Hallo Sascha,
meine Arbeiten werden regelmäßig zerstört, so das mir langsam die Lust vergeht,
überhaupt noch groß Zeit in diesem Projekt zu versenken.
Das verstehe ich gut!
Ursache von solchen "Zwisigkeiten" sind meistens Missverständnisse.
Beispiel "landuse":
A versteht unter "landuse=residental" ein *Wohngebiet*,
also ein grösseres zusammenhängendes Gebiet, in dem Wohnhäuser stehen,
das durch Strassen erschlosen ist, in dem es auch Geschäfte, Schulen,
Krankenhäuser, Hotels, Tankstellen, etc. gibt.
B versteht unter "landuse=residental" ein "reines Wohngebiet",
also eine grössere zusammenhängende Fläche, auf der ausschliesslich
Wohnhäuser stehen. (also /keine/ Geschäfte, Schulen, Krankenhäuser,
Hotels, Tankstellen, etc).
C versteht unter "landuse=residental" einzelne "Katasterflächen" mit der
Zweckbestimmung "Wohnen".
Wenn die drei jetzt Flächen mappen, diese gleich bezeichnen, aber
jeweils etwas anderes meinen (Kategorien-/Klassen-Fehler),
dann ist Streit vorprogrammiert.
Auch "schleichende Bedeutungsänderungen"
("ich mache jetzt Mikromapping")
führen immer zu missverständnissen und Konflikten.
_Lösung_
Jeweils ein eigenes Attribut
für jeweils eine unterschiedliche Kategorie.
Und natürlich verständliche, eindeutige und nachvollziehbare Doku.
_Vorschlag_
"landuse=residental"=grosses Wohngebiet, incl. Infastruktur
"landuse=industrial"=grosses Gewerbegebiet mit Infrastruktur
Und für Mikromapping sowas wie:
"Kataster=xy"...
oder generischer:
"Mikro=xy"...
Grundstücksgrenze. Nicht in der Mitte einer Straße
Das ist gut, denn Liniengebilde
sind per se eine andere Klasse als Flächen
und sollten nicht "vermischt" oder "aneinandergeklebt" werden.
(Linien in OSM sind "abstrahierte Flächen").
andere Flächennutzung: Krankenhäusern, Wäldern,
Parks, Kindergärten, Wohngebiete und was es sonst noch alles gibt.
Vielleicht kann man "landuse" und "natural" als Trennungsmerkmal nutzen:
"landuse" = Nutzungsart (Schule, Krankenhaus, Schwimmbadanlage, etc)
"natural" = Natur (Wald, Wiese, See, Sandstand, etc)
Industrie-, oder Wohngebiete,
die über etliche Straßen - teilweise über mehrere Stadtteile verlaufen.
Ja, das ist die klassische Bedeutung von "landuse=residental".
Wenn das "schleichend" verändert wird, führt das zu Konflikten.
Stattdessen sollte für eine andere Bedeutung ein anderes "tag" verwendet
werden (s. oben).
im Wiki nichts genaueres steht.
Ja, mangelhafte Dokumentation führt immer zu Missverständnissen.
übereinanderliegende Flächennutzungen
Früher war das Standard.
Eine Insel wurde einfach auf den See gemalt.
Heute wird sie per Multipolygon ausgeschnitten.
Aber auch heute ist sind Metzgerei und Bäckerei /im/ Wohngebiet
(und bilden /kein/ eigenes Industriegebiet ;-) )
Interessierte sagen, sie lassen lieber die Finger davon
Das geht mir oft genauso: z.B. wenn ich die Küstenlinie verschieben
muss, aber daran ein "residental" klebt :-(
Oder wenn ich eine Strasse ändern muss und daran ein Wald oder eine
Wiese klebt :-(
wieviel Genauigkeit in OSM erwünscht
So viel wie möglich :-)
Voraussetzung ist aber, dass
*unterschiedliche Schlüssel für unterschiedliche Klassen/Kategorien*
definiert und benutzt werden.
Und da gibt es in OSM noch viel zu tun!
Gruss, Markus
PS:
alles lückenlos "ausgemalt"
Dafür ist allein der Renderer zuständig.
Aber um diese Aufgabe gut erfüllen zu können,
braucht er klar definierte Schlüssel und Werte,
die dann von den Mappern auch richtig angewendet werden.
PPS: danke dass Du das Problem aufgreifst - es kommt in regelmässiger
Wiederkehr. Wäre schön, wenn sich endlich mal ein paar OSMer ernsthaft
um grundsätzliche Lösungen bemühen :-)
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