NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 58/18 | 18. MAI 2018
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Naturschutz/Garten (zum Tag der biologischen Vielfalt, 22. Mai)
NABU: Von wegen Unkraut - Wildkräuter helfen bei vielen Beschwerden
Brennnessel, Spitzwegerich und Co. wurden viele Jahrhunderte als
Heilpflanzen genutzt
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Berlin – Wildkräuter, die Hobbygärtnern oft als „Unkraut“ ein Dorn im
Auge sind, wurden Jahrhunderte lang als Heilpflanzen genutzt und
geschätzt. Der NABU möchte anlässlich des Tags der biologischen
Vielfalt dieses fast vergessene Wissen wieder ins Bewusstsein bringen.
 
„Unkraut wird zu Unrecht so genannt, denn Wildkräuter sind besonders
wichtig für Insekten und andere Tiere – und viele haben Heilwirkungen
für den Menschen“, sagt NABU-Gartenexpertin Marja Rottleb. „Leider
ist das Wissen darüber in großen Teilen der Bevölkerung verloren
gegangen. Unsere Großeltern wussten noch, wie sie die Kräuter in Küche
und Hausapotheke einsetzen konnten.“
 
So wird beispielsweise der Löwenzahn seit Jahrhunderten als Heilkraut
genutzt. Durch seinen hohen Vitamingehalt, beispielsweise Vitamin A, C
und K, aber auch dank der enthaltenen Bitterstoffe wirkt er positiv auf
den menschlichen Körper. Eine Frühjahrskur mit frischen jungen Blättern
wirkt Wunder bei Frühjahrsmüdigkeit, und nicht nur Galle und Leber,
sondern auch der Darm und der Blutzuckerspiegel werden ausgeglichen. 
Die Brennnessel kann mehr als bei Berührung brennende Quaddeln auf der
Haut zu hinterlassen. Ihr Vitamingehalt ist wesentlich höher als der
eines Kopfsalates, sie enthält Karotinoide, Kalium, Kalzium, Eisen und
Chlorophyll. Dieser hohe Nährstoff- und Vitamingehalt machen die
Brennnessel zu einem wahren Wundermittel. Sie wirkt stark harntreibend
und blutreinigend. Auch die Samen sind essbar. Sie werden in vielen
Kulturen als Aphrodisiakum eingesetzt. „Insekten und Vögel fliegen total
auf die Brennnessel“, so Marja Rottleb. „Die Brennnessel ist
Raupenfutterpflanze für mehr als dreißig heimische Falterarten, darunter
Tagpfauenauge, Distelfalter und Admiral. Es lohnt sich also in jedem
Fall, eine Brennnesselecke im Garten zu belassen, sei es als
Superfood-Quelle oder Insektenbuffet.“ 
Die Blätter des Spitzwegerichs – auch König des Wegesrands genannt –
hilft bei vielen Beschwerden. „Bei Mückenstichen verschafft es Linderung
zerdrückte Blätter auf dem Stich zu verreiben“, so die
NABU-Gartenexpertin. Spitzwegerich enthält Stoffe, die eine
antibakterielle Wirkung haben, sowie Schleimstoffe, die reizmildernde
Effekte besitzen. Sie bilden eine Art schützenden Film über die
Schleimhaut in Mund und Rachen. „Damit kann der Spitzwegerich lästigen
Hustenreiz mindern“, so Marja Rottleb.
Ein Tausendsassa unter den Wildkräutern ist der Afrikanische Beifuß –
heimisch im Osten und Süden Afrikas von Äthiopien bis nach Südafrika.
Die Pflanze kann zur Behandlung von Husten- und Fiebersymptomen
eingesetzt werden, aber auch bei Magenschmerzen und Nierenleiden. Der
Saft der zerstampften Beifußblätter wird mit heißem Wasser zu einem Tee
aufgegossen und dann getrunken oder inhaliert. Der NABU baut
Afrikanischen Beifuß und andere heilende Pflanzen im
Kafa-Medizinalgarten in Südwest-Äthiopien an und bietet der lokalen
Bevölkerung Führungen und Weiterbildungen für Kräuterzucht an. „Denn
auch in Äthiopien geht das Wissen um Kräuter und ihre heilende Wirkung
sukzessive verloren. Auch dort möchten wir diese Pflanzenarten erhalten
und wertvolles Wissen um natürliche Heilung pflegen und weitergeben“,
sagt die NABU-Afrikaprogramm-Leiterin Svane Bender. 
 
Weitere hilfreiche Tipps für Wildpflanzen im Garten unter
www.NABU.de/wildpflanzen ( http://www.nabu.de/wildpflanzen ) 
 
Mehr Infos zum Kafa-Medizinalgarten: unter www.NABU.de/Kafa-Garten (
http://www.nabu.de/Kafa-Garten ) 
 
Kostenfreie Pressebilder finden Sie unter
www.NABU.de/pressebilder_heilkraut 
und www.NABU.de/pressebilder_kafa (
http://www.nabu.de/pressebilder_kafa ) 
 
 Für Rückfragen:
 
Marja Rottleb, NABU-Gartenexpertin, Tel. +49 (0)30.28 49 84-1582,  
E-Mail: marja.rott...@nabu.de
 
Zum Kafa-Medizinalgarten:  Svane Bender, NABU-Afrikaprogramm-Leiterin,
Tel. +49(0)30.28 49 84-1711, E-Mail: svane.ben...@nabu.de 
 
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