NABU-PRESSEMITTEILUNG | 11. OKTOBER 2017
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Umwelt/Vogelschutz/Energie
Vogelfunde unter Stromleitungen melden
NABU und Renewables Grid Initiative starten Hotline für besseren
Vogelschutz im Stromnetz 
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Berlin – Mit der Hotline „Vogelfund und Stromleitung“ starten NABU und
die Renewables Grid Initiative (RGI) heute eine Initiative für einen
besseren Vogelschutz im Stromnetz. Unter dem Dach von RGI engagieren
sich Netzbetreiber und Naturschutzverbände seit 2009 unter anderem für
die Belange von Naturschutz bei Netzentwicklung und -betrieb. 
 
Ziel der Hotline ist es, die Informationsgrundlage für künftige
Vogelschutzmaßnahmen beim Netzausbau und an bestehenden Leitungen zu
verbessern. Über die Hotline können Vogelfunde künftig von jedem
telefonisch und auch online beim NABU gemeldet werden. Dort werden alle
Informationen von einem Ornithologen systematisch erfasst und
ausgewertet.
 
„Mit der Hotline werden erstmals Daten zu Vögeln als Kollisionsopfern
im ganzen Bundesgebiet systematisch erfasst und untersucht. Diese Daten
ermöglichen es uns, Handlungsbedarf und geeignete Maßnahmen gegen
Vogelkollisionen zu identifizieren und gemeinsam mit den Netzbetreibern
umzusetzen“ sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Anders als im
Verkehr oder an Windrädern lassen sich die Opferzahlen so mit
überschaubarem Aufwand deutlich verringern“, so Miller weiter.
Insgesamt sei davon auszugehen, dass in Deutschland jährlich zwischen
1,5 bis 2,8 Millionen Vögel an Hoch- und Höchstspannungsleitungen
sterben. 
 
Der NABU und deutsche Übertragungsnetzbetreiber bemühen sich seit
Jahren im gegenseitigen Austausch, die Kollisionen von Vögeln mit
Stromleitungen zu reduzieren. Vor allem für größere Vogelarten mit
seitlichem Sehfeld sind die Leitungen im Flug nicht immer deutlich zu
erkennen, so dass Kollisionen dann meist tödlich enden. Häufigste
Maßnahme zum Schutz der Vögel ist dabei die Anbringung so genannter
Vogelschutzmarker an besonders kritischen Leitungsabschnitten. Bei der
Neuplanung von Trassen werden darüber hinaus sensible Vogelvorkommen
möglichst frühzeitig berücksichtigt und dann neue Trassen gesucht
oder niedrigere Masten eingesetzt. Die durch die Hotline gesammelten
Daten werden diese Bemühungen deutlich unterstützen. 
 
Über die Hotline sollen vorrangig Vogelkollisionen mit den
Höchstspannungsleitungen gemeldet werden. Aber auch Vogelfunde im
Verteilnetz, etwa an stromschlaggefährdenden Mittelspannungsmasten oder
andere technisch verursachte Vogeltode werden gesammelt. Diese Daten
sind für den NABU auch deshalb von großem Interesse, weil dadurch die
Lebensrisiken für unterschiedliche Vogelarten besser verstanden werden
können. So ist es möglich Lösungen zu herbeizuführen.
„Ich freue mich, dass die Zusammenarbeit unserer Mitglieder anhand sehr
konkreter Projekte vertieft wird“, sagt Antonella Battaglini, CEO der
Renewables Grid Initiative. „Dadurch werden unsere Grundprinzipien, wie
sie zum Beispiel in der Europäischen Netzerklärung formuliert sind,
gemeinsam und damit wirkungsvoller in die Tat umgesetzt.“  
 
Zugang zur Hotline
Die Vogelfund-Hotline ist werktags unter 030-284 984 5500 erreichbar.
Unter www.NABU.de/vogelfund-stromleitung (
http://www.nabu.de/vogelfund-stromleitung )  können Meldungen über ein
Online-Formular gemacht werden. Ein erklärender Leitfaden und weitere
Informationen zur Stromleitungsproblematik stehen dort ebenso zur
Verfügung.
 
Über die Renewables Grid Initiative
Die Renewables Grid Initiative (RGI) ist eine einzigartige
Kollaboration von NGOs und Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) aus Europa.
Sie engagiert sich für eine transparente und umweltbewusste Entwicklung
des Netzes, die den Ausbau und die Integration Erneuerbarer Energien
fördert. Die RGI veröffentlichte unter anderem die European Grid
Declaration, die Grundsätze für ÜNBs im Rahmen der
Öffentlichkeitsbeteiligung beim Netzausbau festlegt. Weitere
Informationen dazu unter https://renewables-grid.eu/activities/ird.html

 
Für Rückfragen:
Eric Neuling, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. +49 (0)30. 284 984 1812 
Mobil +49 (0)1234.56 78 90, E-Mail: eric.neul...@nabu.de 
 
 
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