NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 45/18 | 26. APRIL 2018
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Umwelt/Verkehr/Fehmarnbelt
NABU unterstützt Klage gegen unzulässige  Staatsbeihilfen für
Fehmarnbeltquerung
Miller: Großprojekt schadet Mensch und Natur     
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Luxemburg/Berlin – Am 26. April findet im Rahmen der Planungen zur
festen Fehmarnbeltquerung vor dem General Court (Europäisches Gericht)
in Luxemburg eine Verhandlung zur Klage der Reederei Scandlines gegen
den dänischen Staat sowie die staatseigene dänische Bau- und
Betreibergesellschaft Femern A/S statt. Hintergrund der Klage der
Reederei sind wettbewerbsverzerrende staatliche Beihilfen, die Dänemark
der staatseigenen Gesellschaft Femern A/S gewährt, welche für Bau und
Betrieb der festen Fehmarnbeltquerung verantwortlich ist. 
 
Das juristische System der EU lässt die Unterstützung von Klagen durch
Dritte zu und die unterstützende „Streithilfe“ des NABU in Bezug auf die
zu erwartenden negativen ökologischen Auswirkungen wurde vom zuständigen
General Court zugelassen.Damit setzt das Gericht auf europäischer Ebene
ein wichtiges Zeichen hinsichtlich der Bedeutung der Umweltverbände bei
Planungen zu ökologisch risikoreichen Projekten. Entsprechend werden die
Anwälte des NABU vor Gericht vortragen, dass es sich um ein
Hoch-Risiko-Vorhaben in einem der sensibelsten Meere der Welt handelt,
das durch die extreme wirtschaftliche Nutzung (Windparke, Brücken,
Gaspipelines, Handelsschifffahrt, Fischerei etc.) bereits am Randes des
Kollapses steht. „Ein unseriös finanziertes, infrastrukturell
überflüssiges Vorhaben wie eine feste Fehmarnbeltbeltquerung, das
auch nach Einschätzung von Fachleuten ohne adäquaten Bedarf ist, wäre
allein mit Staatsmitteln lebensfähig. Es ist nicht hinnehmbar, dass  bei
diesem ohnehin schlecht geplanten Vorhaben durch Aushebeln von
Wettbewerb auch noch ein irreparabler Schaden für Natur und Umwelt
entsteht. Deswegen unterstützen wir mit eigenen Mitteln voller
Überzeugung die Klage der Reederei Scandlines“, sagt
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. 
 
Scandlines sei zwar aktuell ökologisch auch noch keine hundert Prozent
„saubere“ Reederei, zeige aber mit den Diesel-elektrischen Hybridfähren
im Fehmarnbelt vielversprechende Ansätze für eine emissionsarme Querung
des Fehmarnbelts. Der NABU berät die Reederei seit ein paar Jahren auf
ihrem Weg zur Zero-Emission-Reederei. Ziel von NABU und Scandlines ist,
den Fehmarnbelt in wenigen Jahren mit voll-elektrischen Fähren zu
queren. Dagegen wäre der dänische Staat angesichts niedriger
Durchleitungsgebühren für die Bahn zwingend auf Mehreinnahmen vor allem
aus dem Straßengüterverkehr angewiesen. „Während die Reederei
perspektivisch bei CO2 und Luftemissionen massiv reduziert, schafft das
Königreich Dänemark durch mehr Straßenverkehr statt weniger ein
Emissions-Monster, dass zusätzlich noch ein EU-Meeresschutzgebiet
ruiniert. Wir werden mit allen Mitteln versuchen, diesen
anachronistischen Irrsinn zu verhindern“, sagt NABU-Fehmarnbeltexperte
Malte Siegert.


Mehr Infos: www.NABU.de/fehmarnbelt
( http://www.nabu.de/fehmarnbelt) 


Für Rückfragen:


Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik NABU Hamburg und
Fehmarnbelt-Experte, bei der Verhandlung in Luxemburg vor Ort. Mobil +49
(0)173.937 32 41, E-Mail: sieg...@nabu-hamburg.de


 


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