Re: [Talk-de] ORF Newton über Kartografie: Interviewfragen
Der Wettlauf war gestern schon. In der AT-Mailingliste gibt es eine kurze Zusammenfassung. Am 03.03.2012 um 16:19 schrieb Andreas Neumann : > Am 28.02.2012 20:21, schrieb Alexander Lehner: >>> [...] Wo soll sich OSM hinentwickeln? Was bringt die nahe Zukunft und was ist (noch) Utopie? >> >> Interessant waere vielleicht noch: >> weil es in dicht besiedelten Gegenden fast nichts geographisches mehr zu >> mappen gibt, werden immer mehr POI Informationen zusammengetragen. >> Oeffnungszeiten, Telefonnummern, Webseiten, Links auf Wikipedia usw. >> 'openlinkmap' ist ein schoenes Beispiel dafuer. >> >> Die Frage koennte also in Zukunft lauten: Wie komme ich am schnellsten >> zu einem Zahnarzt, der gerade jetzt offen hat? >> Das praktische: der Arzt oder welche Einrichtung auch immer, muss sich >> nicht persoenlich um einen Eintrag kuemmern oder dafuer bezahlen. >> >> A. > > Auf Daten wie Telefonnummern und Öffnungszeiten würde ich mich nicht > allzusehr berufen. Diese werden zwar immer häufiger erfasst, jedoch so > gut wie nie aktualisiert. Oft dümpeln veraltete Daten in unserer > Datenbank herum. > > Das ist auch eines der Hauptprobleme (falls mal wer vom Fernsehen fragen > sollte). Erfasste Daten werden oft nicht an die Realität angepasst, wenn > es dort Änderungen gibt. Straßen sind von Änderungen eher seltener > betroffen und werden oft von der Presse so gut kommuniziert, dass Mapper > darauf aufmerksam werden. Neubauten von Gebäuden und damit verbunden > auch neue Adressen, gehen dagegen schon mal unter. Was noch mehr > Schwierigkeiten macht, sind Geschäfte, Handwerker, Firmen und > Dienstleister. Ich verfolge zwar in meiner Stadt die Presse und versuche > auf Änderungen zu reagieren, jedoch gibt es Geschäfte, die Jahre lang > getaggt waren, ob wohl sie schon längst durch ein anderes ausgetauscht > wurden. > > Eine Lösung dieses Problems ist OSM-Fremde Nutzer durch Bugtracker mit > ins Bot zu holen. Bestes Beispiel ist osmbugs oder skobbler. Jedoch ist > ersteres für den Otto-Normal-Internetnutzer noch ziemlich unbekannt und > zweiteres bezieht sich hauptsächlich auf Straßen und ihre Attribute. > Hier ist sicherlich für die Zukunft noch Entwicklungspotential gegeben. > > Hoffe meine Meinung hilft etwas, > Andreas > > -- > Diese Nachricht wurde maschinell erstellt und ist daher ohne > Unterschrift gültig. > > ___ > Talk-de mailing list > Talk-de@openstreetmap.org > http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] ORF Newton über Kartografie: Interviewfragen
Am 28.02.2012 20:21, schrieb Alexander Lehner: >> [...] >>> Wo soll sich OSM hinentwickeln? Was bringt die nahe Zukunft und was >>> ist (noch) Utopie? > > Interessant waere vielleicht noch: > weil es in dicht besiedelten Gegenden fast nichts geographisches mehr zu > mappen gibt, werden immer mehr POI Informationen zusammengetragen. > Oeffnungszeiten, Telefonnummern, Webseiten, Links auf Wikipedia usw. > 'openlinkmap' ist ein schoenes Beispiel dafuer. > > Die Frage koennte also in Zukunft lauten: Wie komme ich am schnellsten > zu einem Zahnarzt, der gerade jetzt offen hat? > Das praktische: der Arzt oder welche Einrichtung auch immer, muss sich > nicht persoenlich um einen Eintrag kuemmern oder dafuer bezahlen. > > A. Auf Daten wie Telefonnummern und Öffnungszeiten würde ich mich nicht allzusehr berufen. Diese werden zwar immer häufiger erfasst, jedoch so gut wie nie aktualisiert. Oft dümpeln veraltete Daten in unserer Datenbank herum. Das ist auch eines der Hauptprobleme (falls mal wer vom Fernsehen fragen sollte). Erfasste Daten werden oft nicht an die Realität angepasst, wenn es dort Änderungen gibt. Straßen sind von Änderungen eher seltener betroffen und werden oft von