Hallo Thomas,

> Mein Projekt „Wir mappen unsere Verbandsgemeinde“ hat die ARGE der
> Agentur für Arbeit neugierig auf OpenStreetMap gemacht.

:-)

> Sie haben nun vor, im Zeitraum eines halben Jahres das
> gesamte Kreisgebiet von 1-Euro-Jobbern mappen zu lassen.

:-) Voraussetzung ist, dass die OSMer vor Ort intensiv in das Projekt 
eingebunden sind: gemeinsame Planung, gemeinsame Organisation, 
gemeinsame Stammtische, gemeinsame "Mapping-Party", Patensystem, 
Schulung, etc.

> Diese sollen dabei von den üblichen Bildungsträgern betreut werden.

:-)

> Denkt Ihr, dass das gut gehen kann?

Ja.

OSM ist ein interessantes Projekt, Die Arbeit ist sinnvoll, 
anspruchsvoll, bewegungsintensiv, naturnah (Land), vielseitig, 
kommunikativ, lustvoll. Das Produkt ist hochwertig und sehr ethisch.

Durch so eine Massnahme werden bei den Bildungsträgern entweder 
Arbeitsplätze für erfahrene OSMer geschaffen, und/oder erfahrene OSMer 
können Mitarbeiter der Bildungsträger schulen (gegen Entgelt).

Dadurch könnten Bildungsträger auf die Idee kommen, auch im öffentlichen 
Bildungsprogramm Kurse über OSM anzubieten.

Oder OSM für ihre Kerntätigkeit mit ihrem Kernklientel einzusetzen.
(Verbandsarbeit, Jugendarbeit)

Dadurch könnte ein neuer Personenkreis für OSM interessiert werden.

Zwei Dinge sind zu bedenken:

1. Gute Arbeit bedingt motivierte kompetente Mitarbeiter.

Wenn die Mitarbeiter noch keine OSMer sind (und als Harz-4-Empfänger für 
solche Jobss vorgesehen sind oder sich dafür bewerben könne), dann steht 
und fällt der Erfolg mit dem Teamleiter, wie dieser sein Team führt und 
ausbildet. Der Teamleiter sollte m.E. OSMer sein (oder werden).

2. 1-Euro-Jobs vernichten Arbeisplätze und reduzieren das Lohnniveau 
bundesweit (genauso wie Zeitarbeit). Das widerspricht dem Gedanken von 
"Freiheit" und Geriechtigkeit, und ist m.E. unsozial und 
gesellschaftspolitisch destruktiv.

Da es diese Institution aber nun mal gibt, und wahrscheinlich auch 
arbeitslose OSMer, finde ich die Idee im Interesse von OSM durchaus 
sinnvoll. Und könnte mir durchaus auch vorstellen, in der 
Öffentlichkeitswirksamkeit diese zu nutzen, um die arbeitsmarkt- und 
sozialpolitische Problematik deutlich zu machen und die Idee "freie 
Daten für freie Bürger" zu transportieren und für die Abschaffung von 
gegenläufigen arbeitsmaktpolitischen Modellen zu werben.

Gruss, Markus

PS: Die Arbeitsverwaltung erfasst auch arbeitslose Programmierer.
Vielleicht ist ja auch unter diesen einer, der, wenn er von OSM wüsste, 
Lust hätte, sich damit zu beschäftigen :-)

zu 2.: auch ehrenamtliche Arbeit vernichtet Arbeisplätze.
Aber das sind politische Themen, die vielleicht besser in einem anderen 
eigenen Thread diskutiert werden sollten.

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