NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 21/20 | 20. MÄRZ 2020
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Umwelt/Tag des Waldes (21.3.)
NABU fordert zum Tag des Waldes eine Neuausrichtung der Waldpolitik
Krüger: Urwaldähnliche Strukturen in Wirtschaftswäldern fördern 
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Berlin – Zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März fordert der
NABU
eine grundlegende Neuausrichtung der Waldpolitik in Deutschland. Mit
Blick auf den Klimawandel sei eine nachhaltige Strategie nötig, um den
Waldumbau in Deutschland so voranzubringen, dass Ökosysteme tatsächlich
naturnäher und damit anpassungsfähiger werden. Nur dann sind sie
widerstandsfähiger bei Dürre und anderen Wetterextremen. 
 
 „Unsere Wälder stehen zunehmend unter Druck: Weithin sichtbar haben
die Dürresommer Spuren in unseren Landschaften hinterlassen. Rund zwei
Prozent unseres Waldes, gut 245.000 Hektar, sind abgestorben. Wir
brauchen jetzt ein Umdenken im Wald und einen Umbau: Naturnähere Wälder,
die fit sind für den Klimawandel und wertvolle Lebensräume bieten für
Tiere, Pflanzen und Pilze“, so NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.
 
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte kürzlich die Schadholzzahlen
für 2018 bis 2020 prognostiziert. Demnach werden insgesamt 160 Millionen
Kubikmeter Schadholz erwartet. Offensichtlich verringern naturnahe
Wälder bestehend aus heimischen Laubbaumarten auch das
wirtschaftliche Risiko für die Waldbesitzer. Gut 90 Prozent der
Schadholzmenge ist Nadelholz. Die Schadholzmenge für 2020 wird vor allem
vom Witterungsverlauf in Frühling und Sommer abhängen. Werden sie
ähnlich trocken und heiß wie die letzten beiden Jahre, ist davon
auszugehen, dass die Schadholzmenge deutlich großer sein wird. Da die
Preise am Holzmarkt eingebrochen sind, böte sich die einmalige Chance,
große Mengen von Bäumen im Wald zu belassen.
 
„Der Wert von Totholz für die biologische Vielfalt ist enorm hoch, sie
fördern die Wasserspeicherung und Nährstoffverfügbarkeit und verbessern
damit die Startbedingungen für die neue Waldgeneration. Da das Belassen
von großen Totholzmengen von zentraler Bedeutung für den Waldnaturschutz
ist, sollte dies den Waldbesitzern finanziell honoriert werden“, fordert
Krüger.  
 
Für die Artenvielfalt sind Totholz, Baumhöhlen wichtig. Wie sehr sie in
Deutschland fehlen, macht ein Blick in die Roten Listen deutlich: Rund
60 Prozent der heimischen Holzkäferarten sind ausgestorben oder
gefährdet. Von den 25 Fledermausarten sind 14 gefährdet - vor allem
jene, die auf Baumhöhlen angewiesen sind. 
 
Auch bei der anstehenden Änderungen des Bundesjagdgesetzes müssen
Waldumbau und Wiederbewaldung stärker berücksichtigt werden, fordert der
NABU. Deutlich stärker als bisher muss dabei aber auch die
gesellschaftliche Bedeutung baum- und strauchartenreicher Mischwälder in
den Vordergrund gestellt werden. 
 
Der NABU hat bereits im Sommer 2019 ein 12-Punkte-Papier mit den
nötigen Schritten für einen ökologischen Waldumbau vorgelegt.
Download des 12-Punkte-Papiers: www.nabu.de/wald-und-klimawandel
 
Mehr Infos:www.NABU.de/Wald 
 
Für Rückfragen:
Stefan Adler, NABU-Waldexperte, Mobil +49 (0)172.2832663, E-Mail:
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