der Presse so gut kommuniziert, dass Mapper darauf aufmerksam werden. Neubauten von Gebäuden und damit verbunden auch neue Adressen, gehen dagegen schon mal unter. Was noch mehr Schwierigkeiten macht, sind Geschäfte, Handwerker, Firmen und Dienstleister. Ich verfolge zwar in meiner Stadt die Presse und versuche auf Änderungen zu reagieren, jedoch gibt es Geschäfte, die Jahre lang getaggt waren, ob wohl sie schon längst durch ein anderes ausgetauscht wurden. Eine Lösung dieses Problems ist OSM-Fremde Nutzer durch Bugtracker mit ins Bot zu holen. Bestes Beispiel ist osmbugs oder skobbler. Jedoch ist ersteres für den Otto-Normal-Internetnutzer noch ziemlich unbekannt und zweiteres bezieht sich hauptsächlich auf Straßen und ihre Attribute. Hier ist sicherlich für die Zukunft noch Entwicklungspotential gegeben. Hoffe meine Meinung hilft etwas, Andreas -- Diese Nachricht wurde maschinell erstellt und ist daher ohne Unterschrift gültig. signature.asc Description: OpenPGP digital signature ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] ORF Newton über Kartografie: Interviewfragen
On Tue, 28 Feb 2012, Martin Vonwald (Imagic) wrote: Hi! Einige haben es ja schon mitbekommen: der ORF dreht einen kurzen Beitrag über OSM und wird für diesen Zweck auch ein Interview durchführen. Anbei die geplanten Interviewfragen. Falls euch passende Antworten dazu einfallen, wäre ich dankbar. Ich versuche dann die Antworten so zu kombinieren um OSM in einem möglichst guten Licht erscheinen zu lassen. [...] Wo soll sich OSM hinentwickeln? Was bringt die nahe Zukunft und was ist (noch) Utopie? Interessant waere vielleicht noch: weil es in dicht besiedelten Gegenden fast nichts geographisches mehr zu mappen gibt, werden immer mehr POI Informationen zusammengetragen. Oeffnungszeiten, Telefonnummern, Webseiten, Links auf Wikipedia usw. 'openlinkmap' ist ein schoenes Beispiel dafuer. Die Frage koennte also in Zukunft lauten: Wie komme ich am schnellsten zu einem Zahnarzt, der gerade jetzt offen hat? Das praktische: der Arzt oder welche Einrichtung auch immer, muss sich nicht persoenlich um einen Eintrag kuemmern oder dafuer bezahlen. A. ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] ORF Newton über Kartografie: Interviewfragen
Hallo, Am Dienstag, 28. Februar 2012 15:33:13 schrieb Martin Vonwald (Imagic): > > - Was ist OSM und warum kann ich mich als z.B. > > Mountainbiker oder Tourist auf Karten dieser Art verlassen? Weil der Mountainbiker vor mir die Karte berichtigt hätte, wenn sie falsch gewesen wäre. Viele von denen mappen mit. > > > > > > > > - Sogar offizielle Stellen greifen gerne auf die Arbeit > > von OS-Mappern zurück – so stellt das LFRZ z.B. gratis über > > geoimage sehr genaue Orthofotos zur Bearbeitung zur Verfügung. > > Welche OSM-Projekte gibt es denn, die auf diese Kooperation > > zurückzuführen sind? Warum verlässt man sich auf die Arbeit von > > einigen unkontrollierten, engagierten OS-Mappern? Werden die > > Daten, die bei solchen Projekten gesammelt werden, irgendwie > > kontrolliert? (Da hätte ich gerne ein bis zwei besondere, > > aufregende Beispiele von Projekten und einen feurigen Vortrag, > > dass OSM Sachen kann, die die institutionalisierte Kartografie > > nicht kann (z.B. Rollstuhlwege durch die Stadt).) Mit dem Gerücht des unkontrollieren Mappers sollte vielleicht aufgeräumt werden. Den gibt es vielleicht noch im Outback in Australien, aber hier gilt immer (mindestens) das 4-Augen-Prinzip. Eintragungen des Nachbarmappers werden kritisch betrachtet, und wenn die Spanne von "richtig" bis "geht gerade noch" überschritten wird, erfolgt eine Reaktion. Gerade deshalb sind Karten auf Basis unserer Daten aktueller und richtiger als die anderer Anbieter. Kommentar eines Kartographen: "Wissen Sie, woran man eine offizielle Karte erkennt? Daran, dass sie veraltet ist!" Er meinte damit den langen Prozess von der Erhebung der Daten bis zur Absegnung der fertigen Karte, ca 2 Jahre. HTH, Wolfgang ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] ORF Newton über Kartografie: Interviewfragen
