
> > Auf der anderen Seite würden wir hier mit einem quasi-Verbot ein
> > Riesenfass aufmachen, wo ich das Ende nicht sehe und für das es nach
> > vielen langen und engagierten Diskussionen auch auf Commons kein Ende
> > gab. Die diskutieren ja nicht aus Spaß jeden (problematisierten) Fall
> > einzeln, sondern weil es immer wieder gute Gründe gibt, hier nicht
> > pauschale Verbote auszusprechen.
> >
> > Ein Pauschalverbot von Zusatzbapperln
> .... gibt es natürlich nicht. WMDE verbietet Dir doch nicht, Deine Werke
> auf Commons nach Deinen Wünschen mehrfachzulizensieren und zu
> verbapperln. Es geht doch ausschließlich um Werke, in deren Erzeugung
> Spendengelder eingeflossen sind. An die Förderung sollen bestimmte
> Bedingungen geknüpft werden, die im Einklang mit den Vereinszielen
> stehen. Aber es ist doch niemand gezwungen, solche Förderung in Anspruch
> zu nehmen.
>
> > hieße: Ich darf dann nicht mehr
> > die Creditline [1] einsetzen, wo ich zeige, welche Namens- und
> > Lizenznennung ich erwarte. Ich darf dann nicht mehr per Bildbeispiel [2]
> > zeigen, wie die gängigste Kennzeichnung in der Praxis aussieht. Beides
> > hat zu einer deutlich geringen Fehlerquote bei Nachnutzungen meiner
> > Bilder geführt.
> Wenn es bestimmte Elemente gibt, mit denen Ihr sehr gute Erfahrungen
> habt, dann wäre es toll, wenn wir das einmal zusammenstellen könnten.
> Denkbar wäre die Lösung, dass wir für von WMDE geförderte Werke ein
> einheitliches Gefördert-Von-Template entwickeln, bei dem man solche
> Dinge, soweit praktikabel, berücksichtigt. Das wäre auf jeden Fall
> besser als wenn jeder für sich das Rad neu erfindet.
>
> [...]
> >> Bei Wikipedia-Texten geht es ja auch ohne.
> > Wikipedia-Texte sind doppellizenziert; da schleppen wir sogar die GFDL
> > mit und erklären Nachnutzern noch dazu in den Lizenzbestimmungen, dass
> > sie frühere Versionen nach GFDl- only- und CC-only- Anteilen durchsuchen
> > müssen. Ich sehe nicht, was daran einfacher wäre als drei Lizenzen
> > untereinander. ;-)
> >
> Stimmt auch wieder, ist aber auch kein Argument  für
> Mehrfachlizensierung... ;-)
>
> Liebe Grüße,
>
> Johannes
>
> --
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