NABU-PRESSEMITTEILUNG | 13. JANUAR 2020
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Artenschutz International
NABU greift Schneeleoparden mit schweren Schussverletzungen in
Kirgistan auf
NABU: Großkatze Opfer eines Mensch-Wildtier-Konfliktes in Talas-Region

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Berlin/Bischkek - Die Anti-Wilderei-Einheit des NABU in Kirgistan, die
"Gruppa Bars" (deutsch: "Gruppe Schneeleopard"), hat in der Talas-Region
im Nordwesten Kirgistans einen schwerverletzten Schneeleoparden
aufgegriffen. Das etwa ein Jahr alte Tier irrte orientierungslos durch
die Ortschaft Kok-Kashat. Anwohnern gelang es, den jungen
Schneeleoparden zu fangen und in die Obhut des NABU zu übergeben.
 
"Der Zustand des Schneeleoparden ist kritisch", teilte Tolkunbek
Asykulov, Leiter der NABU-Filiale in Bischkek, mit, nachdem das Tier in
der Staatlichen Agraruniversität untersucht und operiert worden war. Das
rechte Auge des Schneeleoparden sei komplett zerstört, die Sehkraft des
linken Auges betrüge nur noch 40 Prozent. Grund dafür seien mehr als 70
Schrotkugeln im Kopf des Tieres, wie Röntgenaufnahmen ergaben. "18 der
Kugeln konnten mittlerweile entfernt werden, alle weiteren verbleiben
zunächst, da die Gefahr für das Überleben des Schneeleoparden bei
weiterer Entnahme als zu groß eingeschätzt wurde. Erste Meldungen nach
dem mehrstündigen Eingriff sprechen von einer gewissen Verbesserung des
Zustandes des Tieres. Es versucht zu gehen und nimmt Nahrung und
Flüssigkeit zu sich", so Asykulov weiter.
 
Der junge Schneeleopard ist Opfer eines Mensch-Tier-Konfliktes und
wurde mit einem Schrotgewehr angeschossen. "Die menschliche Bevölkerung
mit ihren Viehherden breitet sich immer weiter aus. Gleichzeitig
schrumpfen durch den Klimawandel der Lebensraum des Schneeleoparden und
die Anzahl seiner Beutetiere. So kommt es immer öfter zu Konflikten,
denn durch Angriffe von Schneeleoparden auf ihre Viehherden erleiden
lokale Hirten teilweise immense Verluste", sagte Asykulov. Die
Polizeibehörde in Talas hat offizielle Untersuchungen eingeleitet
 
Nur einen Tag später griff die Anti-Wilderei-Einheit in der Gemeinde
Jumgal der Region Naryn einen weiteren Schneeleoparden in einer
Ortschaft auf. Die etwa elf Jahre alte weibliche Großkatze versuchte in
einen Stall mit Haustieren einzudringen, wurde allerdings von einem
Hofhund erschreckt und in einen Schuppen getrieben. In der Nacht von
Freitag auf Samstag wurde das stark geschwächte Tier, das den Namen
Akmore erhielt, nach Bischkek transportiert und durch Veterinärmediziner
untersucht. Mittlerweile befindet sich die Schneeleopardin im
NABU-Rehabilitationszentrum in Ananjewo. Aufgrund ihres hohen Alters
sowie drei fehlender Eckzähne, ist es unwahrscheinlich, dass sie in
freier Wildbahn überleben kann.
 
In Kirgistan leben nur noch etwa 300 der vom Aussterben bedrohten
Großkatzen. Der NABU engagiert sich seit Anfang der 90er Jahre für
den Schutz von Schneeleoparden und konnte durch die Präsenz und
Aufklärungsarbeit der "Gruppa Bars" einen spürbaren Rückgang der
Wilderei in Kirgistan bewirken. In Pakistan fördert der NABU das
ausgezeichnete Projekt der pakistanischen NGO "Baltistan Wildlife
Conservation and Development Organization" (BWCDO) zur Verminderung von
Mensch-Wildtier-Konflikten, um die dort lebenden Schneeleoparden zu
schützen. In Tadschikistan unterstützt der NABU engagierte
Naturschützer beim Aufbau gemeindebasierter Wildschutzvereine.
 


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