Am 28.02.2012 15:33, schrieb Martin Vonwald (Imagic): Hi! Einige haben es ja schon mitbekommen: der ORF dreht einen kurzen Beitrag über OSM und wird für diesen Zweck auch ein Interview durchführen. Anbei die geplanten Interviewfragen. Falls euch passende Antworten dazu einfallen, wäre ich dankbar. Ich versuche dann die Antworten so zu kombinieren um OSM in einem möglichst guten Licht erscheinen zu lassen. Vg, Martin Anfang der weitergeleiteten E‑Mail: Hier die Fragen: - Was ist OSM und warum kann ich mich als z.B. Mountainbiker oder Tourist auf Karten dieser Art verlassen? Nun sich auf eine Karte alleine zu verlassen ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Nicht ohne Grund sind sowohl bei amtlichen Portalen, aber auch bei (LKW) Navis alle Haftungen ausgeschlossen. Wir glauben aber, dass dadurch, dass sehr viele Leute die Karte nutzen und dabei insbesondere auch Anwohner sind, wir relativ schnell Fehler bemerken. Denn wahrscheinlich gibt es keinen anderen Kartenanbieter, bei dem jeder ohne irgendwelchen bürokratischen Aufwand die Daten verändern kann. - Sogar offizielle Stellen greifen gerne auf die Arbeit von OS-Mappern zurück – so stellt das LFRZ z.B. gratis über geoimage sehr genaue Orthofotos zur Bearbeitung zur Verfügung. Welche OSM-Projekte gibt es denn, die auf diese Kooperation zurückzuführen sind? Warum verlässt man sich auf die Arbeit von einigen unkontrollierten, engagierten OS-Mappern? Werden die Daten, die bei solchen Projekten gesammelt werden, irgendwie kontrolliert? (Da hätte ich gerne ein bis zwei besondere, aufregende Beispiele von Projekten und einen feurigen Vortrag, dass OSM Sachen kann, die die institutionalisierte Kartografie nicht kann (z.B. Rollstuhlwege durch die Stadt).) Da OSM auch seine Daten frei verfügbar macht und nicht nur die daraus entstandene Karte, hat es nicht lange gedauert, bis Leute anfingen eigene Karten zu erstellen. Den Radfahrer interessieren ganz andere Aspekte als einen Porsche-Fahrer und auch so ungewöhnliche Dinge wie Navigation für Rollstuhlfahrer, lassen sich auf unseren Daten modellieren. Dies sind Aspekte die für kommerzielle Firmen und Ämtern bisher von niedriger Priorität waren, da es ihrer Meinung nach keinen Markt dafür gibt, bzw. dies die Zuständigkeit verlassen hätte. Das OSM zum experimentieren einlädt, sieht man an so kreativen Anwendungen wie Stadtmodelle für Flugsimulatoren oder Verkehrssimulationen, die unsere Daten nutzen. Einmal entwickelt, können Szenrien aus der ganzen Welt verwendet werden, was bei amtlichen Daten bisher ein großes Manko war, von künstlichen Grenzen der Zuständigkeit einmal ganz abgesehen. - Sie haben mir mit der Karte von Gaza gezeigt, dass OSM dort hinkommt, wo teilweise nicht einmal Google hinblickt. OSM spielt in Krisen- und Katastrophengebieten eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, schnell neue Pläne zu erstellen. Wie sind solche akuten Hilfsaktionen organisiert? (Gibt es da z.B. so etwas wie eine Task Force, die dann gezielt in dieses Gebiet fährt, oder machen das Ansässige? Zusammenarbeit mit Militär u.Ä.? Gibt es solche Einsätze auch in Österreich zum Katastrophenschutz? Hochwasser o.