NABU-PRESSESTATEMENT | 2. MAI 2018
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Umwelt/Insekten
NABU-Statement zum Eckpunkte-Papier "Aktionsprogramm Insektenschutz"
Miller: Schritt in die richtige Richtung - Insektenschutz muss fest in
Agrarpolitik verankert werden
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Berlin – Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat am heutigen Mittwoch
Eckpunkte zum „Aktionsprogramm Insektenschutz“ vorgestellt. Damit soll
die Landwirtschaft insektenfreundlicher gemacht werden. In dem sieben
Seiten umfassenden Papier heißt es unter anderem, dass „großflächige
Strukturen in der Landbewirtschaftung aufgelöst und neue Lebensräume und
Verbindungskorridore für Insekten in der Kulturlandschaft geschaffen
werden“ sollen. Dazu erklärt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: 
 
„Das Papier von Bundesumweltministerin Schulze ist ein Schritt in die
richtige Richtung und ein dringend notwendiges Signal, um dem
Insektensterben entgegenzuwirken. Doch um wirklich beurteilen zu können,
ob es die Bundesregierung mit dem Schutz von Bienen und anderen Insekten
tatsächlich ernst meint, sind zwingend verbindlichere Zusagen vonnöten.
So ist es nach wie vor nicht erkennbar, bis wann der Ausstieg aus
Glyphosat konkret erfolgen soll. Auch wird das Neonicotinoid-Verbot zwar
begrüßt, jedoch die Tatsache unter den Teppich gekehrt, dass auch in
Deutschland zwei weitere noch immer zugelassen sind und eingesetzt
werden. Auch der Plan, den Einsatz von Pestiziden in Schutzgebieten
deutlich zu verringern und wo möglich zu verbieten  ist viel zu
unkonkret – in unseren Edelsteinen der Natur sind ein Verbot und
ausreichende Pufferzonen überfällig.“  Erfreulich seien die Ziele der
Extensivierung von Grünland und zur Schaffung von Strukturelementen und
Verbindungskorridoren, die nicht nur den Insekten zugute kommen.
 
Das Bekenntnis Schulzes, sich „intensiv für eine Verbesserung der
EU-Naturschutzfinanzierung“ einsetzen zu wollen, ist ein klares Signal
an Bundesagrarministerin Klöckner, an die der NABU appelliert, das
„Aktionsprogramm Insektenschutz“ ebenfalls in der Agrarpolitik zu
verankern. „Um das Insektensterben zu stoppen, ist eine 
ressortübergreifende Initiative erforderlich. Ohne eine Wende in der
Agrarpolitik wird das Problem nicht gelöst. Dazu gehört die Reform der
EU-Agrarpolitik  mit mehr Geldern für Naturschutzmaßnahmen“, so Miller.

 
Unter dem Motto „Zählen, was zählt“ startet der NABU sein neues Citizen
Science-Projekt „Insektensommer“. Es ist die erste bundesweite
Insektenzählung in Deutschland. Naturfans sind bundesweit aufgerufen
in ihrer Umgebung vom 1. bis zum 10. Juni sowie vom 3. bis zum 12.
August Insekten zu beobachten und unter www.insektensommer.de  online zu
melden. 
 
Mehr Infos:
www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/insektensterben/index.html

 
www.insektensommer.de 
 
Kostenfreie Pressebilder: www.nabu.de/pressebilder_insektensommer 
 
Für Rückfragen:
Dr. Christine Tölle-Nolting, NABU-Referentin für Agrarpolitik und
ländliche Räume, Tel. +49 (0)30.284984-1641, E-Mail:
christine.toelle-nolt...@nabu.de


Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. Tel. +49
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