NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 27/21 | 19. März 2021
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Umwelt/ Meere (zum 22.3.)
Weltwassertag: NABU fordert Gewässerpolitik von der Quelle bis zum
Meer
Missmanagement des Hamburger Hafens und Grubenwasser aus Erzgebirge
gefährden Elbe und Wattenmeer
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Berlin – Zum Weltwassertag der Vereinten Nationen am 22. März
appelliert der NABU an die Regierungen von Bund und Ländern, ökologische
Zusammenhänge zu berücksichtigen und Gewässerpolitik von der Quelle der
Flüsse bis zum Meer zu denken. 
 
Dass dies dringend nötig ist, zeigt das Beispiel des Hamburger Hafens.
Getrieben durch Dürresommer und Elbvertiefung droht ein ganzes System zu
kippen. „Hier zeigt sich, wie eng der Zustand des Meeres von den
Aktivitäten im Fluss abhängt“, so NABU-Meeresschutzexperte Kim
Detloff, „Wenn die Elbe vertieft oder mit Schwermetallen belastetes
Grubenwasser aus dem Erzgebirge eingeleitet wird, wirkt sich das auch
auf die Nordsee und das Weltnaturerbe Wattenmeer aus. Falsche
Entscheidungen können ganze Ökosysteme ins Wanken bringen.“
 
Der NABU sorgt sich auch um Deutschlands Ästuare und fordert eine
bessere Politik für Elbe, Ems und Oder. Sie sind die Lebensadern ganzer
Regionen und wirken sich positiv wie negativ auf den Zustand der Nord-
und Ostsee aus. Die extremen Dürresommer der letzten Jahre haben Hamburg
und die Elbe zusammen mit der neunten Elbvertiefung in eine fast
ausweglose Sackgasse geführt. Der Fluss stirbt, wichtige
Flachwasserbereiche gehen verloren, der Sauerstoffgehalt sinkt und der
Stint-Bestand ist eingebrochen. Während die Verschlickung der Elbe und
des Hamburger Hafens weiter zunehmen und Kosten explodieren, drohen
durch den weltweiten klimabedingten Meeresspiegelanstieg verstärkte
Hochwasser und Sturmfluten bis weit ins Landesinnere. 
 
Der NABU warnt bereits seit Jahren vor den Folgen der Elbvertiefung.
Hamburg sucht aktuell mit Hochdruck nach zusätzlichen Möglichkeiten, um
den belasteten Hafenschlick in der Nordsee und an der Grenze zum UNESCO
Weltnaturerbe Wattenmeer zu verklappen. „Das Meer ist keine Müllkippe
des Hamburger Hafens und kein Endlager des Bergbaus in Sachsen“, mahnt
Aline Kühl-Stenzel, NABU-Referentin für Meeres- und Wattenmeerschutz,
„Wir brauchen endlich ganzheitliche Konzepte für Fluss-, Ästuar- und
Sedimentmanagement. Die Elbe darf nach der Ems nicht ein weiterer toter
Fluss werden. Wir fordern eine Gesamtstrategie der Küstenländer und des
Bundes für nachhaltiges Fluss-, Seehafen- und Küstenschutzmanagement.
Angesichts von Klimakrise und der internationalen Verschiebung der
Hauptumschlaghäfen aus dem Norden Europas gen Mittelmeer ist kein Platz
für sektorale Irrläufe und Kleinstaaterei.“
 
Mit mehr als 820.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete
NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der
NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt,
den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und
Wasserwirtschaft. Zu den zentralen NABU-Anliegen gehören auch die
Vermittlung von Naturerlebnissen und die Förderung naturkundlicher
Kenntnisse. Mehr Infos: www.nabu.de/wir-ueber-uns
 
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Dr. Aline Kühl-Stenzel, NABU Referent für Meeres- und Wattenmeerschutz,
Mobil +49 (0)174.1818477, E-Mail: aline.kuehl-sten...@nabu.de  
 
Dr. Kim Detloff, NABU-Leiter Meeresschutz, 
Mobil +49 (0)152.09202205, E-Mail: kim.detl...@nabu.de 
 
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