Ä. ) Mitlerweile hat sich tatsächlich innerhalb unserer Community eine eigene Gruppe namens "Humantarian OSM Team" herauskristalisiert, die es ebend ermöglicht besser organisiert auf NGOs und Luftbild-Anbieter zuzugehen. Generell wird nach einer Katastrophe einfach ein Aufruf gestartet, so uns jemand qualitativ hochwertiges Bildmaterial gespendet hat. Über eine eigene Webseite werden dann Areale aufgeteilt, so dass es zu keinen Konflikten kommt. Häufig schaffen wir es sogar den Helfern minütlich aktualisierte Karten für die GPS Geräte zu Verfügung zu stellen. - Google oder Bing Map à was ist Ihnen sympathischer? Ach eigentlich sind doch beide Vertreter klassicher kommerzieller Map-Angebote. Google ist sicherlich etwas aktueller, aber Bing wird da bestimmt demnächst kontern. Privat nutze ich natürlich am meisten OSM ;) - Wanderkarte vs. OSM vs. Navigerät à was ist überlegen? Inwiefern? Die klassische Papierkarte bietet natürlich exzellente Informationen, für eine Generation, die noch mit Kompass und Windrose groß geworden ist, sowie eine kartografisch ausgefeiltere Darstellung und das alles abseits der nächsten Steckdose. - Ein paar Facts und Figures: siehe http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Pressemappe Wie und wann ist OSM entstanden? Wieviele Menschen arbeiten in Österreich ca. an OSM-Projekten? Welche Flecken in Österreich sind noch weniger gemappt? Wo soll sich OSM hinentwickeln? Was bringt die nahe Zukunft und was ist (noch) Utopie? Interessante Experimente: Indoor Routing oder 3D, sowie Fokus auf bestimmte Aspekte, wie etwa OpenSeaMap. Alles in allem aber vor allem viel Arbeit, denn eine Karte hinkt ja auch immer der Realität hinterher. Hoffe das hilft dir e
[Talk-de] ORF Newton über Kartografie: Interviewfragen
Hi! Einige haben es ja schon mitbekommen: der ORF dreht einen kurzen Beitrag über OSM und wird für diesen Zweck auch ein Interview durchführen. Anbei die geplanten Interviewfragen. Falls euch passende Antworten dazu einfallen, wäre ich dankbar. Ich versuche dann die Antworten so zu kombinieren um OSM in einem möglichst guten Licht erscheinen zu lassen. Vg, Martin Anfang der weitergeleiteten E‑Mail: > Hier die Fragen: > > > > - Was ist OSM und warum kann ich mich als z.B. Mountainbiker oder > Tourist auf Karten dieser Art verlassen? > > > > - Sogar offizielle Stellen greifen gerne auf die Arbeit von > OS-Mappern zurück – so stellt das LFRZ z.B. gratis über geoimage sehr genaue > Orthofotos zur Bearbeitung zur Verfügung. Welche OSM-Projekte gibt es denn, > die auf diese Kooperation zurückzuführen sind? Warum verlässt man sich auf > die Arbeit von einigen unkontrollierten, engagierten OS-Mappern? Werden die > Daten, die bei solchen Projekten gesammelt werden, irgendwie kontrolliert? > (Da hätte ich gerne ein bis zwei besondere, aufregende Beispiele von > Projekten und einen feurigen Vortrag, dass OSM Sachen kann, die die > institutionalisierte Kartografie nicht kann (z.B. Rollstuhlwege durch die > Stadt).) > > > > - Sie haben mir mit der Karte von Gaza gezeigt, dass OSM dort > hinkommt, wo teilweise nicht einmal Google hinblickt. OSM spielt in Krisen- > und Katastrophengebieten eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, schnell > neue Pläne zu erstellen. Wie sind solche akuten Hilfsaktionen organisiert? > (Gibt es da z.B. so etwas wie eine Task Force, die dann gezielt in dieses > Gebiet fährt, oder machen das Ansässige? Zusammenarbeit mit Militär u.Ä.? > Gibt es solche Einsätze auch in Österreich zum Katastrophenschutz? Hochwasser > o.Ä. ) > > > > - Google oder Bing Map à was ist Ihnen sympathischer? > > > > - Wanderkarte vs. OSM vs. Navigerät à was ist überlegen? Inwiefern? > > > > - Ein paar Facts und Figures: > > > > Wie und wann ist OSM entstanden? > > Wieviele Menschen arbeiten in Österreich ca. an OSM-Projekten? > > Welche Flecken in Österreich sind noch weniger gemappt? > > Wo soll sich OSM hinentwickeln? Was bringt die nahe Zukunft und was ist > (noch) Utopie? ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de