NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 66/17 | 14. JUNI 2017
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Agrar/EU/Umwelt
NABU: Endlich Schluss mit Glyphosat & Co. auf ökologischen
Vorrangflächen
EU-Abgeordnete stimmen für Pestizid-Verbot
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Straßburg – Der NABU begrüßt den heutigen Beschluss des Europäischen
Parlaments für ein Verbot von Pestiziden auf ökologischen Vorrangflächen
ab Januar 2018. EU-Agrarkommissar Phil Hogan hatte einen entsprechenden
Vorschlag für ein Pestizidverbot auf diesen Flächen gemacht, um dem
Artenverlust in der Landwirtschaft entgegenzuwirken. Die Abgeordneten
stimmten knapp gegen den Beschluss des EU-Agrarausschusses und die
Resolution des deutschen EP-Abgeordneten Albert Deß (CSU) und des Briten
John Stuart Agnew (UKIP). Beide hatten sich zuvor im Agrarausschuss
gegen den Vorschlag der EU-Kommission und somit gegen das Pestizidverbot
auf ökologischen Vorrangflächen stark gemacht. 
 
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Glyphosat und Co. haben auf
diesen Flächen nichts zu suchen. Das ist ein längst überfälliger erster
Schritt in die richtige Richtung. Die EU-Parlamentarier haben ein
wichtiges Signal gesetzt. Bis zu einer grundlegenden Reform der
EU-Agrarpolitik und einer wirklichen Trendwende, um die erschreckenden
Verluste der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft aufzuhalten, ist es
trotzdem noch ein weiter Weg. Wir brauchen mehr Vielfalt in der
Agrarlandschaft mit blütenreichen Wiesen und Säumen, Brachflächen,
Sträuchern und Hecken, wo Insekten und Feldvögel Lebensräume
finden.“
 
Damit Landwirte die Direktzahlungen aus der ersten Säule der
EU-Agrarpolitik (GAP) erhalten, müssen sie sicherstellen, dass fünf
Prozent ihrer Fläche als ökologische Vorrangflächen genutzt werden.
Diese Flächen konnten jedoch, wie alle wissenschaftlichen Untersuchungen
belegen, bis heute keinen wesentlichen Beitrag zum Schutz der
Artenvielfalt in Agrarlandschaften leisten – nicht zuletzt aufgrund des
bislang erlaubten Einsatzes von Pestiziden. Bisher fließen jährlich gut
zwölf Milliarden Euro an Direktzahlungen unter anderem für die
ökologischen Vorrangflächen an die Landwirte in der EU. Insgesamt
beträgt das EU-Agrarbudget 60 Milliarden Euro pro Jahr.
 
Das Abstimmungsergebnis zeigt, dass die Wünsche der Bürger nach einer
umfassenden Reform der EU-Agrarpolitik erste kleine Früchte tragen.
Innerhalb von nur einer Woche waren über 9.000 Menschen dem Aufruf des
NABU gefolgt und hatten Protest-E-Mails an einflussreiche EU-Abgeordnete
verschickt.
 
Mehr Infos: www.NABU.de/Pestizidprotest
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Kostenfreie Pressebilder: www.NABU.de/pressebilder_glyphosat
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